das wird bestimmt SPITZE!

und heute in einer woche ist dann ja gottlob schon alles gestern gewesen!

mich eben nochmal hingelegt, nackt. im halbschlaf mein körpergewicht gespürt. eine schlafende straffe kampfmasse, die von minute zu minute schwerer wird. ich kann mich nicht hochheben, es ist, als sei ich ein haarloser weißer elefant. ich bin wildhüter mit hut, wie ich mich da so liegen sehe. es fühlt sich alles gut an, auch diese bewegungslosigkeit, die mich allmählich im boden versinken läßt. dann denke ich an allmählichkeitsschäden und an frühling mit bier und schönen interessanten frauen. sodann erwache ich.

9 Glasen Ostern

0. Schimmel (tja)
1. Allmählichkeitsschaden vs. Vergänglichkeitsschaden
2. Der Schimmel über Berlin.
3. Schimmel vs. Karaoke
4. „Kinder mit nem Willen, kriegen eins auf die Brillen!“
5. „Oma, wieso guckst Du mich so blöd an?“
6. 9 Tage Karaoke –> x (vs. Unglaublichkeitsschaden)
7. Merke: Was manchem nicht im Sandkasten gelehrt, das lernt der nimmermehr!
8. Merke zwo: Sieh zu, dass Du an Dein Geld kommst!
9. Brezel, Butter, Diesel

Glück und Sorge.
VIVA!

riesenspaß!

einfach so den anzug anziehen und die neuen blitzeblanken schuhe, sich ins auto setzen und ziellos durch die grünen wiesen fahren mit fenster auf rechts und links, sonnenbrille und kindisch laut bob dylans I want you und gleich danach noch lauter bobby womacks across 110th street, rechts die kinderwagenschieber in den straßengraben verweisen und links die alten mit ihren bunten sportstöcken in die wiese und nirgendwo gehört man dazu und sie drehen sich feiertagsverärgert nach einem um und ich mich aber nicht mehr nach ihnen, so ganz unkindisch und wohlgemut.

Die Wolfschlucht

(kursiv, Soft-Pack)

Ich hab ja mit zwanzig besser gewusst, was wahr ist, als heutzutag. Dachte eigentlich immer, das funktioniert eher andersherum. Und wenn sich nun allmählich Sachen bewahrheiten, die man fast vorrausgedacht hat und man sich nicht mal darüber freuen kann, dass man recht hatte, dann ist das umso weniger lustig. Eben Sorgepflicht, nicht nur Sorgerecht. Wie sich die Frequenz erhöht des Wechsels von Lustigem und Ernstem (das Schöne ja jenseits lustig und ernst und Glück). Einer- und andererseits daher auch mit Glück zu sehen, wie der Kirschkern mitsamt Freundin es genießt, endlich einmal wieder querwaldein zu abenteuerisieren, und nicht nur immer – so wie offensichtlich sonst – auf den geraden Wegen zu laufen (ja, manchmal sind die Bilder eben sehr einfach, das liegt nicht an mir, sondern an den Bildern). Oder den tiefen Bach in der Wolfschlucht vom herbstlichen Laube zu befreien, grad so, wie ichs auch getan habe früher mit meinem Tierarztjugendkumpel, genauso stundenlang und die Zeit vergessend und immer auf Wildschweine achtend im Unterholz und plötzlich läutet die Abendglocke von fern und man muss schnellschnell nach Hause. Und wenn man dann, so wie gestern geschehen, plötzlich ein Knacken hört hangseits, die Kinder herbeiruft aus Obacht, und es sich dann herausstellt, dass jemand anderes (kein Wildschwein) auch diese alten einsamen Wege sucht und dieses dann (ausgerechnet noch und) zufällig jener Jugendkumpel ist, der endlich auch mal wieder in den Staatswald ‚Gewann Wolfenlöchle‘ klettern wollte zusammen mit Frau und Hund, dann ist das schon ein seltsam schönes Erlebnis, so mitten im tiefen Wald (genau so wie diese zehn Euro, die ich neulich abend zufällig/ausgerechnet in Neukölln auf der Straße gefunden habe). Ich hab ihn lange nicht gesehen und wir haben uns dann erst mal ins nasse Laub gesetzt und schweigend geraucht (freilich nicht die Kinder, die haben ja Staudamm gebaut!). Sodann natürlich auch alte Geschichten und Status Quo rundum und die Aussicht auf künftige Jägersitze. Im Wald ist oft vieles dann doch ganz einfach. Es ist ja schon so, erst wenn man das Denken überwunden hat, oder besser: zurück- und zurechtgewiesen hat, dann kann man wieder Tierchen sein. Mal ehrlich, ich glaube nicht, dass man als Denkender Tierchen sein kann, ohne wenigstens zwischendrin zu lachen oder wahlweise sich zu schämen, je nachdem. Dazu bräuchte man dann die Liebe. Und der eine braucht eben zum Sex die Liebe, der andere nicht. Zum Staudamm bauen jedenfalls braucht man viel Liebe und die hernach gewonnenen (scheißdrauf, aufs Bild:) „stillen Wasser sind ja oft (besonders) tief“. /Gibt da ja eine menschmögliche feine Linie zwischen doppeldeutigem Tief und eindeutigem Zweifel, beides ja übrigens Atem. Und dem Rutsch. Und wie man sich selbst sieht und darstellt, denn die eigene Bühne hört ja irgendwann auf (wenn man denkt…), oder besser: sie wird aufgehört, sie wirkt, sie muss! Danach… erst kommt die Lust (am Denken und der Lust, wenn man denkt). /Viel kursiv, und undichte Gummistiefel prägen.

