Quitten, Quoten, Quarantänen

Quitten

Frage: Wenn ich nun theoretisch vom einen Risikogebiet ins andere fahre, aus beruflichen Gründen, und dort – im zweiten Risikogebiet – mich theoretisch vier Tage lang aufhalte, um danach wieder zurück ins heimische Risikogebiet zu kehren, in wieviele Wochen Quarantäne müsste ich mich dann begeben bei der jeweiligen Einreise und auch der jeweiligen Rückreise laut der aktuellen Bestimmungen? Wären also 4 Wochen (2x 14 Tage) Isolation für 4 Tage Arbeit angemessen, oder könnte ich da ggf. irgendeinen Risikorabatt geltend machen? Ich müsste dann jedoch meinen Stundensatz um einen nicht geringfügigen Faktor hinaufsetzen, um betrieblswirtschaftlich zu kompensieren. Irgendjemand muss ja wenigstens arbeiten und Steuern bezahlen, bei diesen ganzen Kompensationsausgaben für kurzarbeitende Angestellte oder besserwissende Maskenverweigerer, Querdenker oder sonstige wichtigtuende Anhängsel mit Quotenintelligenz. Genaugenommen ist es seit gestern Abend noch schlimmer, denn innerhalb meiner Bewegungen zwischen meinen Orten ist nun ein drittes Risikogebiet hinzugekommen, welches an das oben erwähnte erste Risikogebiet grenzt. Im Grunde müsste es ja für einander nebenliegende Risikogebiete irgendwelche Sonderregelungen geben. Ich bin sehr froh, dass ich seit dem Frühjahr stets einen selbstgefertigten Passierschein bei mir habe, der allerdings noch nie zur Vorlage gebeten oder verlangt wurde. Und um auf meine Frage zurückzukommen wegen der Risikogebiete, kann mir da jemand eine derzeitig gesetzeskonforme Antwort geben? / es ist ja nicht so, dass das alles lustig wäre. daher habe ich den heuer (wie auch schon im vergangenen jahr) überwältigend tragenden eher noch kleineren quittenbaum im ablenkungsübersprung abgeerntet und über stunden ein viertel der zuvor sorgsam und mit vehementer muskelkraft (oberarm-rechts) zerschnittenen hartfrüchte zu saft verarbeitet. zusammen mit frau mullah. diesen dann zu GELEE weiterverkocht, mit einigen geheimen zutaten und lauter tanzmusik in küche mit wippen und cha-cha. ein frisches laugengebäck, darauf kalte butter nicht zu dünn und dann dieses schöne, heimische, regionale fruchtzeugs aus dem eigenen garten und jede dieser duftenden behaarten goldgelben boule-kugeln beim abnehmen und auflesen selbst in den händen gehalten habend – ein hochgenuss, sehr lecker! – nicht allein für übergewichtig asexuelle risikogruppen ohne abwehrkräfte mit vorerkrankungen. / Ich empfinde, es steht eine breite Resignation im Raum, die des kollektiven Aufgebens. Nur noch nicht so ganz direkt ausgesprochen, privat wie politisch. Nun, im Herbst. Dazu so viele Trottel, die sich noch einen Schnitt auf’s Giro der Hascherei nach Aufmerksamkeit erhoffen. Der Darwinismus hat – geheim oder insgeheim – gewonnen. Die Evolution entlässt ihre Kinder. Wer eben stirbt, der stirbt eben. Was soll man machen. Und wer weiterlebt, der lebt weiter. Es ist eben so. Ich lese das vorsichtig angekündigt zwischen sämtlichen Zeilen. Sei es in Nachrichten, Blogs, privaten Meinungen oder höre aus Gesprächen und Telefonaten und Briefen oder wenn ich mich bewege im analogen Raum. Das ist kein unbedingter Vorwurf. Aber manches Schulterzucken lässt mich erstaunt frösteln. / und dann gehe ich wieder in diese uralte kirche zur arbeit, die kirche so schön wie immer, die arbeit auch. und lese über damals. damals war dieses bauwerk immerhin schon 120 jahre alt und könnte sicherlich mengen erzählen, manchmal höre ich auch zu, gerade jetzt öfters und dann klopfen mir die uralten steine sehr freundlich auf die schultern, nach ihren lumpigen achthundert jahren.

