Award! Awart!

„vielseitig, wandlungsfähig, wendig, gewandt, beweglich“, so übersetzt sich das Wörtchen „versatile“ laut Teresa HzW, die mir einen „The Versatile Blogger“-Award (so sieht der aus: x) zuerkannte, wofür ich mich sehr herzlich bedanke!

/Demnach muss ich nun sieben Dinge über mich erzählen und danach fünfzehn weitere Blogs mit (ebenjener) Ehrung versehen. /Nun ist es so, dass ich Stöckchen eigentlich nicht so mag. Man sollte etwas aufschreiben, weil man das tun will, und nicht deshalb, weil einem ohne Hilfestellung eigentlich nichts einfällt. So kommt mir das manchmal vor in den Weiten des Blogwesens, bei allem Wohlwollen, sowieso. Da es sich aber um eine ebenso wohlwollende Anerkennung handelt und ich diese auch noch von der sehr geschätzten Teresa HzW erhielt, hier nun kurz sieben Dinge über mich, die Sie – so Sie es überhaupt interessiert – garantiert noch nicht wussten:

1. Ich kann nicht Einradfahren. /2. Ich war als Kind oft jähzornig und habe einem Mitschüler mal ein Büschel Haare ausgerissen, wofür ich mich heute noch schäme (wobei der mir vorher auch übel mitgespielt hatte, ehrlich!) /3. Ich werde in diesem Jahr 39 Jahre alt. /4. Haha, stimmt nicht! Ich werde in diesem Jahr 44 Jahre alt! /5. Ich habe schon zwei Mal den Kunst-Preis der Winzereigenossenschaft Esslingen am Neckar gewonnen. Das ist allerdings schon ein bisschen her. Auch habe ich beim ‚BOSCH-WorkArt-Award‘ 1992 den zweiten Preis eingefahren (eine Stichsäge, eine Oberfräse und noch irgendwas, plus 600 Mark!) /6. Ich verwende meinen Körper als Waffe. /7. Dieses Sommerwetter seit nunmehr sechs Wochen geht mir langsam gehörig auf den Geist! Ich sehne mich nach Herbststürmen, Regenböen, die an’s Fenster drücken und nach Abenden auf Bärenfell vor Kamin! Ausserdem wollte ich hier übrigens noch sagen, dass ich es für die Aufgabe des Staates halte, jene Dinge, die die Grundversorgung des öffentlichen Lebens ermöglichen bzw. garantieren, selbst in der Hand zu behalten: Das öffentliche Schienennetz, das Straßenwesen, die Gesundheitsversorgung, soziale Betreuungseinrichtungen, die Energieversorgung, das Postwesen, ggf. das Telekommunikationswesen und das Kreditwesen der Banken, insofern bin ich ausdrücklich für eine Re-Verstaatlichung aller dies betreffender Unternehmen, denn Aktionäre haben beim Strompreis nichts mitzuverdienen und schon gar nicht im Krankenhaus.

/Und nun zum zweiten Teil meiner Award-Aufgabe, nämlich der Weiterreichung des Pokals an fünfzehn Weblogs, die ich sehr schätze! – hier werde ich es wie Frau Faust halten und „nur sieben BlognachbarINNEn küren und nicht unbedingt damit rechnen, dass sie sich hier entdecken und angesprochen fühlen.“

Voila: 1. Herr books and more, der mir Schwertbruder und quasi geographischer Nachbar ist (da können nicht alle mitlesen, aber viele, ausserdem zieht er grad um, ist mir jetzt aber hier mal wurscht, ist sein Ding, gell?) /2. Frau rinpotsche mit ihrer unvergleichlich bildnerischen Schreibe, die mich oft an die Scheibenwischerzeichnungen von KRH Sonderborg erinnert, ausserdem haben wir ja zum Teil denselben Beruf! /3. Frau Gaga, ihres Zeichens die Königin des Kommentarwesens, kombiniert mit Allgemeinwissenszugewinn und dem verbindlichen Herz eines Skorpions! /4. Herr Pest Krause mit seinen wunderbaren Lichtbildausflügen und den besten freitäglichen Musikempfehlungen! /5. Herrn Lucky und Herrn Glam mit ihrem neuen Blog ADS („Auf Dauer schlauer!“), welcher das norddeutsche Pisa-Defizit durch plausibelste Erklärungsmodelle bezüglich der Welt des Wissens in höchstem Maße nach vorne zu bringen imstande und höchstgeeignet mir scheint! /6. Frau Nuss, die die wunderbarsten ganz feinen Betrachtungen verfasst, dazu meistens sehr im Stillen… /7. Herr Nnier, dessen klare Blickweisen in und hinter die Hochebenen und Abgründe des alltäglichen Lebens und Empfindens ich äußerst bewundere, genau so, wie seinen trefflichen Humor.

