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just like the movies…

in meine erinnerung kehrt zurück als erstes der dialekt. dieser spezielle dialekt. er eignet sich für alles mögliche, zum witz, zum bestellen, zum fluchen. aber aus dem alltag heraus taugt er mir nicht. und in jedem falle würde er alles sinnliche abtöten. gottlob, die mokosata hat jetzt eröffnet. fummeln, fulminant. und der geist des elften september weht durch die räume, der geist des immerwährenden guten und ewig schlechten. der künstler hat seinen pianisten mitgebracht und der raunt und jubelt zu den vorweggenommenen und laufenden bildern. das klavier steht irgendwann spät da und lädt ein. fast keiner mehr da, komm, spiel doch jetzt einfach ein bisschen in diesen hohen klingenden räumen zu den leeren kreuzberger flaschen. ich stimme an: die langstrumpfmelodie, in langsam gesetztem filmmoll, werfe meinen ganzen müll hinein in den kasten, komm, spiels noch ein letztes mal, schneck. der pianist lässt mir zehn minuten, dann vertreibt er mich lächelnd, es ist ja auch sein abend und es ist ja vor allem sein feld. ich bin ihm nicht böse, bin doch ich der ungenießbare. schleiche mich, im taxi eine moderne allzu schweigende türkische glatze, deren schweigen ich nicht deuten kann. nicht soll und nicht will. feindlich. gereiztes einsteigen, die anderen sind jetzt an der reihe, mit dem deuteln. schnell heim, schnell vor allem. kein klavier mehr. kein taxi. keine glatze, kein nichts.

ich ahne…

…es wird hier ggf. leider niemanden interessieren, aber:

Wohnung ab sofort zu vermieten:

Berlin-Schöneberg (Schöneberger Insel, Gotenstraße), 3 Zimmer, EG-rechts, Küche, Wannenbad, 76qm, renoviert, ohne Provision, plus ca. 45qm trockener (!) Hobbyraum/Keller, auch gewerblich nutzbar (ideal Atelierwohnung o.ä.), 672,00 warm.

bitte weitersagen. bei interesse hier schnell melden.

für dr. schein

anlässlich der hunde-, strick- und dachziegeldiskussion, die ja derzeit ein wenig saftschmorend durch einige internettagebücher wandert und leider auch so manchen klugen geist am sinn der ganzen technik zweifeln läßt, habe ich heute der tochter innerhalb meines erziehungsauftrags bzgl. „neuer medien“ erstmals das portal YOUTUBE vorgeführt. und ich scheue mich nicht, den didaktischen schlußpunkt in form ihres letztendlichen LIEBLINGS-VIDEOS hier aufrichtig zu veröffentlichen. abgesehen davon befinde ich auch weiterhin, daß sich selbst ein ’strick-content‘ objektiviert neben ‚den schönsten franzosen‘ oder ‚rilke in saugau‘ behaupten darf. das urteil, werte kollegen, wird nämlich dereinst ohne uns gefällt werden. und genau das ist ja das schöne an der jetzt-zeit: war es immer.

plan

manchmal quatsche ich mit heinz. „erst mal eine zigarette“ sagt er. erst mal einen PLAN machen. und die „letzte zigarette“ dauert immer sechzig minuten. er hätte sich bestimmt interessiert für das alles. auch fürs echte fresco. nicht für das „was“, sondern für das „wie“. ist wie schreiben, geht von links nach rechts. links warten die maler, rechts putzen die putzer. und dann voll rein in den frischen putz, jedenfalls die farbe. die tochter will von büsum bis zur ostsee im schlafanzug auf dem vordersitz sitzen. wir quatschen. sie sagt, sie hat jetzt ja zwei vom schlage opa-himmel. „opa-heinz ist jetzt ja auch im himmel!“, die bezeichnungen für die da oben müssten also überdacht werden. die abenteuertour mit schlafen, irgendwo, im auto, das schönste seit langem. nächstes jahr sechs wochen, sagt sie, und das freut mich. ich sage „nein, drei mit mama“. hafenrundfahrt in HH, und nachts in der mörderheide. die brühe dampft, der bizeps schmort, der affe tanzt auf dem wagendach in der norddeutschen serengeti, und dann: einen kleinen grünen vogel bewahrt. gerettet, aus dem wattenmeer. der wusste nicht mehr, wo er war da draussen, bei ebbe, der kleine depp. keine eltern mehr, potemkinsches patchwork. sollte das rauchen in raucherlokalen untersagt werden, dann bin ich für die wiedereinführung von schuld. schulden, die gibts ja auch nicht mehr, ausser vielleicht bei sich selber. „ja, da haben wir uns wohl nicht genügend gedanken gemacht…“ sagt der vögelchenpaps. ICH war der nicht. und ab jetzt wird breit gefördert.

etwa fuffzich kilo

das alte leitz-episkop auf die stufen vor der tür gestellt. „zu verschenken, schwer, aber funktioniert“. spät klopfts. ein altersloser langhaariger kopf meint sehr freundlich: „wenn ich das jetzt mitnehme, dann möchte ich mich wenigstens herzlich bedanken“. gibt es sie also noch, die kinderstube.

kultür-tip

dieweissenhofer

Ein Abend mit den Weissenhofern
Sonntag, 2. September 2007, Einlass ab 20.00 Uhr

21.00 Uhr Lichtbildvortrag: „Die Künstlergruppe zwischen Avantgarde und Legendenbildung“
22.00 Uhr Weissenhofer-Revival-Band
22.30 Uhr Performance: „Computer-Hacker-Club“
23.00 Uhr Gute-Laune-Party (angenehme Musik, gute Gespräche, anregende Getränke, Knabberspaß, Videos, das Schönste aus dem Weissenhofer-Archiv und tolle Fanartikel wie z.B. Weissenhofer-T-Shirts und die signierte Liverock-CD)

WestGermany, Büro für postpostmoderne Kommunikation, Skalitzer Straße 133, 10999 Berlin, Zentrum Kreuzberg, U1/U8 Kottbusser Tor

(v.l.n.r.: Bob, Frank, Keith und Carl Weissenhofer)

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„Die Fehde zwischen den Familien (…) dauert seit 1991 an und wurde durch einen Karnevalsscherz ausgelöst: Damals hatten sich Mitglieder beider Familien mit Eiern beworfen, was in eine wüste Schlägerei ausartete (…)“.

(quelle: SPON, 16.8.2007)

besuch vom lande

mit drei kaum achtzehnjährigen aufgetakelten donnernichten die vertraute bar gegenüber zu betreten, das ist härter als so manch´ anderer spießrutenlauf. belegschaft und gäste können ihr grinsen nur mühsam verbergen: ein bier für onkel schneck, bitte.