…du blöder südbadischer drängelfritze, da stehste jetzt im schneeacker, du und dein technobenz mit warnblinke kurz vor hinterzarten. sogar noch aufm rückweg zwo stunden später. und weil man bei sturm auf schnee und eise nicht so bescheuert gesengtsaumäßig fährt wie sommers in süditalien oder in B, desdrum dies foto für dich und die welt! (foto: kirschkern/belehrung: schneck)
Archiv für den Monat: Januar 2010
donau
mit dem geschäftsführenden transporteur im bären gewesen. ihm endlich gedankt für die letztjährige unterstützung, mit einem bild. noch so ein freund. wir sind ja auch mal zusammen von ulm bis nach regensburg gefahren, auf der donau. mit einem stocherkahn, zu neunt. alles hatte geklappt, auch die passage des klosters weltenburg mit den stromschnellen und den felsen und die durchfahrt duch die steinerne brücke zu regensburg, berüchtigt. doch dann, in höhe walhalla, kam ein ungarisches schubschiff um die kurve und wir sind abgesoffen, keine zweihundert meter vor dem ziel. das war dramatisch. und ist gut zum erzählen, bis heute. alle haben überlebt, knapp. saufen sie mal ab auf einem befahrenen strom. jedenfalls, im bären hat das personal jetzt ein schwarzes t-shirt an und hinten drauf steht „bärdienung“. ein trupp junger menschen strömt hinein mitsamt kalter luft, es seien die studienanfänger, die mit einem quiz durch die städtischen lokale geführt werden, auf dass sie diese kennenlernen. gute idee. danach noch (mit dem geschäftsführenden transporteur) im X gestanden für eine nächtliche currywurst. auf der donau, das war ein traum gewesen. die kleinen staustufen und schleusen, die man mit einer handkurbel selbst bedienen musste. die wasserschlangen von ufer zu ufer, sommerhoch, zelten im korn, eine vielzahl an zeit und die gabi mit ihren wallenden wölbungen.
blau
die stadtverwaltung sucht die älteste heizungspumpe, um diese dann mit dem einbau einer neuen zu prämieren. das ist, wie sich selbst die hand geben. oder den einen LKW mit dem anderen transportieren. oder, wie sich selbst den linken daumen in die rechte handfläche zu drücken, dabei alte russische fotos anschauen und kontonummern auswendig aufsagen.
früher
jäger mit büchsen
(Mel Ramos und Frau)
durch den wald gerannt, ich muss das wieder täglich machen, wie bis zum letzten sommer, tut so gut und putzt alles durch, vor allem auch das hirn. habe sechs kilo zugenommen, sagte die personenwaage, so viel wog mein gepäck auf dem weg nach norden vor einer woche. eigentlich habe ich mir ganz gut gefallen in den letzten drei jahren, wenigstens das körperliche war geblieben, auch wenn der magen innerlich tiefrot war, kein wunder. und jetzt, ja eigentlich ist es auch ein schönes gefühl, diese kleinen polster ringsrum, wenn man zunimmt, dann frisst nichts an einem, dann ist man ja vielleicht gesund oder wird es wieder. das ist substanz, lebendgewicht! (trotzdem muss das zeug wieder weg.)
beim rennen nur zwei jäger mit büchse und mal wieder das vermummte fräulein, etwa um die dreißig. man fragt sich ja, warum jemand um die dreißig regelmäßig und alleine langweilige spaziergänge durch den wald unternimmt. vielleicht hat sie schon ein jahr lang liebeskummer. oder ihr freund ist von einer brücke gesprungen. oder sie hat ein kind verloren. man weiß das ja nie und soll nicht richten vorschnell. im letzten sommer – es war hitze – näherte ich mich ihr einmal von hinten im schnaubenden galopp, sie hatte nur zwei kleidungsstücke an, so wie ich das wahrnahm, sie, da ganz alleine im tiefen wald. ich mag das ja, nur zwei oder drei kleidungsstücke, bei den damen, ist so. ich versprühte also vorsorglich väterlich ein „ich tu dir nix, keine angst!“, sie grüßte mich freundlich, während ich passierte, und den rest der rennstrecke versüßten mir gedanken an die ewige jugend und wiederkunft, wobei ich auch überlegte, ob sie es vielleicht gewollt hätte, dass ich sie anspringe und so weiter. manchmal werden mir aber gewisse kommunikationen einfach zu viel, sie überfordern mich zunehmend und dann will ich einfach nur laufen, laufen, laufen und das alles hinter mir lassen und verstummen, für immer und ewig. nur noch mein maul halten.
der wettbewerb ist auf den weg gebracht, es gilt nun, die daumen zu drücken. ich war von tegel nach stockholm geflogen. am flughafen empfing mich natascha, meine langjährige freundin vom dienst. nach übergabe der geheimnisse verlebten wir noch eine schöne nacht vor dem kamin auf ihrem selbstgeschossenen bärenfell (natürlich so, wie gott uns verschuf). ihre fellmütze behielt sie auf, wie immer. auch ich behielt meine mütze auf, wie immer. natascha ist doppelagentin, ich hoffe, sie überlebt das noch lange. die vollendeten wettbewerbsunterlagen dann mit dem freund im lieferwagen retour auf dem land- und seewege nach berlin. morgens los, abends da, eine unvergessliche fahrt durch endlose weiten im schnee. der toten am grunde der ostsee gedacht.
