lese

im wald gewesen, gerannt, an schönen orten vorbei, an ihren garten gedacht. fast alle pflanzen dort waren mit dornen versehen, so auch die wilden brombeeren, deren schnellwachsende grüne triebe sich ausladend oft im haar von möglichen gästen festsetzten mit ihren saftigen stacheln und die sonst gewöhnlichen wege sehr durcheinanderbrachten. an scham gedacht, über mut nachgedacht, auch über geld und autos. ein damenoberteil, durchnässt vom gestrigen gewitter, am bach. es ist ja jetzt wieder die zeit, in der gerne mal unterwäsche liegengelassen wird an ungewöhnlichen orten. auch die bremsen haben den winter gut überstanden und schleichen sich unbemerkt von hinten an einen heran, wie man weiß ist dünner stoff für jene kein hindernis. die ausstellung im herbst werde ich ‚vintage‘ nennen, das heißt ja nicht nur das, was es eben heißt, sondern auch ‚weinlese‘, es passt also mehrfach. die begrüßung wird Dr. S. sprechen, die einführung der andere Dr. S. und vielleicht werde ich am eröffnungsabend seit langer zeit einmal wieder eine überpfeifung darbieten oder ‚das lied vom einsamen mädchen‘ nachsingen. /jedenfalls gefällt sie mir, diese derzeitige hitze, die bei allen alles wahrhaftige so schön herausquellen lässt aus kopf und körper, ziemlich menschenfreundlich.

24 Gedanken zu „lese“

  1. Sie haben’s wohl mit den Dornröschen?
    Vintage gefällt mir gut. (Passt auch zu Ihrem Handy.) Dass Sie für Retrospektive zu jung sind, sagte ich wohl schon. Prost!

  2. REPLY:
    lieber schein, es dauerte geschlagene drei stunden, bis ich ihren kommentar kapierte. seh’n se mal, da könn‘ se ma sehn! die hitz! /zu gegebener zeit für sie natürlich eine premium-einladung, als sammler! ;)

  3. REPLY:
    die erste überpfeifung datiert ins jahr 1998. damals gab es eine große einzelausstellung mit dem schönen titel „Schnecks Welt“ (sic!) und ich überpfiff „sex & drugs & rock’n roll“ von ian dury über cassette in einem ghettoblaster, den ich aus einem maroden pfandleihhaus im süden von L.A. herausgekauft hatte. dorther stammt auch meine lieblingskaffeetasse mit dem aufdruck ’santa monica eye medical group‘, das fällt mir jetzt eben ein. (und für die groupies sowieso nur das beste!)/ herzlich, ihr schneck

  4. es gibt keine schlechten Jahrgänge mehr heißt es jedes Jahr wieder, und so können Sie gerne auf ihrer Vintage pfeifen, wenn Sie reifen oder jungen Wein dafür brauchen, geben’s mir doch einfach Bescheid, ja?

  5. REPLY:
    Wie üblich, bester Schoss, volltrunken!
    Herzlich, ihr S.(chneck), MA

    ——
    (PS: ich fühle mich geehrt durch die überwältigende mitwirkungsbereitschaft! zunächst dr. schein und jetzt auch noch dr. schoss! allerdings würden vier redner den rahmen erheblich übersprengen, so dass ich höflich vorschlagen möchte, ihre wohlwollenden beiträge zu einem anderen anlass sehr (!) gerne entgegenzunehmen. ich bedanke mich und werde mich dann beizeiten kenntlich machen.)

  6. bester Herr Schneck, ist mir Befehl!

    Wenn nicht für Sie, für wen sonst? Haben Sie spezielle Wünsche für die Laudatio oder soll ich’s wie üblich volltrunken raushau’n?

    Herzlich
    Ihr Dr. S.(choss)

  7. Zum Lied vom einsamen Mädchen hab ich eine innigliche Beziehung und würde es gerne mit Ihnen gemeinsam darbieten! ( Nicos Version noch mehr als die von Hilde im Ohr und Herz…Sie herzte sanft ihr Spielzeug… bevor sie es zerbrach… und hatte eine Sehnsucht und wusste nicht wonach…)

    Ansonsten mag ich sehr den Satz

    „es ist ja jetzt wieder die zeit, in der gerne mal unterwäsche liegengelassen wird an ungewöhnlichen orten.“

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