retusche

Retusche

(finito/kursiv:) das meiste der Farben der Welt sind doch tausendjahr und eines vehement-Misch überaus. Die knall-Róots kann man meist vergessen, ebenso alles andere im Leucht oder sonstwie synthetisch. Was aufzählt, sind zuvorderst Umbras (natür oder gebrannt), Ockers (natuer oder gebrannt) und etliche ebensolche Sienas oder Hauche vom Lampenschwarz, vielleicht noch Reste vom böhmisch‘ Grünerdenersatze oder einfach schöner Dreck vom Boden und roter Rost. Und manchmal etwas Kalk oder sonstiges Weiß. (Was bitte, so frage ich Dich einst am Rock deiner Seele, ist schon „Weiß“?) Oft ein viel Wässerchen dazu oder eine impressionistische Lagerung, husch-husch, flink auf’s Retusch und noch ein paar Sporca drübergelegt, die schmutzende Zeit nachäffend für die Sehenden vom Jetzt. Vergiß mir stets aber nicht das genügende Bindemittel! In diesem Falle Wasserglas; oder streich mir, noch einmal wenigstens, fast trocken über alles, auf daß die Höhungen vom SCHteine sich behaupten, ob dunkel, ob hell, ob Dämmerung. Ohne, dass sie’s müssten, die Riefen, die Furchen, die Steinchen oder die Überbleibsel mechanischer Verschwendungen, wohlgemerkt: Denke immer, Du kommst aus einer anderen Zeit, denn der Staub kommt von alleine in der schöngeredeten Ewigkeit ewig gewünschter Überdauerungen. /man muss locker sein mit Farben für’s Retouschieren. Denn alles, was man jemals über’s Sehen lernte, ein Leben lang, fließt dorthinein. ins Sehen. Zunächst. und dann in die: Retusche. Und sodann zurück ins Leben. /wenn man nur weit genug die Augen schließt.

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