karfreitag tanzverbot

getsemane

„6.4.2012, vor-/vor-gestern, ich sprach mit ihm über seine zeit in italien, zunächst florenz, dann rom. In florenz fing er an mit diesen arbeiten. Es ist also kein siebdruck, nein, er meinte, das sei etwas ganz besonderes, nämlich im grunde der anfang dieser art von arbeiten. Es sei autolack, gesprüht mit selbstgeschnittenen schablonen damals, rauh, eckig, kantig. Er wollte der totgesagten malerei etwas neues abgewinnen, etwas, das anders sei, gleichwohl ein stück weit gemalt, wenigstens malerisch, immerhin war ja gerade erst die pop-art gewesen und alles sowieso hinterfragt [Der Lüp. hingegen scherte sich nicht darum, der malte mit pinsel und alles andere habe ihn nicht interessiert]. Es sei die erste arbeit in dieser art, etwas später dann habe er für jahre die farbe ganz weggelassen und sich nur noch am farbigen grau bedient. /und wieder erinnere ich mich an die zeit als Assistent in seinem atelier, das studium soeben beendet, grundgoldene grundlegende grundzeiten standen (…)“

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gedzehmaneé
gezehmane
gezemaneh
gethsemane

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karfreitag Tanzverbot.

SW und Langsamkeit, zyklisch wiedergefunden, oder eben antizyklisch, ganz egal. Die kinder sind jetzt bis 12 wach, nicht mehr nur bis 9. Vielleicht einmal wieder nur noch fotographieren, am besten die nachbarn, angezogen oder nackt wenn sie wollen oder portrait vor dem einst aufgefundenen in grisaille gemalten photographenhintergrund mit mäuerchen und pflänzchen von vor knapp 1900. Und landschaft, gegend, beet, bett, garage oder haus, balkon. Den kosmos im briefkasten, bad oder am geländer, das mag ich sehr. Das reicht ja wirklich, man muss nicht immer neue materialschlachten veranstalten, immer noch. Männlich vielleicht, gewünscht, aber nicht zwingend weise in der sache. die eigenen werke und phrasen – das Selbst – prüfend ablichten und jene belichtungen abermals übermalen mit öl oder anderem, daran herumschleifen, verunklären, klären und so immer weiter, vielleicht auch zwei jahre lang vergraben im garten wie edvard munch, danach wieder ausbuddeln, in kleinen schritten vorwärts, endlos zitierend, bis man es selber nicht mehr sehen kann und man hauchdünn verdünnung verschüttet, um betroffen und glücklich nur noch zu beobachten eine klitzekleine pause lang. Eine art archiv schaffen, welches sich selbst endlich bestätigt. Zu sehen, vorzuführen, belegbar, sichtbar.

(doch-)zuvor Tanz.

„da reden alle rum und machen und tun und verweisen auf ihre pekuniär organigrammatische daseinsberechtigung in wichtigkeit, spezialisten mit schicken schuhn gewixt und nicht weniger schicker oberbekleidung, angereist und wieder abreisend, auch so geht ein bezahlter arbeitstag dahin – denkt man sich freiberuflich, und ja, die kleinen historischen farbspritzer (ca. 1952, oder war’s 1954?) am sockel, die sollte man vielleicht doch besser belassen, es sind ja alles ZEUGNISSE, die könnte man aber vielleicht ja DOCH mit aceton („haben sie schon mal aceton probiert, das müsste eigentlich gehen, so wie die farbe aussieht, oder nicht?“) abnehmen… und nicht etwa wegschrubben, „wegschrubben, da sagen sie ja was, haha, gott bewahr, wegschrubben!“, sondern eher vorsichtig ABNEHMEN mit pinzette und wattebäuschelchen, aber ob das der zeitrahmen, hmm, hergibt? (könnten sie nicht mit ihrem stundensatz ein wenig runtergehen?) na, wahrscheinlich eher nicht, aber „sie wissen ja, was ich meine, nicht…“ und die feinen risse an der zugesetzten lüsteröffnung, da könnte man doch vielleicht eine kleine kunststofffolie, ein „fölchen“ vielleicht (haben sie sowas da?) an den rändern platzieren, „das wär‘ doch eine möglichkeit, nicht?“, um nach dem verkitten diese wieder herauszuziehen, damit ästhetisch der RISS, ein haarriss, der ja – „das wissen wir alle!“ – ohnehin wiederkommt, holz ARBEITET eben, aber um damit dem riss seine reisskante vorzugeben und auch „ästhetisch“? (sie machen das jetzt so, ich muss zurück ins amt.)“

ja. ästhetisch.

Dem kirschkern muss ich immer noch den unterschied zwischen käfer und ente erklären, es geht ja auch nicht um einen alten mann mit grauem bart oder die handschaltung 4-gang, sondern um mehr. Sowieso ohnehin, „Hilf helmut beim finden von freunden!“ – warum auch nicht. Es sollte schließlich alles so aussehen, wie eine gepflegte antiquität. Warum auch nicht.

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