schützenzeit seit vorgestern. ich weiss nicht, ob schützen wirklich für’s leben geschaffen sind. entscheidungen, wenigstens irgendwann, überall. und schützen wollen das ja nicht. sie können das nicht. sie wollen stattdessen alles – und dies alles immer und jederzeit (so die zuckerwürfel). klingt zwar vielleicht gut, ist aber doof.
eine gute nachricht lag im briefkasten: max liebermann, lovis corinth und weitere…, heutzutage würde man sagen: „Ihr seid jetzt Freunde!“ (x).
freude darüber, ohne zu wissen, was das denn nun eigentlich sagt, bedeutet. vielleicht, weil der eigene blick auf’s eigene ein wenig zu kurz kam in den letzten jahren. ein bisschen selbstbehauptung also. ein bisschen graue schläfen. das darf ja auch mal sein, wenn die zeit kommt und die pausen reif sind. und alles andere sowieso wichtiger ist.
vorwärts, und (nie) vergessen!
ich zerschneide also gerade einen wunderbaren katalog von nadar (Gaspard-Félix Tournachon), schöne originale zeitschriften aus 1931 und eine ausgabe der PRAWDA von 1988, aufgelesen auf südfranzösischen dachböden bzw. in den heilstätten von beelitz. dazu ein fünfzig jahre altes aquarelltöpfchen (cadmiumorange-mittel) der firma MARABU ebenso wie neapelgelb/hell, ölgebunden, ähnlich alt und in kleinen aluminiumtuben und noch aus dem nachlass meines vaters, dessen alter ich schon überschritten habe, lebendig. das verbindet, es macht fast schuldig.
habe einen unbekannten piloten (hanoi/paris in drei tagen!) mit einer ballerina (Emma Livry, *1842/+1863) verkuppelt, weil ich dachte, sie passen vielleicht zueinander.
und alle paar tage dann sehr vertraute telefonate mit dem kirschkern.
es ist nicht alles immer völlig unbeschwert, wenn die vision fehlt. sie ist noch nicht zurückgekehrt von ihrem urlaub nach süden. sie wollte sich eigentlich dort zur kur begeben und sich dann alsbald melden bei mir. vielleicht hat sie ihren kurschatten getroffen, wahrscheinlich die aufgabe. ich kann’s ihr nicht verdenken, hab ich ihr doch genau dazu geraten. sie soll schließlich ordentlich etwas erleben und mir dann berichten. ich habe hier daher immer wieder eine herrliche aussicht auf die schwäbische alb und den stillstand. stillstand kann ja auch schön sein. stillstand könnte fast auch eine haltung sein. natürlich nur, wenn man das will.
ein bisschen radikale vergebung, das wär’s jetzt!
:)
radikale vergebung… da sagen Sie was. haben Sie vielleicht eine anleitung parat? :)
REPLY:
liebe lu, nö. :)