bussi!

München, die Hotelpension am Siegestor, eine vortreffliche Bleibe, allein (1992), zu zweien (2011). Und endlich habe ich den Grundriss dieser gestopften Spaßsiedlung kapiert. Im Hausderkunst hingegen Carlo Mollino. Dagegen gewettet können einige eingeführte Zeitgenossen gleich aufhören. Und dann aber wieder so ein Kaufhaus Ludwig Beck. Oder Ed Meier Schuhe? (usf.ff/…). /vor vier jahren ist lange her, in die Schillerstraße brauch ich nicht mehr gehen und auch nach 96 brauch ich mich nimmer z’rückdenkn. Höchstens und vehement in die wunderbare WG-Arberstrasse. NKN und der Gasometer liegen mir mehr, sowie der Waldrand, fast ganz egal, wo. Diese Wahrheiten sind wahr, weil sie sind eben wahrer. /Am Dienstag war Bruno Ganz in der Kirche (flüstert mir der Mesner) und ich hab’s nicht mal mitbekommen. Pflege und Wartung. Mittlerweile war es saukalt geworden, ich trage lange Unterhosen (heutzutage: „Funktionswäsche“) und früher, ich erinnere, gab’s mal sowas wie Winterpause, heute dagegen sind Jahreszeiten ja globalisiert, sozialisiert und pillepalle. /(und dann dieses ABSOLUTE Rauchverbot in Bayern, ich weiss nicht, wieviel an Kreativität da auf der Strecke bleibt ohne warme Orte, allermindestens winters. Ich trank mein Bier zu Feierabend zuletzt noch draußen, notdürftig und in bunte chinesische Kunststoffdecken gehüllt und mit Fingern aus Eis, die nichts mehr aufschrieben, geschweige Denken (konnten). Pfui, Sebastian (F.), möge Dir Dein junges strebsames Langhaarleben noch irgendwann Weltweisheit (ohn‘ Schaden, ohn‘ dämliches Grinsen) bescheren, du Sandkasten! /“Melancholia“ habe ich angesehen vorabends, eigentlich ein ganz schönes Ende, wobei ich so ein Schlückchen Wein würde schon mitnehmen wollen in das offene Zelt vor Ultimo. Immerhin gibt es noch Filmleute, die solche Filme überhaupt abdrehen. Natürlich kann man streiten darüber, aber dann muss man auch vorlegen können. /Einen Hochwürdenträger hat’s gestern gelegt mit dem Fahrrad, Ellenbogenbruch, wahrscheinlich ist er wieder zu schnell gewesen (Fußgängerzone) und liegt nun im Krankenhaus, gute Besserung. Eine Ehrennadel der Kirchengemeinde daher mitsamt Biowein vom Stellvertreter überreicht bekommen, wie alle anderen anwesenden Mitwirkenden auch. Eine schöne kleine Feier diesbezüglich fand abschließend statt, Brezeln, Stückchen, Hände. Die vollbrachte Großmaßnahme zog sich nun über vier Jahre und trotz großer Höhen, steiler Flächen und technischer Raffinessen zur Überwindung der Schwerkräfte sowie der allgemeinen Veralterung von Bauwerken, Materialien und Menschen ist niemand zu Schaden gekommen. Das ist ganz und gar nicht selbstverständlich! /M. Sailstorfer habe ich mir dann auch noch kurz angesehen für vier Euro. Sehenswert, auch wenn ich die Erstarbeiten mehr schätze als das jetzige Dings, laut und gerecht und so, wie Kunst eben heute aussieht. Es ist der Markt dann irgendwann, der vorgibt, was gemacht werden muss, und nicht nurmehr Leben, Lust und Idee (strapazierte Melancholie, na gut, herrjeh). Nach Hamburg übrigens könnte man GERN nochmal hinziehen, man sollte das ja fast. Und wie GERN würde ich eine Klasse für freie bildende Kunst (betreuen), aber der Mollino hatte das auch nicht, der ist lieber Ski- und Autorennen gefahren und hat seine Geliebten in Polaroid geknipst und deren Kurven dann mit Spitzpinsel und Färbchen auf den Fotos nachgebessert. /Wie in jedem Jahr freue ich mich nun auf den ersten Schnee, der fällt dann einfach, man muss sich um nichts kümmern. (Man könnte vielleicht den Fall von Schneeflocken linear recherchieren, verlorene Handschuhe dokumentierend aufsammeln oder einfach ein Schneestück malen mit Rodelnden und Arschgeigen im beigen Overall in der Eiswüste zu Klavier oder Pat Metheny in Zeitlupe.)


