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kirschkern
wenn die dinge des alltags einmal nicht so blendend verlaufen, wie diese es gewohnt sind, dann könnte man natürlich auch die gedanken dazu in sein internettagebuch hineinschreiben. weil der schneck das aber so nicht will, auch wenn sich seit monaten unglaubliche dinge gruppieren um sein begrenztes firmament, zudem der feind mithört, so ergibt sich die frage, vorrübergehend und nach diversen vernebelungen und noch vor dem großen weitspucken: was tun? wieso nicht hier auch mal einen dringenden NACHMIETER suchen? wieso nicht hier einfach einen KULTÜRTIP veröffentlichen? wieso sich nicht hier einmal zum entspannten SEGELTÖRN in die westschweiz einladen lassen? dies allemal, bevor man zuletzt ein zweitinternettagebuch einrichtet oder sich schlicht erhängt. die form, um deren bescheidene pflege ich mich bescheiden bemühte, sie ist in den matsch geraten. seit monaten und wochen und tagen und stunden und sekunden dreht sich mir mein leben herum und wird mir von den göttern und auch leibhaftigen um die ohren gehauen. der grund, weshalb ich dies überhaupt nur mit mir geschehen lasse, der ist ein kleiner KIRSCHKERN. die gedachte zukunft hat sich verändert. die pekuniäre symbiose, auf die ich mich vor und seit jahren eingelassen habe, wegen des kirschkerns, sie existiert nicht mehr und muß erst neu vergraben werden. der ort, dieser ort hier an der spree, die heimat des kirschkerns, auch er beginnt zu flattern in den etwaigen szenarien, die auf tausend ebenen und in ebensovielen eventualitäten bedacht sind. jedenfalls schneckseits. das kaukasische daran ist, daß ich nicht will, dass dieser kirschkern schon jetzt zerteilt werden soll. und sich am ende den eigenen kreidekreis sogar selbst schlagen muss. denn es gibt derzeit menschen, gaukler, verliebte, menschen vom film eben, die würden ihm dieses offenbar durchaus zumuten. und sie schnitzen bereits an dem kirschkern herum und erzählen ihm geschichten aus einer zukunft, die sie für sich erfunden haben. tolle geschichten sind das, vom neuen leben. ich werde keine erfundenen geschichten erfinden. dafür bin ich zu lange beim film, zu lange kirsche. und ich bemerke, der kirschkern schätzt das sehr an mir. das freut mich über alles.
ich suche hier also aktuell auch: einen DRITT-JOB aus berlin. und eine wohlwollende MASSAGE DES RÜCKENS wäre dann auch noch, seit langem, überfällig. und dann mal sehen.
für frau frauvonwelt
– was ist das?
– wo ist das?
– von wem ist das?
– wer ist das?
– wie alt ist das?
– warum ist das?
splzô
just like the movies…
in meine erinnerung kehrt zurück als erstes der dialekt. dieser spezielle dialekt. er eignet sich für alles mögliche, zum witz, zum bestellen, zum fluchen. aber aus dem alltag heraus taugt er mir nicht. und in jedem falle würde er alles sinnliche abtöten. gottlob, die mokosata hat jetzt eröffnet. fummeln, fulminant. und der geist des elften september weht durch die räume, der geist des immerwährenden guten und ewig schlechten. der künstler hat seinen pianisten mitgebracht und der raunt und jubelt zu den vorweggenommenen und laufenden bildern. das klavier steht irgendwann spät da und lädt ein. fast keiner mehr da, komm, spiel doch jetzt einfach ein bisschen in diesen hohen klingenden räumen zu den leeren kreuzberger flaschen. ich stimme an: die langstrumpfmelodie, in langsam gesetztem filmmoll, werfe meinen ganzen müll hinein in den kasten, komm, spiels noch ein letztes mal, schneck. der pianist lässt mir zehn minuten, dann vertreibt er mich lächelnd, es ist ja auch sein abend und es ist ja vor allem sein feld. ich bin ihm nicht böse, bin doch ich der ungenießbare. schleiche mich, im taxi eine moderne allzu schweigende türkische glatze, deren schweigen ich nicht deuten kann. nicht soll und nicht will. feindlich. gereiztes einsteigen, die anderen sind jetzt an der reihe, mit dem deuteln. schnell heim, schnell vor allem. kein klavier mehr. kein taxi. keine glatze, kein nichts.
ich ahne…
…es wird hier ggf. leider niemanden interessieren, aber:
Wohnung ab sofort zu vermieten:
Berlin-Schöneberg (Schöneberger Insel, Gotenstraße), 3 Zimmer, EG-rechts, Küche, Wannenbad, 76qm, renoviert, ohne Provision, plus ca. 45qm trockener (!) Hobbyraum/Keller, auch gewerblich nutzbar (ideal Atelierwohnung o.ä.), 672,00 warm.
bitte weitersagen. bei interesse hier schnell melden.
für dr. schein
anlässlich der hunde-, strick- und dachziegeldiskussion, die ja derzeit ein wenig saftschmorend durch einige internettagebücher wandert und leider auch so manchen klugen geist am sinn der ganzen technik zweifeln läßt, habe ich heute der tochter innerhalb meines erziehungsauftrags bzgl. „neuer medien“ erstmals das portal YOUTUBE vorgeführt. und ich scheue mich nicht, den didaktischen schlußpunkt in form ihres letztendlichen LIEBLINGS-VIDEOS hier aufrichtig zu veröffentlichen. abgesehen davon befinde ich auch weiterhin, daß sich selbst ein ’strick-content‘ objektiviert neben ‚den schönsten franzosen‘ oder ‚rilke in saugau‘ behaupten darf. das urteil, werte kollegen, wird nämlich dereinst ohne uns gefällt werden. und genau das ist ja das schöne an der jetzt-zeit: war es immer.
das wichtigste im leben sind die ausnahmen.
plan
manchmal quatsche ich mit heinz. „erst mal eine zigarette“ sagt er. erst mal einen PLAN machen. und die „letzte zigarette“ dauert immer sechzig minuten. er hätte sich bestimmt interessiert für das alles. auch fürs echte fresco. nicht für das „was“, sondern für das „wie“. ist wie schreiben, geht von links nach rechts. links warten die maler, rechts putzen die putzer. und dann voll rein in den frischen putz, jedenfalls die farbe. die tochter will von büsum bis zur ostsee im schlafanzug auf dem vordersitz sitzen. wir quatschen. sie sagt, sie hat jetzt ja zwei vom schlage opa-himmel. „opa-heinz ist jetzt ja auch im himmel!“, die bezeichnungen für die da oben müssten also überdacht werden. die abenteuertour mit schlafen, irgendwo, im auto, das schönste seit langem. nächstes jahr sechs wochen, sagt sie, und das freut mich. ich sage „nein, drei mit mama“. hafenrundfahrt in HH, und nachts in der mörderheide. die brühe dampft, der bizeps schmort, der affe tanzt auf dem wagendach in der norddeutschen serengeti, und dann: einen kleinen grünen vogel bewahrt. gerettet, aus dem wattenmeer. der wusste nicht mehr, wo er war da draussen, bei ebbe, der kleine depp. keine eltern mehr, potemkinsches patchwork. sollte das rauchen in raucherlokalen untersagt werden, dann bin ich für die wiedereinführung von schuld. schulden, die gibts ja auch nicht mehr, ausser vielleicht bei sich selber. „ja, da haben wir uns wohl nicht genügend gedanken gemacht…“ sagt der vögelchenpaps. ICH war der nicht. und ab jetzt wird breit gefördert.
origine.
nadann: tanze, partizan!