Abends Spinat, ausgesprochen lecker!

sein lassen können

der mann macht ja alles nur für die frau, die frau macht ja alles nur fürs kind und das kind macht ja alles nur für die eltern.

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Es gibt ja auch die Möglichkeit, Dinge, die man nicht versteht, als solche dennoch in ihrem Sein zu belassen. Ihnen ihre Existenz nicht aus subjektivem Unverständnis abzusprechen. Es gibt beispielsweise Bildwerke, die sich mir nicht erschließen, auch nicht nach intensiver Beschäftigung. Dennoch müssen diese deshalb nicht zwangsläufig schlecht sein. Ähnlich verhält es sich auch mit Texten oder Neigungen oder Menschen oder Erlebnissen. Es gibt diesen Zwischenbereich, das wird allzu oft übersehen. Einfach stehen lassen, stehen lassen können, sein lassen können, zunächst einmal.

Nicht unwesentlich ist auch das „Machen“. Nicht über Dinge nur zu urteilen oder zu räsonieren. Es ist ein leichtes, durch eine Präsentation zu wandeln und zu urteilen. Dabei sollte aber immer auch berücksichtigt werden, dass da etwas wahrhaft „gemacht“ wurde. Nicht nur gedacht oder geredet. Ähnlich verhält es sich auch mit Texten oder Neigungen oder Menschen oder Erlebnissen. /Zu Friedrich, dem Flieger: „Man muss das alles ja auch überhaupt erstmal hinkriegen! Vorlegen! Machen!“

Die zweifelhaften Anmerkungen oder Andenkungen im weitesten Sinne von „Das kann ich auch!“ usf. pflege ich seit Jahren zunächst mit einem „Dann mach’s halt auch!“ zu beantworten, wenn ich mich denn überhaupt noch mit Menschen umgebe, die solcherart an Fremdes herangehen. Aber jenes ist doch immer wieder ein allzeit lauerndes Kriterium, beschämend fast und heimlich, selbst im größten Intellekt, fast wie ein Gnom. Manchmal hasse ich Zaungäste, dann aber so richtig!

/Das kam mir so in den Sinn während der Mitverfolgungsjagd einer jüngst stattgefunden habenden Kommentarschlacht bei Herrn ANH Herbst, den ich zwar nicht persönlich kenne, dessen ‚Machen!’ ich aber durchaus sehr schätze, auch wenn ich manches bisweilen nicht verstehe, das macht aber nichts, mir. Nichtverstehen kann und darf ja auch ab und an einmal an einem selbst liegen, nicht wahr? Und aber über das Bloggen wollte ich ja eigentlich nie bloggen, aber manchmal muss man wohl auch über’s Bloggen bloggen, das ist wie mit der ältesten Pumpe, die sich als Prämierung ihrer Ältestenheit selbst dann zuletzt selbst abschafft. Wichtig sind mir am Ende vor allem reichhaltige Menschen. /(vgl. hier und auch hier).

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Mit dem Atlas aus HH und dem S. am Oranienplatz gewesen, das erste kleine Gewitter des Jahres, aufgesprungen und gerannt in die ewig schöne Bar mit dem ewig schönen würgenden Namen. Herumgestanden und wild in der Gegend herumgeflirtet, ganz egal mit wem, alle waren wild am in-der-Gegend-herumflirten, wurschtegales Massenflirten, Hauptsache endlich wieder Flirten und Frühling, eine Blickorgie war das und mit der freigewordenen Energie hätte man wahrscheinlich allerlei Hochprozentiges anstellen können. Der Atlas aus HH und der S. kennen sich noch aus Studientagen in München, ich kam erst später in die Runde dazu, immerhin jetzt aber auch schon seit allerlei Jahren und einer gewissen Tradition, die mir gut tut. Der mir so liebe S. als feste Größe in meinem Leben zieht jetzt leider familiär in’s Sauerland und ich erinnere mich noch, wie er einst einmal, in anderen Tagen, zu mir sagte „He, wenn Ihr, also Du Schneck und Co., mal wegzieht, ach das wär’ fast ein Grund, Euch hinterherzuziehen!“. Das denke ich jetzt auch manchmal andersherum. Das ist nicht nur so pillepalle, nein, das Fehlen von S. hier wird ein großes Schlagloch (in meinem Trottoir…) hinterlassen. Unsere Vitae sind komischerweise (jaja, ich weiß, besser wäre ‚seltsamerweise’…) gegenläufig.

