draussen ist alles klar

der letzte verstand, da geht er. und brauchst du schuhe, dann nimmst du die mit den nägeln unten dran. mittelpunkt der welt. weltgedächtnis und so weiter. lachen wir drüber. die letzte u-bahn geht später, und du, nein du, ja du, du bist immer noch da. wie sich eine melodie doch mit der strasse verbinden kann. der schulweg, das lied von den drei einsamen mädchen. rauchend zurück, am bierpinsel vorbei, in zone DREISSIG, lachen wir drüber. wir wollten immer mal ins turmcafe gehen, kakao trinken. nicht geschafft, das schaffen kommt noch, geschaffen wird hier, im süden, wo es marinerichter schaffen, und knöpfe im ohr und seifenblasen und salamander und silberbesteck und schalensitze. und war nicht oettinger auch einmal ein kinderbuch-verlag? im BÄREN aber ist noch alles beim alten! da wird geraucht und gesoffen, ab sechs uhr morgens. kurz vor dem klo die nichtraucher. keiner da. lachen wir drüber. und irgendwann lacht von der anderen seite tresen eine rüber: mensch, die jutta! alte steige zehn. damals im konfirmandendingens, die war immer einen kopf grösser. aber einen sexy busen, so einen siebzigerbusen. lachen wir drüber. sie sitzt schon ewig auf dem SCHLAG, ich sag, mensch, ich komm mal vorbei, ein bierchen, sie sagt „klar mensch, komm mal vorbei, ein bierchen!“. lachen wir drüber, im ernst. im garten draussen ist alles klar. kein schneeschippen, kein rasenmähen. keine zecken, keine eichenraupenspinnerprozessionen. keine libanesen, keine spinner, keine unvernunft. carports anstatt von rollbergen und der blick auf die schöne blaue mauer. zehn jahre zu jung für hier und zwanzig jahre zu alt. in zehn jahren immer noch. die zähne zu gut und zu billig, in der fresse ist alles klar, und die letzte u-bahn, da fährt sie! welche u-bahn? die frühen bilder jetzt hier in blau, ein warmer schweinkram mit heftiger aussicht, da lachen wir doch drüber, aber im blühenden ernst. und nun jetzt NEAPELGELB, die alten blutenden aluminiumtuben, erste sahne, von lukas, rötlich. vierzig jahre alt, ein paar blumen, eine landschaft, wenn man schon mal hier ist. lachen wir auch drüber. die kiste zum vergraben steht schon bereit und muss gefüllt werden. versenken dann irgendwo im wald, wenn möglich im gewann WOLFENLÖCHLE, früher die wolfschlucht. vielleicht findet sie dort ja einmal jemand, vielleicht auch nicht, am besten nie. nicht in vierhundert jahren. drin liegt schon ein telefon sowie ein geschenk. allerlei geschütztes kulturgut wird folgen in die erde. draussen also alles klar. es fehlt getränke hoffmann, schon seit vierhundert jahren, sowie das lied vom einsamen mädchen. mit lautem postpunk und mit offenen fenstern in die grüne fachwerkzone und aber ach, es hilft alles nichts, es funktioniert nicht mehr: „NATURE BOY“! aber es ist schön, wenn draussen dann alles irgendwann klar ist. die blaue mauer kann nichts dafür und dahinter die südlichen berge.

einfach somewhere over the rainbow, oder wie jetzt?

wieso eigentlich „ziehharmonika“ und nicht „ziehhargabriele“? und wieso eigentlich mussten die leute früher nie aufs klo, im film jedenfalls? woher kommen die ganzen flüssigkeiten für den rotz beim schnupfen? wieso freut man sich über den ersten schnee? schwarze schweine schmatzen schwer im schlamm sagt die tochter und freut sich über diesen grossen wurf. und wieso gibt es überhaupt haare, diese ganzen scheisshaare? erfolg und graue schläfen wachsen nicht unter den achseln oder zwischen die beine.

sie hat den familiensalat gemacht, nach dem alten rezept. es hat sie kraft gekostet. die zutaten, alle in haltbarkeit abgelaufen. sie selbst hat ihn gegessen, kein anderer, und sie hat das bemerkt. sie freut sich dennoch, dass sie das alles jetzt noch miterleben darf. die böse west-hexe hingegen probiert es mit senf von 2004 zu den würstchen aus 2005, quasi der erste schnee von gestern und auch sie glaubt immer noch, dass das funktioniert mit diesem zauber. ich liebe dich! aber frauchen schauinsland und der alte fritz, die hatten sich niemals nimmer verstanden.

der kirschkern hingegen, der will schlittenfahren, einfach nur endlich schlittenfahren, und das ist auch gut so, denn die strasse spurt und liefert den gefrorenen boden , voilà! mit ihr würd‘ ich gern mal schlittenfahren. dann würd‘ ich aber mit ihr schlittenfahren! aber mit mir lass‘ ich niemanden schlittenfahren! pädagogische aufträge wollen nicht rodeln, auch nicht, wenn’s gar keinen schnee hat.

es gibt ja noch menschen, die reden mit ihrer grippe, tatsächlich! wer schreibt das alles ‚mal auf, wer hat so viel pinke-pinke? denk‘ ich und mach‘ die richtige bewegung zum tschakka! hör‘ mal, stoss-lüften ist besser als dauerlüften. sind so viele fenster da, über jahre mindestens ungepflegt, niemals mit bleiweiss gestrichen, aber immerhin sind sie da. ach gott, der schauinsland hat das nie kapiert. zu unsportlich. aber diejenigen, die noch mit ihrer grippe reden, das sind dann meistens auch die, die noch ziehharmonika spielen können. die geigen dir eins! denen wechsle ich gerne mal die reifen. oder wuchten. einfach ist das nicht, kommt aber freude auf.

superkallifragelistigexpigallimetrisch. das versteht hier keine sau. macht nix. ich versteh‘ hier auch nichts. mein ego sitzt in den voralpen, hat ungeahnten unterschlupf gefunden. danke, lieber unterschlupf! inversionswetterlage im lande OZ.

„schneck, schau‘ nach rüber!“ sagt’s freundlich von der seite, mit den titten auf dem leuchttisch und der vollautomatische staubsaugerroboter kriecht leise durch die zimmer und flure und gänge und hallen und die säle und die kathedralen und er leckt und leckt und leckt den ganzen alten dreck weg und es macht ihm einen heidenspass, wie es selbst den heiden keinen spass machen würde. alles hell erleuchtet, und mitten drin der dackel haidjer, schwanzwedelnd, erwartungsvoll: endlich ein neues jahr, endlich ein neuer knochen! endlich!

in diesem sinne hoffe ich allen, die hier so drummeherum sich bewegen, ein wunderbares erlebnisreiches und gesundes null-acht. raus gehts, REVAL! schallt’s noch lange in die berge, aber, ach gottchen, den kennt wahrscheinlich auch keiner mehr…:-)

viva!
herzlich, ihr schneck

kurz und knapp:

1.“drinking in the pubs“ – the busters; 2.“winter song“ – mark olson; 3.“time to go“ – holly golightly; 4.“parlez-moi d´amour“ – dayna kurtz; 5.“aquellas ojas verdes“ – nat king cole; 6.“freezing“ – phillip glass (stimme: linda ronstadt?); 7.“neighborhood#4″ – arcade fire; 8.“life on mars?“ – david bowie; 9.“walk on by“ – the stranglers; 10.“contact“ – brigitte bardot; 11.“tänze“ – paperny T.A.M.; 12.“taxi bamako“ – amadou & mariam; 13.“i don´t know what it is“ – rufus wainwright; 14.“this house is empty now“ – elvis costello/burt bacharach; 15.“fuckin´ alone“ – iggy pop; 16.“falling“ – scorn; 17.“pink moon“ – nick drake; 18.“slowly but surely“ – holly golightly; 19.“further on up the road“ – johnny cash; 20.“berlin schmerzst“ – herman brood & his wild romance; 21.“peace in mind“ – neneh cherry; 22.“ferdinand magellan“ – felt …tja, das wärs dann so gewesen.

