überlegen

die tochter unvermittelt im wagen:

„du, sag mal, wie schnell können eigentlich erwachsene überlegen?“

und während ich überlege, wie schnell ich überlegen kann, da fällt mir die frage wieder ein: wie war das noch, wie lernt man am ehesten im leben, durch die wiederholung oder durch den schmerz?

18 Gedanken zu „überlegen“

  1. „Es kommt darauf an, um was es geht“, würde ich meine Antwort beginnen und mir damit die Möglichkeit erlauben, herauszufinden, über was die Tochter nachdenkt. Ein rhetorischer Trick, ich gebe es zu, aber oft müssen auch Gespräche reifen, wenn sie ein sinnvolles Ende haben wollen. Wie alt ist Ihre Tochter, wenn ich fragen darf? Meine kommt gerade in die Grundschule.

  2. Diese Frage (die einem jeder Sprößling öfter mal stellt, irgendwann) habe ich beantwortet mit: „Muß ich mal übelegen, wenn ich erwachsen bin.“ Da kann man dann in Ruhe zusehen, wie es arbeitet. Und braucht mit Überlegen garnie groß anzufangen.

  3. REPLY:
    das, lieber erdge, konnte ich heute erfahren: die tochter hatte lust auf schlittschuhlaufen, und obwohl ich das erst einmal in meinem langen leben getan habe, vor etwa sechsunddreissig jahren auf einem gefrorenen tümpel nahe ehingen an der donau, damals, als die welt noch in ordnung, also, obwohl erst einmal bekam ich spaß an der sache und siehe da, es funktionierte besser und besser und nun sitze ich hier und habe schmerz in den fußgelenken, einen angenehm erschöpften und glücklichen schmerz, so wie man ihn ja kennt nach sportlichen höchstleistungen, und man kennt es ja auch, nach solchen tagen, dass man einen speziellen appetit bekommt, einen ganz anderen, der es vermag, alles im leben zu synergetisieren und in wundervollste musik zu verwandeln…und so weiter. vorhin gab’s also würstchen mit senf und gut nacht. so wär das gewesen. vielen dank also, herzlich schneck

  4. REPLY:
    lieber boox n‘ more, ich frage sie jetzt nicht, was sie denn gelernt im letzten maerz. ich würd’s aber wahrscheinlich, so wie es jetzt aussieht, ebenso wie sie, wieder tun! herzlich, dein schneck-sued (diese siezerei macht mich krank!)

  5. REPLY:
    lieber ettore, genau das hab ich auch getan, allerdings ohne den zusatz „wenn ich erwachsen bin“. und dann fing sie an zu lachen, in einer kurve. und das war sehr lustig und vor allem schön!

  6. REPLY:
    es ging um’s schlittschuhlaufen. ich hatte zwei stunden zuvor auf ihren dringenden wunsch hin, heute unbedingt noch einmal schlittschuhlaufen zu wollen, gesagt: „ob das klappt, das muss ich erst noch überlegen…“. sie verfügt in solchen situationen über eine wunderbar trockene ironie. besser, sie weiss eben, wie sie ihren vater rumkriegt…und ist übrigens gerade acht jahre alt geworden…

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