/So. Um jetzt nur einige genannt zu haben. Dr. Schein und Frau Punctum fehlen eigentlich auch noch. Und Phyllis Kiehl. Und das Dia-Blog. Und so weiter. Kid37 und Herrn Erdegschoss/Rechts. Und die Frau Kopffüsselnde und Frau LadyLikeKandis (keine Ahnung, wie man auf so einen Namen kommt? egal), die Frau katiza und Frau Acqua. Herrjeh! Das Hotel-Mama, Fräulein Anousch, Mdme. Rosmarin, syra Stein. /Diejenigen habe ich sowieso weggelassen, die schon von anderer Seite etwas zugesteckt bekommen haben. Die zähl‘ ich jetzt aber nicht auch noch auf, weil ich jetzt nämlich unbedingt den Adventskalender für die Kirschkernerin noch weiterfummeln muss. Denn schließlich: /8. verlinke ich noch PER HAND.

und das dauert!

/resümee: Blogrollen gucken. Das Blogwesen ist schon toll, nicht? Das finde ich – nach nun bald fünfeinhalb Jahren – immer noch. Es ist mir sehr viel wert, nach und wie vor. Und NIE wollte ich im Blog etwas übers Bloggen schreiben. Und der Strom darf sowieso nicht ausfallen. Und /9.: Es geht mir gut.
—-
und /10. herzlich, Schneck

23 Gedanken zu „Award! Awart!“

  1. Habe mal in meinem Archiv nachgesehen. Das war also zunächst: 1998, Esslinger Künstleretikett, Winzereigenossenschaft Esslingen (1996er Hegel) und dann nochmal: 2001, Esslinger Künstleretikett, Winzereigenossenschaft Esslingen (2000er Grauburgunder). Letztere letzte Flasche steht im Atelier-Berlin, aber ob man die noch trinken kann, ich weiss nicht… ;)

  2. Mit Ihrem g`schneckelt`n Artikel haben Sie dem Blogger-Award alle „versatile“ Ehre gemacht!
    Und dabei habe ich einige Blogs entdeckt[die ich nicht kannte], an die Sie wiederum die Trophäe nun weiterreichen. Wie schön!

    Außerdem glaube ich, dass wir uns doch im wahren Leben schon einmal begegnet sind… kann es sein, dass Sie Mitte der 1990er Jahre… *grübel*… `94, `95, `96 oder `97… jener geehrte Künschtler `z`Esslinga gwä sen!? Bei einer der Preisverleihungen war ich mal [als Gästin] dabei und unterhielt mich nach der Be-Ehr… mit jenem, der ausgezeichnet… Na, ma wird sä`… [wenn ich Sie jemals sä…] ;-)

    Allen Preisträger[inne]n viiieeel Spaß mit dem „Versatile Blogger Award“!
    Sodele, lieber Schneck, und nun muss ich den „diem carpem“ [obwohl ich noch was schreiben wollt zu Ihre sieben äh zehn Punkt… aber das finden`S gägäbafalls au bei mia drieba]
    :-)

  3. Sie sind grausam. Ich hasse Kettenbriefe und diesen ganzen Community- und Internet-„Award“-Quatsch!

    Aber aus alter Freundschaft und Arbeiter-Solidarität will ich versuchen, sieben Sachen herauszufinden und schreibe Sie direkt hier hin:

    1. Oh Gott! Mir fällt nichts ein! Verdammt. Habe ich nicht schon alles bekannt?
    Mal weiterüberlegen. Überleg überleg überleg. Ah! Ich hab’s: ich war früher blond! Ein Mann, der sich mir eine gewisse Zeit verbunden fühlte, hat sogar ein Lied komponiert, in dem die Haarfarbe (chemisch manipuliert allerdings) Gegenstand der Erwähnung wurde.

    2. Ich habe zwei Gebärmütter.

    3. Ich massiere meine Problemzonen täglich unter der Dusche mit einem Massageschwamm zu 1,95 oder so ähnlich aus einem Drogeriemarkt in Neukölln. Das bringt was!

    4. Ich habe trotzdem Problemzonen.

    5. Hätte ich genug Schotter auf dem Konto, würde ich an zwei Problemzonen Fettabsaugungen vornehmen lassen.

    6. Hätte ich genug Schotter auf dem Konto, würde ich zwei Operationen im Gesichtsbereich vornehmen lassen! Eine Narbenkorrektur und noch was anderes. Oder drei. Mir ist gerade noch was eingefallen.

    7. Ich habe mir erst vor ca. einem halben Jahr angewöhnt, mir vor dem Schlafengehen auch noch mal die Zähne zu putzen. Früher musste ich das als Kind machen und habe es gehasst und deswegen damit aufgehört und dann ungefähr 35 Jahre nur in der Früh nach dem Aufstehen Zähne geputzt, wegen schlechtem Geschmack und allgemeiner Reinlichkeit.

    Ich gebe nix weiter, wegen Kettenbriefparanoia, freue mich aber prinzipiell, dass Sie mich auserwählt haben. Zumal in erlauchter Gesellschaft!

    Gerne können Sie mir schreiben, ob Sie mit meinen Geheimnissen recht zufrieden sind!

