von mir aus

er sagt mir „hallo!“ und streckt mir seine blöde hand entgegen. große offene augen. gibt wenige, die ich nicht zurückgrüße. und derweil hängt ihre immer noch blonde lange locke so sexy rechts am aug´ vorbei (von mir aus). die oberlippe heftig größer und mit einem begleitenden rötlichen höfchen. ich bin froh über diesen anblick, und wenn du auf dem spielplatz sagst „disziplin, konzentration!“, dann glotzen dich alle so an, als wären die letzten vierzig jahre umsonst gewesen. nein, ich seh mich seit heute mittenmang irgendwo in ROM, und der rote hugo, der hängt spätestens dann ganz schön tot im seil. das beruhigt.

holzscheitlknien

ethylacetat

mit curtis mayfield rauf nach eismannsberg. hose unterm kombi, die mai-mütze und wie kalt ists da oben? in der gotik wars auch kalt, aber die hatten keine wandmaler, die in den komischen zwölf jahren professor waren. kauzges dabei, apfel, flasche wasser und in der kapelle dann die der antenne-bayern lauschigen kirchenmalers. wie früher: früher hamm wir auf den baustellen auch immer ordentlich gequarzt, mitten in die kirche, und bevor die dann wieder weihten, mussten die erstmal mächtig einen lüften, haha. der essigsäureethylester schnüffelt sich lecker, weiter unten dann isobrobbanol mit hadden B, die watte geht aus, aber im kolonialwarenladen mit läberkästag gibt’s noch welche. ab und an kracht ein stuckteil von oben, ist aber nur neunzehntes und wo gehobelt wird, da fallen eben späne. sie hat gewonnen, denk ich. lohnt sich das alles, lohnt es sich, für die schlechte nachkriegsmalerei eines mitläufers so viel aufwand zu betreiben? draußen gießts in strömen, den ganzen tag lang, und jetzt ists drinnen wärmer als draußen; mannmann, riecht das lecker, das gezeugs! daheim wartet eine, der ich ein kind gemacht haben soll? kann gar nicht sein. ich hab verloren denk ich, und wir pumpen literweise magerquark mit hirschhornsalz hinter die blase, retten, was zu retten ist, die radiomusik mit den achzgerhits schwillt, der kirchenmalerchef erzählt von der seite über seine vorraussichtliche rente und trinkt ein bierchen dabei, er war eigentlich lokomotivführer, maxhütte, woast scho?, aha, halt doch bitte deine klappe, ich muß mich konzentrieren und ja, früher hamm wir auch immer ein radio mit dabei gehabt, i woas scho. jetzt fügt sich noch der bohrhammer vom elektriker ins klangerlebnis, das kirchlein zittert, schaudert, wackelt, ein barfüssiges dorfdeppkindchen hastet aus dem nichts zum türmchen und zieht böse grinsend am seil der mittagsglocke, wie weiland unten in dorsbrunn, bevor die scheune abbrannte und mit ihr die achtzehn kühe. holzscheitlknien sollte der professor, mindestens! und ich spuck den kauzge hinters allerheiligste, während die kapelle mitsamt dem dorf donnernd in einer großen schlammlawine zu tal rutscht. halb so wild, die örtlichen adligen heissen übrigens von ölhafen, da denkt man eigentlich eher so an rotterdam. ja: GEWONNEN, aber das nächste mal sollt ich besser wieder eine maske mitnehmen, so wie früher eben, die kann ich ja absetzen. jetzt fahr ich jedenfalls erstmal heim ein kind machen, hab ich mir schließlich verdient.

susi ? (apostrophy)

mücke ist franke. und mücke hatte das kleine ding aus mainz im würgeengel kennengelernt. sie war schon völlig durch gewesen, im blut die ganze palette, aber nett. „und so anders…“ sagt er. sie waren dann noch ins baghdad gelaufen, kopp klarmachen, was essen und danach mit taxi bei ihm auf die bude zum zwitschern. am nächsten nachmittag war sie verschwunden. „und weißt du was, keine gummis…“ sagt mücke und knallt den wasserblick aufs laminat. normal macht ihm sowas doch nichts aus, denk ich und frag, was denn das nun wieder soll. „SCHWANGER!“ sagt mücke und fängt an zu tropfen. „die kennt nicht mal meinen namen…“. ist doch gut, sag ich, die stimme nach unten, wenn sie deinen namen nicht kennt, und überleg dabei mücke und sein leben und sein konto. ich ritz ein paar furchen mit den fingernägeln in den tisch und denk, das wars. mücke nun aber plötzlich zitternd in alphahaltung, seine roten augen und der scharfe geruch aus seinem loch darunter zischen mir feucht feindlich in die nase: „ich kenn den namen von der aber AUCH nicht…!“. ich mach die furchen mit dem fingernagel wieder glatt und frag mich, warum die liebe immer wieder so seltsame wege geht. mücke ist mein nachbar. mücke macht trockenbau (früher schlachter) und alle paar monate gehen wir zischen und erzählen, gegenüber, so zum beispiel heute. ich greif mir beim zahlen noch ein haar von ihm, und heut hat der club den pokal gewonnen. schöne scheisse.

verkehrssicherheit

was ich ja auch ganz besonders mag, das sind all die kleinen bunten jan-ullrichs, die nun wieder in der mitte der strasse wettrennen mit den kfz´s veranstalten. im zivilen leben sind sie zum beispiel stolze wissenschaftliche angestellte, die im winter gerne braune breitcordhosen mit bundfalte tragen. jetzt haben sie die beine rasiert, um schneller im feierabend zu sein, wo dann am heimischen bistro-tischchen eine bion*de getrunken und im dreieckigen wandspiegel der ausgedehnte lebensabend mit radfahren verplant wird.

zauber

die haltung ist das schwierigste beim menschen, sagt auch der doktor. und „er würd´ sie umbringen, wenn´s nicht bestraft würde!“. er sieht jetzt so aus, wie alt er wirklich ist. die tochter erzählt einen traum: da ist ein mensch, der verzaubert sich mit der GRAUEN fernbedienung in ein raubtier. dann will der mensch sich zurückzaubern, aber das geht nicht, das kann nur ein anderer mensch, und zwar NUR mit der schwarzen fernbedienung mit dem roten punkt! sie sagt, der traum war lustig. bin aufrichtig beruhigt und möchte niemals poloshirts tragen müssen.