Carlo Mollino
Ludwig Beck
schillerstraß‘
arberstraß‘
NichtraucherdingsBYfrankenberger
Sailstorfer
hotelpension am siegestor

8 Gedanken zu „bussi!“

  1. Dank für den Hugo, liebe Teresa! Und auch für die Reihenfolge der Busserln in München – endlich hab ichs kapiert! Ich hatte da ganz am Anfang meines Bloggerlebens mal etwas drüber geschrieben, hier kann man’s nachlesen. /…kaum zu glauben, wieviel seither geschehen ist, das ganze Leben umgekrempelt heidenei… (und auch gottseidank) und bitte sehen Sie mir Stil und Bebilderung damals nach, ich war jung und brauchte das Geld… ;-)

  2. Jaja, die Roaring Sixties… äh.. Halt! Das war – laut Bildtext – wohl ein bisserl später… Es könnten die Flower Power Seventies bei Ihnen gewesen sein… jaja… zwecks des Gelds… Die verderbte Szene ist ja nun ausgelagert… in den Münchner Norden… a bisserl weit… mit der S-Bahn.. besser U2 [glaube ich] und dann noch ein Stückerl zu Fuß Richtung Strahlenzentrum oder Max Planck, es sei denn… Sie haben Ihr neues Gefährt in so ein Wohnmobil umgebaut… ;-)

    Nun schweife ich aber arg ab… Heidenau… aber auch….

    Ja… also… was sie da schrieben, lieber Schneck, damals… das Busserl wird heute nicht mehr „gequetscht“, auch nicht „geschmatzt“, sondern gehaucht… in die Luft… seitlich an der jeweiligen Wange vorbei… parallel zur Wange quasi… ein Spitzmünderl schürzen… und dann „hauch :-x [li] in die Luft“… aber so… dass die oder der zu Begrüßende den Lufthauch, diesen süßen [bitte vorher keinen Knoblauch oder Zwiefi, lieber Schneck, und auch kein Odol oder anderes Atemwässerchen hinein sprühen in den Mund] noch „schmeckt“… besonders wohlwollend registriert wird dabei… der Hauch, sofern er die Aura des Küssenden mit einer Spur seines unverwechselbaren Duftes, des männlichen Eau-de-Toilette begleitend… aber auch nur so was von einem Spritzer…. und dann IMMER links beginnen mit dem Busserl… und nie das dritte vergessen….

    …sonst…

    SAN SIE ruckzuck als Zuagroasta dablägd!

    Oiso nacha:
    :-)))) Fui Spaß no da om in Minga :-)))

  3. Mittlerweile hab ich kleine Fortschritte gemacht im Links-Rechts-Links. Wie ich hörte, fängt man in Paris rechts an, und dann aber nur einmal noch links und nicht nochmal rechts. Versteh‘ das einer. Am liebsten sag‘ ich einfach „Guten Tag!“, wahlweise „Grüß Gott!“. Mein derzeitiges Eau übrigens ist ein gut abgelagertes 30yo „MOODS“ by Krizia (im Originalflakon!), eine AntiquitätRarität, möchte ich stolz behaupten! ;)

Schreibe einen Kommentar zu schneck Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert