engl.

Der Kirschkern berichtet telefonisch, französische Vokabeln ließen sich aus ihrer Erfahrung am besten bei gleichzeitigem Verzehr von Waffeleis (zwei Kugeln) in einer Eisdiele erlernen. Sie lässt mich schon jetzt wissen, dass sie an diesem Wochenende in meinem Beisein überprüfen will, ob es sich mit englischen Vokabeln ähnlich verhält. Sie schlägt ausführliche Versuchsreihen vor.

volvic

gestern in freiburg im brsg. gewesen, da kommt ja jogi löw her. auf der retourkutsche mittelwelle gehört, hinter tittensee/neustadt (höhö) vergeigt podolski den elfmeter. denke an chevapptschitschi, liegewagenabteile nach athen, srebenica und blitzkriegpartisanen. schuld und unheil. auch an die fränkische bäuerin (novi sad). kirschkern erzählt von leben und schule. sie wird – in nuancen – eine kleine dame, fällt mir auf. kaum merklich, schön. und sie schreibt gedichte mit einer freundin zusammen in eine kladde, sogenannte ‚elfchen‘, von denen ich bisher nichts wusste. /hier eines von mir vom gestrigen holprigen abend:

Word/Apple

warum
ist der
text zur WM
weg, den ich eben
schrieb?

/sie spricht auch vom haiku und dergleichen. mit 10 habe ich noch indianer gespielt (ich war meistens cowboy). später fährt sie mit dem einrad zum sportplatz, um nachzuschauen, ob dort die alten hölzernen schiffschaukeln aufgestellt sind anläßlich des 85jährigen jubiläums des örtlichen musikvereines. fast so alt, wie die alte dame. mit den schaukeln kommt und käme man mit viel knie bis in die bäume hoch, wie vor vier jahren beim dorffest. der bremser ist gestorben. abends stadtlandfluss, modifiziert. „farbe“, „jungsname“, „mädchenname“ und „essen“ und „kleidung“ kommen hinzu. kleidung mit d: dirndl! jungsname mit m: meinrad. den namen kennt sie „vom lesen…“ (auf nachfrage grinsend, stolz).

heute nun also zum autohändler. lottotip: 2/17/19/27/28/37. später pasta und eine weitere schiffsreise, die route wahrscheinlich von kapstadt nach brasilien (via azoren), erste ölklumpen jetzt auch im atlantik. und für den herbst wird mir eine größere ausstellung angeboten, ganz plötzlich. ich könnte sie ‚retrospektive‘ nennen (hrhr), oder besser einfach nur: volvic. ich freue mich recht ordentlich, auch über den kirschkern und anderes, da stört der regen fast kaum.

Brigitte

Der Himmel hält sich bedeckt. Warme Wolken hängen tief überm Profil der dünstenden Gegend. Die Gegend beschloss offenbar, die Wolken zu speisen. Die heimischen Vögel singen unaufgeregt, alles scheint satt und selbst sogar zufrieden. Es nieselt leicht, so leicht, dass es kaum zu bemerken ist. Würde man beschließen, sich am Rande einer Wiese auf eine Bank zu setzen, man würde dann die Nässe am Gesäß nicht wahrnehmen wollen, sie wäre einem gleichgültig.

tel. paris

heilige hallen in budapest (mitsamt röschen). in der kirche proben die philharmoniker raumgreifend richard straussens tod und verklärung und da soll man dann arbeiten können, ohne ans große ganze denken zu müssen (maschinen: aus!). jörg pilawa macht kein quiz mehr, das bedauert die alte dame und ich auch. im sexshop unterhaltung mit einer verkäuferin, hernach mit einem verkäufer. beide unterhaltungen generieren keinerlei überraschendes (ich bedauere). nicht einmal rot werde ich noch (ich bedauere). na ja, ein bisschen doch, rot ist abgemischt manchmal eine ganz schöne farbe. ich könnte mich hineinlegen in diese musik. wär ich heute abend dort gewesen, so ich wäre hingegangen (ins konzert, und ich hätte mich auf das gerüst geschlichen /sogleich gelegt). eigentlich fliegender engländer, flanierend. der wagen macht’s nicht mehr lange, das sagen mir seine geräusche in langgezogenen rechtskurven. ferner: die geschäftsfeinde haben post (vom anwalt). und heute ist es ein jahr her, das. (jetzt: telefon aus paris, und da läuft der typ am restaurantchen in der gasse vorbei, seinen engel auf den schultern am hals und seinen nackenhaaren. schönes bild, vielleicht aber ein bisschen zu reibungsextro. /gute nacht, kirschkern, gutnacht röschen.)