Dieses Jahr aber unbedingt einmal wieder nach HH, und nicht nur immer reden, Machen! …Und dann auch den Woermannsweg besuchen. Omi schwimmt ja jetzt in der Ostsee. Ihre Teppichstange im Hof werde ich nie vergessen.

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In der Galerie sind vier Zeichnungen verschimmelt und keiner hat’s bemerkt. Beim Abnehmen von der Wand Stockflecken auf der Rückseite der Rahmen. Bei näherer Betrachtung dann auch Bewuchs auf der Bildseite und heftige Wellen im Bildgrund. Ich glaube fast, da ist nichts mehr zu retten. Dumm, dass es sich ausgerechnet auch noch um große Lieblinge meinerseits handelt(e), aus 2008. Bin noch in der Verdrängungsphase.

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Und der Kirschkern simst:

„Mathearbeit:note: schriftlich:1mündlich:1 musiknote:1-2“

Pumpe, wie Lotto!

pumpe
(Foto: Pumpe)

Das ist sie also: eine Opländer aus Dortmund von 1964! Ich erwähnte ja bereits hier diesen originellen Wettbewerb und es war spannend bis zuletzt! Gestern nun besuchte eine offizielle Delegation aus Verwaltung, Handwerk und Politik die alte Dame im alten Haus am Waldrand, um das Original im Original in Augenschein nehmen zu können und Schindluder auszuschließen. Und siehe da, tatsächlich handelt es sich bei jenem unscheinbaren Gerät offensichtlich um die älteste noch funktioniernde Heizungspumpe der Stadt! Als Prämierung wird demnächst folgen der kostenlose Einbau einer neuen Heizungspumpe mit wesentlich geringerem Energieverbrauch usw.pipapo sowie ein offizieller Empfang im städtischen Rathause mit sicherlich überwältigendem Blitzlichtgewitter und allem Drum und Dran. /Ach, hätte das der Architekt des Hauses doch noch miterleben dürfen, aber der starb ja schon zwei Jahre nach Pumpengeburt (…)/ Schwamm drüber und umso mehr daher: Herzlichen Glückwunsch, alte Dame! Ich freu‘ mich riesig mit Dir! Man muss halt auch mal Glück haben dürfen, nicht wahr? ;)

tja.

Auf dem Männerpärchenfest die ganzen Opernsängerkolleginnen und Kollegen und hier die Musicalproben und da der Filmschnitt (mit Ausschnitt), der Filmton und die Filmregie, alle aus Potsdam, na klar, die alten Nachbarn neben nebenbei angenehm klischeelosen Jungtürken und Altschauspielerinnen mit düsteren Augen und Vertriebsleuten und Journalisten und die größte Freundlichkeit, der größtmögliche gastgeberische Charme bei allem und zwei Pflegehündchen und dann die leckeren französischen Suppen von Jean-Jacques und danach Spezialhuhn und danach eine schöne unverhoffte Vorfrühlingsnacht mit neuen Kerzen im alten Gebiet im 4. Stock über den Dächern, ja, da unten hab ich mal gewohnt und da ist auch die Sandkiste und die mittlerweile verblichenen Plastik-Ostereier, die der verrückte Herr Neumann (Gott hab ihn selig!) mal für die Kinder in den Walnussbaum gehängt hat, die hängen auch noch da. Am Sonntag einen Kreuzberg61besuch am vertrauten Fenster, wo immer der Kirschkernplatz für den Käsekuchen gewesen war, ab und an noch Armdrücken gegen den mittlerweile alten Mist, immer diese Erinnerungen, ich muss ja jetzt oft auch schon selber lachen, alles rückt in die Ferne nach und nach und anderes dafür in die Nachbarschaft, zum Beispiel auch ein schnelles Bier mit der C. um die Ecke, sie hat ja jetzt auch ihr Atelier hier, das Bier dauert dann aber doch bis halbdrei, tja. Und mein Leben lang hab ich immer praktische Autos gefahren, aber ich finde, graue Schläfchen gehören jetzt langsam in einen beispielsweisen Alfa-Romeo mit grüner Feinstaubplakette. Derweil sich aber auch ein paar neue Tote meinem Umfeld nähern, immer dieser erhobene Zeigefinger, heute also Sensen zeichnen und Gedenken, aber mit Blumen auf Tisch!