schatz und straps

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wollte doch jetzt mal noch was kleines schönes schreiben, der brotritt z.B. nach osten am vorabend mit westcoast-hillibilly baladen und teppichen voller guitarren, die drängellimousinen heute in quarantäne (oder schon beatmet?), oder offenbar offensichtlich sichtlich bemüht, oder alles nur Zufall wie immer. innere lagerfeuerchen lodern und bald trag ich gewiss hubertus ohne pickup mit kunsthornknöpfen. aber so einen kleinen lada-NIVA mit mir darinnen, besser noch: UNS, dazu hängerkupplung und guter laune? – und dann wieder die guitarren oder rembetiko oder balkanbrass. /wollte doch noch etwas schönes kurz schreiben, mit einem kind einen schatz im wald vergraben habe ich, er hat auch noch etwas beigefügt, etwas „wichtiges“, was ich nicht erläutert oder zu sehen bekam. wollte ich auch gar nicht, denn der zugehörige papa beginnt gerade neues leben ende fuffzig mit 30-jähriger im colonial-style, irgendwo im hochland jenseits von europa und reife. wichtig an klischees ist ja deren immerwährende wiederholung in schleifenbestätigung: „glaube, sex, hoffnung“, dabei vermutlich weniger an liebe. so geht das nicht, lieber vater. das sag ich dir, der ich durch diese temporärhölle ja bereits gegangen bin, vor langen grauen vorzeitfensterchen, nur mit umgekehrten geschlechtsteilen mitsamt transmitterstöffchen. und genau diese geschichten sind ja die immerwährenden streikbrecher, die – einer auf hundert – der männersache schaden, indem sie die mühsam aufgestapelten hölzchen mit einem hau zum einsturz bringen. der eine reicht, seit hundert jahren. dabei sie kokettieren mit ihrem vatersein, genau so, wie jene MASERATIS, die mit geborgten schwänzen wedeln, denn wenigstens EIN geschlechtsreifes WEIBCHEN wird schon dabei sein, was das dann toll findet und begattenswert ihre kehrseite präsentiert. /das schatzvergraben hingegen war eine große freude, niemand hat beobachtet, lediglich bussarde in vorbereitung des winters waren zeugen. der klumpen liegt tief genug im lehm, mäusesicher und so verpackt, dass für die kommenden 200 jahre gut und trocken vorgesorgt. es existiert diesmal sogar eine schatzkarte auf säurefreiem papier, jene im schraubglas (Barilla) und ebenso versteckt an verschlüsselten orten gänzlich woanders, an die sich bereits keiner mehr erinnern wird, wenn der dritte schnee ins land gefallen ist. /etwas schönes wollte ich noch kurz schreiben, auch, weil ich so dankbar bin, wie immer, einmal wieder gut angekommen zu sein nach diesen zweidreiviertel stunden autobahn, ohne dass LKWs auf mich kippten (oder maseratis) und ich mitsamt meinen hormonen und lustknochen zu verbrennen anfing deretwegen. und weil ich während meiner abendlichen fahrt und den zugehörigen gedanken hoffte, dass DIESES kind unbeschädigt bliebe, auch wenn nun seine unbedingte kindheit jäh beendet ist, in den überseegebieten. /schöpfung könnte man, pardon lieber gott, ungeniert nachbessern sowie fehlgeleitete nervenchemien, die den sachen schaden und den menschen obendrein: es genügte doch vollkommen, wenn man brüste, anderes geschlechtszeug und jenseits dessen kinder mögen würde, ab und an dann ggf. strapse und sonstige schlüpfrignässe dazu, sodann schätze und strapse verpacken sich vornähme und mit den aus vorgenannten reizen ja schließlich entstandenen nachkommenden NOCH kleinen Menschen beim schatzvergraben einen heidenspaß haben könnte, so reich auch am weltgedächtnis eigener SCHRANKwände im globalsystem. danach – wenn jene zu bett – am abend gerne abermals küssen und lieben und sich später unterhalten in schönen hochwertigen bademänteln, gerne bunt, am öfchen. der LADA in garage, der arsch gewärmt. dann gläschen wein oder regionalen obstbrand (birne/apfel), sich die hände halten zart und in das spiegelnde auge gottes zu blinzeln sich traute. während die kinder von den weiten der serengeti, die nicht sterben darf, träumten und fliegenpilze zertreten.