    Immer die Ihre
    Gaga Nielsen

  4. Aber, oh! Wir habe doch noch nicht genug gelitten, gedarbt, gekämpft – wir sind doch noch gar nicht bereit für eine solche Ehrung, wir müssen doch noch wachsen, wir haben doch erst angefangen, ach, oh!
    SO, GENUG DAMIT, GIB SCHON HER, DAS DING!

  5. Wunderbar! Bei der nächsten Marille muss ich bitte noch mehr erfahren! /Übrigens: Franzbranntwein hat mir mal das Leben gerettet (ich glaub ’75, Westsahara?) und „lesbische Liebeslyrik“ war ’86 das Thema beim Endspiel gegen Argentinien auf schlagender Verbindung!

  6. Erster Genanntes möchte ich auch für mich nicht ausschließen, wie Sie dem zugehörigen aktuellen Blogeintrag bei Interesse zwischen den Zeilen lesend, entnehmen möchten.

    Aber meine Nerven sind super! Drahtseile sind Bindfäden dagegen. Gebe Ihnen gerne welche ab!

  7. Frau Gagas Idee aufnehmend, hau‘ ich das jetzt auch gleich hier in die Tasten, eine eben abgenommgebene Telefonbeichte fortsetzend:

    (1)
    Ich habe mal als Junge aus einer Garage einen Schraubenschlüssel geklaut. Da sah es aber ziemlich rümpelig aus und vielleicht hat ihn gar keiner vermisst, sag‘ ich mir so im Nachhinein. Stimmt wahrscheinlich nicht (habe ihn nicht mehr).
    (2)
    Ich habe mal aus der Bibliothek eines evangelischen Altenpflegeschülerinnen[!]wohnheims, in dem ich wohnte [sic], unweit Hagelloch übrigens, ein Taschenbuch geklaut nicht zurückgegeben, aus dem ich heute noch vorlese ins Telefon und nach drei Seiten das Heulen anfange.
    (3)
    Ich habe mal aus der Bibliothek eines katholischen Klosters, dem ich eine Zeit lang buddhistischerweise einsaß, Kants ‚Kritik der reinen Vernunft‘ geklaut nicht zurückgegeben, Reclam-Ausgabe. Las sonst sicher eh keiner dort und war nach intensiver Lektüre mit einigen Bleistiftanstreichungen irgendwie ‚meins‘, gefühlt. Später habe ich damit eine Wand und den ererbten Nachkriegskleiderschrank meiner Oma tapeziert, das sah ziemlich schön aus!
    (4)
    Ich habe mir als Kind heimlich Spielzeug-Modellpanzer gekauft, was nicht gern gesehen gewesen wäre zuhause, und die dann in einer Plastiktüte im Wald vergraben. Zwei- oder dreimal fuhr ich dann noch hin auf meinem kleinen Rädchen, ausgraben und eine Weile anschauen. Dann habe ich sie vergessen.
    (5)
    Mit Sinn oder Schönheit aufgeladene Objekte waren schon immer meine Liebe und meine Rettung, oft.
    (6)
    Ich habe meinen unerwarteterweise früher aus dem Urlaub zurückkehrenden Eltern einmal eine Verlobte ohne lange Einleitungen und Vorreden als solche vorgestellt, von der sie vorher überhaupt nichts gewusst hatten, nicht einmal, dass es sie gibt. Die Gesichter hätten Sie sehen sollen, verehrte LeserInnen!
    (7)
    Ich bin von meinen Träumen, besonders den Alpträumen oft selbst beeindruckt, dass der Kopf etwas derartiges zuwege bringt! Schon toll irgendwie! Aus dem Zimmer (fällt mir gerade noch so ein), in dem ich mit der in (6) genannten jungen Dame nächtigte, bin ich mal nachts alpträumenderweise splitternackt, fuchtelnd und lauthals um Hilfe schreiend auf den herkunftsfamiliären Flur gerannt, um erst dort wieder aufzuwachen und zu mir zu kommen. Auch diese Gesichter hätten Sie sehen sollen!

    So, erledigt!

    PS: Hübsche Übung übrigens, fallen einem interessante Sachen ein!

  8. Ach herrjeh, Frau Gaga, vielen Dank, dass Sie trotzdem ein paar Sachen festgehalten haben. Ich bin natürlich sehr zufrieden mit Ihren Geheimnissen, ich war ja schließlich früher auch blond. Und anstatt Ihrer zweier Gebärmütter bin ich nun wiederum geschlagen mit drei Brustwarzen. Das verbindet mich wenigstens mit Christopher Lee in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ und war aber im Turnunterricht früher nicht immer ganz leicht zu kommunizieren. Schicksal und Aufgabe. In diesem Sinne und sehr herzlich, Ihr Schneck

  9. @nerven? meine nerven haben mir soeben eine berliner heuschreckenmieterhöhung erspart, wobei meine problemzonen sich in meiner herkunftsfamilie begründen, was die schuldfrage (immer) relativiert.

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