6.4.,#2

rauchende russen rafften raufend rouladen und reduzierte rollläden. drinnen lief jazz, neu gesetzt. drüben quatschten zwei frauen und ein moderner onkel. dieses Z3-gefühl würde mir ewig abgehen! beim schnaps waren gedanken zum spiritus, es begann zu regnen und der regen wusch alles weg. ich würde nie im leben in münchen leben können. manitu warf basmati. in der nachtbar zogen die russen sich reihenweise aus. die jungs von der taubenabwehr klatschten besoffen und steckten noten und notizen. klügere schwiegen und mussten sich wie so oft ärgern. sechs mit kraut, der senf nebst im töpfchen wie gewohnt frisch und gelb, wie eine prospektsonne der superhoffnung.

/zwei neue supersitzende hosen sowie neue bettstoffe mit supersatinröschen. zwei supermäntel in neuauflage sowie hakenharfe vom superbrombachsee. kammerflimmern am superherzen, alles war damals angefangen mit „du fährst zu oft nach superheidelberg!“

16 Gedanken zu „6.4.,#2“

  1. REPLY:
    Satinhöschen sind auch super, wobei ich mit diesem Gesamtthema ja ‚durch‘ bin, wie ich ja schon mal erwähnt habe… *räusper*. /Und die Hakenharfe ist soeben ausgeliefert: Große Freude beim Kirschkern! Die Harfenfreunde sind ja wohl ein ganz spezieller Verein, da kennt jeder jeden. Bin gespannt, was draus wird, aber es lässt sich sehr gut an!

  2. Las zunächst ‚Supersatinhöschen‘ und dachte: Der Schneck wieder! Viel Freude an der Freude mit der Hakenharfe; möge alles ein sommerlicher Engelsgesang werden, auch oben unter den Gewölben!

  3. Ihre Disziplin, Herr Schneck, ist mir schon vor langer Zeit aufgefallen. Sie sind für mich der Nach -und Mitfühler schlechthin, der dies nur schaffen kann, wenn es gelingt, mit der Zwischenzeit umzugehen. Nicht nur fast neidisch vollzieht sich mir einigermaßen der Vorgang. Ich freue mich über Ihren virtuosen Umgang mit derselben und Ihre -das ist ein extrem unschönes Wort -Bewältigung von unbillenen Gegebenheiten. Ich hätte Sie mir ganz gerne als ‚Vater‘ gewünscht!
    Herzlich,
    Ihre R.

  4. REPLY:
    Zwischenzeiten sind mir mein Ackerliebling. Unbille Gegebenheiten sind mir Greuel. Vater bin ich so gerne, wie sonst fast nichts (hätte ich das früher erfahren, wie gerne ich das bin, dann hätte ich manches anders… vielleicht). /Virtuos sind Geiger, ich aber spiel Klavier und ggf. Orgel und ein wenig Schlagzeug und ich singe oft vor mich. Ich trommle gerne MIT auf dem Tisch (z.B. links 4/4, rechts 3/4) und ich kann ganz gut Dialekte und Gestik nachmachen. ‚Bewältigung‘ misst sich für mich in der Schwere am Lebensgefährlichen, also bei mir ernsthaft 3mal (einmal Blinddarm durchbrochen, einmal Gewitter am Hochhäderich/Voralberg usf.). /Ansonsten bin ich meist lustig. Welche Disziplin? Herzlich, Ihr Schneck

  5. REPLY:
    Der disziplinäre Umgang mit dem Gegenwärtigen. Das schließt ja Ausreißer nicht aus, wo sonst käme es lebendig daher. Lassen Sie sich in Ihrer Eigenart schätzen, lieber Schneck, ich tu’s, und bestimmt ganz sicher viele andere. Hier auf Ihrem Blog sind so manche vergrabene Werte dadurch aufgelebt worden!

  6. ach ach ach,…

    wissen sie, ich blogge ja jetzt seit bald 5 jahren und zwischenzeitlich dachte ich, ich nutz‘ das jetzt mehr „beruflich“, aber ich merke, das ding muss so bleiben, wie es ist. es ist tatsächlich so, wie frau rinpotsche schrieb, so ein ‚zwischending‘ nämlich, zwischen all dem bestimmten und klar definierten anderen. für mich ein vertrauter ort, oft heftig hinterfragt („sag mal schneck, was machst du da eigentlich? bist du wahnsinnig?“) aber ein ort, an den ich immer wieder gerne zurückkehre. inclusive denjenigen blogleben, seien sie mir persönlich bekannt oder nicht, die ich stets mitverfolge. /was mich dabeibleibend hält, ist die ansicht, dass es sich bei alledem um ja auch stellvertretendes handelt, gleichsam ein generalisierfähiges abbild dessen, was menschen im alltag geschieht, wiederfährt und was so den ganzen tag lang gedacht wird. wichtig ist mir dabei das moment des ‚allgemeinen‘, des zu verallgemeinernden, auch wenn es sich natürlich immer um einzelschicksal handelt. aber auch da kommt es eben drauf an, was und wie man schreibt, beschreibt. das ist ja oft so eine haarlinie, zwischen dem subjekt und dem subjekt als objekt. das ist spannend, denn über andere generierungsmöglichkeiten verfügen wir ja alle nicht, wer gegenteiliges behauptet, lügt oder neigt zum größenwahn. /oft denk ich morgens, ich muss das vom abend zuvor dringend löschen. nach frühstück und tagesverlauf ist die sicht eine andere, bevor abends ggf. eine neue offenheit (oder ein verschluss) einkehrt. und genau dies alles beschreibt ja wahrheit und höhe und tiefe im täglichen denken. realität eben, wie ich sie so liebe. nichts großes, nichts kleines, sondern genau das, was wahr ist.

    meine verlegenheit lass ich mir nicht nehmen! ;)
    /hammse vielen dank! ;)

Schreibe einen Kommentar zu Eugene Faust Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert