da stehts nun, das bild, beim sammler, in karätiger gesellschaft, überall blinkts, und mir wirds ganz anders. es gibt baaderschen spargel zum vergessen, sammlerselbstgekocht, und wir haben mal wieder eröffnung vor der eröffnung. ein paar berühmte österreicher sind auch da und ein paar pfälzer, und ole hat natürlich schon wieder uschi glas, reinhold messner und udo tatortkommissar getroffen, na logisch, während ich mir noch EINMAL die ecke schillerstraßepettenkoferstraße reingetan habe, dort, wo damals alles begann, nachts um halber zwei, na klärchen. der versuch, mit einem sony-dirndl über der isar den ANITA zu tanzen, schlägt gottlob fehl, stattdessen heisst es „weißt du was, schatz, wir nehmen die gurskys UND die wohnung!“. so hätte gewiss auch ich entschieden und an der frischen luft riecht die ganze stadt heute nach billiger seife, die blauen spielen nachher gegen HANSA. der taxi-jürgen will mich klagend gar nimmer aus seiner fraunhoferschen umarmung entlassen, er hat einen runden bauch, und jetzt weiß ich, wie es ist für dünne frauen, wenn sie ihren runden mann umarmen. das kann schön sein, insofern sie sich lieben, ich aber scheiß auf diese erfahrung, schätze die, die mich vom taxi-jürgen befreien und ich freu mich sowieso auf runde frauen, denkts in mir. die wirtin im hotel grantelt dann noch a bisserl über juden, sozialhilfe und türken, ein galerist bestellt sich die ganzkörpermassage mit schuß, und aber die wunderbare mokosata mitsamt ihrem wunderbaren mann und icke, wir singen unter der dusche noch lange: „mir sann mir, haha, oans, zwoa, gsuffa!“
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fundchtück, vor politichem frühchtück
pausin/gespielt
im umland über die alten zonen-straßen zu fahren, das ist doch immer wieder fast wie ein wunder. wo doch hier bis vor kaum achtzehn jahren noch der russe stand. hinten im westwagen auch zwei zufrieden verstaubte töchter, von der sonne mit genügend glücksenzymen versorgt, müde und vom zusammenspielen beseelt. wo sie doch so oft alleine spielen müssen. „fix fix, heute abend wird flink gebadet!“, und der märkische sand wird dann zurückfließen auf die weiten rieselfelder. mein gott, wie habt ihr dieses SCHÖNE land verkommen lassen!
südturm
stundenlang auf die kreuzung starren, vom südturm aus. das wichtigste auf baustelle ist, daß du morgens irgendwo in ruhe gekackt hast. in ruhe kacken, dann los, und abends ein ernstes bier und dann ab ins bette.
schauinsland
grüne wiesen in schwarz-weiss und vor den klippen liegen im gras und der wind pfeift über einen hinweg und es ist windstill dort, wo man liegt, im windloch. im mundwinkel einen grashalm ohne strahlenpilze, mit den augen den himmel belästigen, der käfer steht dahinten an der weide und der tank ist noch halber voll vom linksverkehr. am tresen sitzen die verwunschenen, heute wieder alle auferstanden, aufgereiht und erdnusskauend, und auch in der roten harfe gibt’s das bier nicht umsonst. „hit the roll jack“ schallt´s meinem grashalm (russisch) ins ohr, und ich rauche, „als krieg´ ich’s bezahlt“, aber das ist von einem anderen. durch die strassen und über die gelben felder fauchen die glückswünsche, sie jagen sich mit den wünschen mit den kleinen zähnchen vorne dran, diese wunschwürstchen, und die beobachter haben vollgetankt, weil sie wieder einmal angst haben vor den zähnchenwünschen vom schauinsland. eine tankstelle für die zaungäste, himmel, da wär´ ich reich! über allem kreist seit stunden ein hubschrauber und selbst der mond schwitzt. zum schluß dann eine fete hier und da, alle liegen sich selbst in den armen, ein paar gehen für die liebe nach hinten, die rechnung stimmt und der wirt lacht, herzelich.
noch 7 h, seit´ an seit´
clair de lune
köstlich raushauen!
heute ist amüsiertag. es amüsiert das GESAMTwerk, es amüsieren die kinderwagen-muttimonster, die soeben ihren gesellschaftlichen auftrag erfüllt haben, es amüsieren die letzten drei monate im allgemeinen, es amüsiert das sternendingens, welches dringend anrät, dieser tage einen kurztrip zu unternehmen, es amüsieren kampfhunde ohne maulkorb, die so herrlich ausgelassen im park herumtoben, leinenlos, es amüsieren die kontoauszüge, der wetterbericht, die weltpolitik und die preise für rohmilchkäse, es amüsieren klassikliebende schwimmbadbauern, es amüsiert die GESAMTplanung und mich amüsieren vor allem die tiefen frühlingsdecolltees, die mich im cafe von beiden seiten her anbomben, für solche wie mich eine schwere zeit, aber die beste, um ordentlich gute arbeit rauszuhauen!