und nun also morgen in die stadt, die ich nicht will, in eine wohnung, die mir feindesland scheint und die ich nie wollte, allein deshalb, um vier stunden lang das zehnjährige bestehen des kirschkerns zu feiern, sie hat sich so sehr gewünscht, dass ich zugegen bin. ich habe lange überlegt. aber sie nicht zu sehen, an ihrem jubeltage, das würde mir das herz brechen. sie dort zu sehen, das wird mir dann wohl auch das herz brechen, ich werde einfach nicht nach rechts und nicht nach links schauen, dann wird das schon werden, irgendwie. ich werde einen helm aufsetzen. mit zwei hörnern obenauf. und dann eine schnitzeljagd organisieren, wie sie die welt noch nicht gesehen hat!
zur allgemeinen ablenkung war ich gestern am abend hier. das foto oben ist etwas unscharf, aber trotzdem ganz nett, finde ich. der lieblingsfotographenfreund wird wohl einen portraittermin mit dem meister höchstselbst erhalten. er versprach, mich dann als „spezialassistenten“ mitzunehmen, damit ich mir den hübschen katalog handsignieren lassen kann. legendenbildung. und bibliophil gut für die rente, jedenfalls diejenige dann vom kirschkern. die ausstellung lohnt, auch wenn die hälfte der ausgestellten exponate ausreichen würde, um die intention des künstlers zu erklären. danach jedenfalls waren wir noch in einer alten kelter zu tübingen, die runde der stuttgarter kreativen mitsamt mir. jener fotographenfreund schrieb mir heute, er habe lange nicht meine augen glänzen gesehen sowie auch mal wieder einen weichen zug um meinen mund herum. das freut mich. natascha war auch da.
3 Schwedinnen in Oberbayern/
(zu Luft…)
(zu Land…)
(zu Wasser.)
Das war sehr eindrucksvoll. So eindrucksvoll, wie lange nichts.
/Das war richtig sexy. Mich kriegt keiner werblich mehr.
8102
es gibt tage, da sind andere schon fertig mit dem duschen, wenn ich mir gerade einmal die wassertemperatur eingestellt habe. das sind vielleicht auch die tage, an denen morgens die ausparkenden autos wie wildgewordene wespen jaulen, weil sie nicht mehr aus den verschneiten parklücken herauskommen mit ihren sommerreifen. oder sie könnens halt nicht, bei schnee fahren. ich kann natürlich bei schnee fahren.
das sind auch die tage, an denen ein weiterer neuanfang nicht nötig gewesen ist. um ein haar breit. manchmal gibt ja ein wort das andere, raufwärts wie runterwärts. da ist es dann ganz egal, das drumherum. das nennt man dann später schicksal, völlig zurecht.
wenn man aber weise ist, dann kann man eine gehörige portion schicksal selber bestimmen. zum beispiel – ebenfalls an solchen tagen -, ob einem ein eiszapfen auf den kopf fällt oder eben nicht. das nennt man dann umsicht. oder vorraussicht. auch vorraussicht kann ja wesentlich zum lenken eines teiles des eigenen schicksals beitragen.
wenn man aber zum beispiel vorraussichtlich im flugzeug sitzt, da kann man dann gar nichts mehr machen. da kommt dann schnell die religion ins spiel, gottes umsicht. es muss ja gar nicht die klassische sein, nein, einfach irgendein altärchen, an das man dann denkt, wenn die düsen saft geben, raufwärts wie runterwärts. oder demut, als fliegerstärke. auch plötzlich bei denen, die sonst nicht mit demut glänzen, wenigstens mal ab und zu.
jene, das sind dann nämlich wiederum genau diejenigen, die immer mehr gas geben, beim ausparken aus einer schneelücke morgens um halbsechs, und sich damit immer weiter ins verderben fressen und die ganze straße wachmachen, weil die anderen gefälligst auch fürs eigene unvermögen büßen sollen und für den mittlerweile scheißschnee und sowieso für alles blöde im leben.
im grunde ist das ja wie in der großen politik auch. zuerst ist der schnee schön, und dann ist er scheiße. und dann irgendwann kommt der sommer wieder und man kann wieder granatenmäßig vernünftig ausparken mit den mittlerweile winterreifen, und die demut ist dahin.
ich persönlich parke seit jeher schon immer lieber granatenmäßig vernünftig aus, als in einen flieger zu steigen, ohne demut.
excursion!
9./10.1.10, protokoll mit s., kreuzb.
-kein gedenken der verstorbenen.
-„Soldenkirchener Barock!“ aha, Solnhofener Platten (archäopterix/idefix).
-langweiliger abend. Motto: „Sauerland ist abgebrannt!“
-„Drecksau!“
-„Das ist kein Erklärungsmieter!“/“Das ist ein Erkältungsmuster!“
-Erkältungs-Nieser. /Bildungsgefälle. Ausschnitte (Kettchen, wie vor. baumeln/nesteln.)
-positiv: ’schmetterling und taucherglocke‘ /j.schnabel (überhaupt, usw.)
-kinder das Schönste, wasgibt! /(weichei)
-postiv: ‚Gran Torino‘? /C. Eastwood (hängt ihn höher.) neg.: verdienungen belieben sich nicht mehr.
-drecksau.
-danach aber schön nach hause. „schöner“ abend. schönschön. schönchen.
-die bedienung ist garantiert alleinerziehend und ihre mama passt grad auf’s kind auf!
-wasser mit PFIFF (vodka/soda)
-„Weißt Du, S. ist halt jemand, der halt da ist.“ (Abt. Armesau).
-wo sind die eier in hose: wir reden über 150 Millionen Nachlass.
-(s. übernimmt nachlassverwaltung von s.)
-S. uebernimmt Nachlassverwaltung von S. (unvermögen)
-scharfer. ich bin. /(„drecks.!“ /ach, taschentuch…)
-kultur im sauerland (musikverein, feuerwehr etc.), freiw.! hrhr.
-verbrüderung/umarmung/vergebung
-Segen
-taxitaxi / zufuss (sauerlandschnee).
-Glück.