viel zu persönlich

91207

grosse themen, letzte kisten machen sich mau vorm vereisten acker. „ja, wissen sie schneck, was soll denn so ein blöder satz?“ sagt er. „verstehe die ihrigen ja auch nicht!“ sag´ ich. früher, ja früher. heute, ja heute. „aber ich habe am gleichen tag geburtstag wie knut, wenn sie den überhaupt kennen (sie depp)“. kennt er nicht, hab´ ich mir gedacht. ein blöder satz also, und statt dessen zittern am flughafen. die baustelle gibt’s nicht mehr, zufolge zu früh dort und warten. sind mir fünfe gerade recht. die maschine kommt etwas verspätet, aber sie kommt. schnuppern und funkeln im englisch regnenden regen. „was soll denn so ein blöder satz?“ sagt er schon wieder. also: essen gehen, maische trinken, die bar gegenüber erstrahlt in mundart und weitere mundart lässt sie noch mehr erstrahlen, auf gästematratzen hinweisen und jene zum tausendsten male frisch beziehen, das kenne ich gerne, und alles kommt ganz anders, ihr, das gehöft erwacht, die pferde wiehern und die schweine grunzen leise mit geschlossenen augen und die luft bei den mülltonnen im hof schaukelt. wir sollten das fenster schliessen, wenn schon die heizung auf fünf steht, sonst wacht der thermostat auf. was für ein blöder satz, denk´ ich mir, und um halber achte schiesst das schläfelchen in hohem bogen in seinen wohligen erzeuger, den schlaf danach. „wie advent, irgendwie…“. mit der mokosata und ihrem wunderbaren freund in der stiege zu kreuzberg zu vieren, und ich kann endlich mal wieder nicht müssen, selbst wenn ich muss. auf´m klo noch immer: keine macht für niemand! genau, denk ich, genau. jetzt schnell kacken, damit ich das nicht später zu hause muss. wann hatte ich das das letzte mal? der alte kalender neigt sich, das alte jahr neigt sich und mein altes jahr hat sich, ganz knut, soeben geneigt. vergeigt. verneige mich, bin ganz schütze und das auch mal wieder so richtig vonherzengerne. früher? früher war gestern, ich muss nicht mal mehr an´s morgen denken! und wunder: es gelingt (wie schön), auch am morgen. was für ein blöder satz schon wieder. „na, wie wärs, sich mal wieder den schwanz ein bisschen verletzen?“ grinst er, ganz kumpel. ich zu ihm: was für ein blöder und wunder satz! sich über wunden wundern, das kann ich auch, auch ich. ich erzähl´ dir jetzt mal die ganze geschichte! vom jahr. und dann vom wochenende. einen grappa auf´s haus, du großer goldkettchenkellner. alles ist golden, wie zum ersten mal. „komm, probier´ mal aus: du legst deine hand auf eine tischplatte (beispielsweise im biergarten, irgendwo). du musst sie locker lassen. dann hau´ mit der anderen faust darauf herum, und wenn du die eine hand auf dem tisch wirklich locker lässt, dann spürst du keinen schmerz! wenn du die hand auf dem tisch aber glatt machst, dann tut es saumäßig weh. probier´ mal aus!“. ein befehl zu dem mit den blöden sätzen. er schafft es nicht. „siehste!“ sag´ ich. er meint, alles „viel zu persönlich“. er ist jetzt ungehalten, sagt, ich solle mich verpissen. „mach´ ich“ sage ich und reiche ihm persönlich die hände, zum abschied, wie schon so oft. „wissen sie, wir vertragen uns, wir brauchen uns“. was für ein blöder satz einerseits, aber jetzt erzähle ich ihnen die ganze geschichte, denn ich hatte ein so wunderbares wochenende mit einer ihr, so wunderbar, wie seit siebenhundert jahren nicht mehr! „was für ein scheissblöder absatz!“ lacht er. „ich küsse ihn. und sie, madame!“. und sie, sie hat ihren slip liegen lassen. natürlich unabsichtlich.