ceci n´est pas un…
schule fällt aus, na gut, dann also ferientag mittendrin, und was könnte man denn da schönes unternehmen, am feinen freien feiertag? vorfreude schon morgens bei der vanillemilch und den honigpoppies. das zähneputzen funktioniert launisch reibungslos. der parkplatz etwas weiter weg, das „wir dürfen nicht auf die linien treten!“ heute angenehm fahriger. wo ist noch mal der eingang? dort beim steinernen brunnen, da bist du doch mal ausgerutscht, als ihr mit dem kinderladen dort gewesen seid, und dein auge war drei wochen lang so grün und blau und gelb, dass selbst dein schutzengel irgendwann lachen musste. also sechzehn euro eintritt und den maghreb-kartenpipser nach dem weg gefragt, geradeaus, dann rechts immer geradeaus. wir sind angenehm früh dran, die schranken sind noch offen und die roten sicherheitskräfte freundlich. für kinder bis zwölf jahre ist der bereich vorne vorbildlich reserviert, eine halbe schulklasse steht schon da, zwei lehrerinnen dazu, die sonne wärmt und bald schon wird hinter uns die sperre geschlossen. haben also glück gehabt und jetzt noch eine halbe stunde warten. sie will allein dort bei den kindern bleiben, ich stelle mich hinter die abschrankung für die über-zwölf-jährigen, immer wieder einen blick, ernst und gespannt, wie das hier dann wohl weitergeht, wenn der rote mann das kettchen aufmacht und den weg zum gitter und der glasscheibe freigibt. der rote mann sagt über ein drahtloses mikrophon noch ein paar freundliche und erklärende worte, dann geht die kette auf. du bist ganz vorne dran, hättest die erste sein können, aber wie du eben bist, du drängelst dich nicht vor, du schaust, was die anderen kinder tun, achtest auf kleinere, ich sehe dir zu und denke „mensch, LOS tochter, bevors die anderen wieder machen…“. wie im echten und späteren leben haben dann die lauten wieder einmal die besten plätze besetzt, auch eine kriegsoma mit enkelin schiebt sich mit ihren verschorften ellenbogen noch listig an dir vorbei, nicht ohne dich anzulächeln, aber immerhin stehst du irgendwann dann in der zweiten reihe und die sicht müsste ganz gut sein. es ist elf uhr, es geht los und ein anderer animateur erzählt über die begleitumstände, sechzehn kilo jetzt, tägliche gewichtszunahme zweihundert gramm, im herbst dürften es fünfzig sein, ausgewachsen zwischen sechshundert und achthundertfünfzig, und man solle und dürfe bei allem NIE vergessen, dass dieses jetzt noch süße ding ein raubtier sei! der beifall tobt, während sich der pflegehippie auf die bühne bewegt, sympathisch wie auf den bildern, die man schon gesehen hat, er hat was von dem CAMEL-mann vergangener zeiten und man fragt sich ja immer, wann er wohl das letzte mal geduscht hat. daneben ENDLICH das kleine weiße knäuel, hopsend, kugelnd, tapsend: ja verdammt, sie IST süß, die kleine flokati-pille da vorne, die einen alles schlimme auf der welt vergessen lassen könnte, keine kriege mehr, keinen hunger, keine dürre und kein atom und alle kinder werden brüder und so weiter, die tochter strahlt wie alle anderen kleinen und großen, die sonne scheint nach oben plötzlich in diesem moment, der begleitet wird von dieser EINEN großen idee! wenigstens jedenfalls zwölf minuten lang. dann kommt die sonne wieder von oben, die netten roten verweisen darauf, dass es ja noch eine menge anderer gibt, die da hinten warten und das kleine teilchen auch sehen wollen. schieben also in westlicher richtung, merkwürdig diszipliniert jetzt alle nach den gemeinsamen sekunden gleissender göttlicher ahnung. hinter der schranke dann sogleich ein eigens aufgebauter verkaufsstand, das ministofftier mit knopf im ohr für zwölf-euro-irgendwas, die tochter will keines, ist ihr zu klein und mir zu teuer. sie will jetzt vor allem eines, ein EIS, und danach noch all die anderen viecher anschauen, und während wir dann zu guter letzt unter wasser mit dem seelöwen plaudern, warten wir beide noch lange schon wieder auf den lieben gott.
H-A-E-R-T-E
mit ole am tresen in der BULL-BAR stand plötzlich folgende frage im raum: auf welcher platte noch mal kündigt der vater vor dem gitarrensolo (oder währenddessen) seinen sohn an? eine wette konnten wir uns beide rein finanziell nicht mehr leisten, da das bier im upflamör seltsamerweise dreidreissich gekostet hatte; für den trashlook und den kühlen durchzug beim wackelnden tischchen denn doch ein wenig viel, wobei ja die bedienung nichts dafür konnte und die aschenbecher auch schön anzusehen waren. ich könnte mir jedenfalls ganz sicher vorstellen, es war NICHT auf derjenigen scheibe, die ole vorschlug, denn da war der sohn ja gerade mal circa sieben jahre alt. somit hätte ich diese wette also selbstverständlich gewonnen, auch wenn meine ohren an diesem schönen ort und abend vermutlich weiteres hörpotential verloren.