bißchen blöd

die kirschkern (13) kam mit dem abendbus aus der tortursiedlung, ankunft um 22.10 uhr. sie saß ganz vorne im bus hoch oben direkt hinter dem fahrer und auf die frage, ob das nicht ein toller platz sei, verneinte sie, hingegen der busfahrer habe sie beim einsteigen gebeten, sich dorthin zu setzen. sie fand das zwar „…bisschen blöd!“ (so wie das meiste gerade „blöd!“ ist, oder im besten fall „langweilig…“), ich denke jedoch, das geschah aus gründen der sicherheit, ihrer sicherheit. sie sollte wohl nicht hinten alleine im dunklen bus sitzen neben werweißwem. sehr aufmerksam sowas. und damit das nicht verhallt, habe ich ans unternehmen eine klitzekleine dankesmail geschrieben. sollte man öfter machen. es ist ja nicht alles mies und nicht sämtliche alltagsaufmerksamkeit liegt brach.

nur das szenische coolkunstenglisch in der bildenden kunst geht mir mehr und mehr auf den wecker. der wecker ist aber auch nicht so wesentlich.

4 Gedanken zu „bißchen blöd“

  1. Zum Beispiel „vivid radical memory“. Oder irgendwas mit „pattern“. Ich könnte da jetzt noch viel aufzählen, von Werktiteln ganz zu schweigen. Natürlich nicht alles. Aber was mich stört, ist tatsächlich eine vermeintliche Coolness, die hierbei über die Sprache angestrebt und vermittelt werden soll. Ein gesponsorter Ernst. Und damit Überhöhung und Unangreifbarkeit – vielleicht gelegentlich auch zum Schutze eines (zweifelhaften?) Werkes oder Urhebers. Sehr Szene eben. Oft aber auch zum Lachen, ziemlich herzhaft, manchmal gütig.

  2. Das haben Sie gut gemacht, werter Schneck. Tatsächlich sollte man sich nicht immerzu nur aufregen über all das, was nicht funktioniert, sondern ab und zu auch mal eine Dankesmütze falten.

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