detroit

gestern flog ich einmal wieder eine runde übers dorf. motorisierte bewohner erkannten mich im Vorbeifahren als Wandernden und winkten mir freundlich nach oben zu.

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14.20 uhr: kurzer vollständiger kontrollverlust. Hatte das kfz abgestellt, ging zur post, dann zigaretten kaufen und noch orangen. Fünfzehn minuten später bog ich um die ecke zurück zum parkenden wagen hin und sah, dass dieser während meiner abwesenheit quer über die strasse gerollt und an einem bordstein hängengeblieben war. er war einfach so losgerollt. Eine seltsame verschiebung von realität in diesem moment, dazu ein schreck, wie im traum bzw. nach einem solchen. Aber nicht allein der schreck, mehr noch, wesentlicher, eine verrückt/heit. da stand er nun einfach woanders und blockierte zehn minuten lang führer- und hilflos ungelenk und schräg eine straßenspur. wie herausgenommen aus dem leben, oder von oben dort hineingesetzt. Ich bin mir immer noch nicht im klaren darüber, ob das nun eine schlimme oder interessante oder komische erfahrung war. ist. irgendein wink vielleicht? eine sinn-blase? dazu muss man wissen, ich mag meinen wagen, ich identifiziere mich oft mit ihm. er hat vieles mitgelebt in den letzten jahren, er kennt die ganze geschichte. und er hat mich nie verlassen dabei, oder stehengelassen über diese 150.000 kilometer. er hat mich und vor allem uns beschützt. er ist daher auch eine art alter ego. jedenfalls habe ich so etwas noch nie erlebt und passiert ist auch nichts (gott, was hätte alles passieren können!). es war sogar so, als habe sich nicht einmal jemand darüber gewundert. es gab kein interesse an diesem vorgang, kein passant war stehengeblieben, keine neugierigen oder empörten. alles ging seiner eigenen wege.

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waidwund. heute nacht hat es geschneit, heute musste ich die neuen rahmen bezahlen und den steuerberater, was ich gerne tat. Wie auf watte. Kind will harfe spielen lernen. Ich vielleicht bachtrompete, aber da wird wahrscheinlich ja wieder nichts draus.

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bildtitel in diesen tagen: chicago, bild ohne brüste, coincidence, knitterschutz, no virus, fresse, glueck, mein kind, cello, mein kind am meer, detroit, ouvert, florett, scham, 2 bier. die musik dazu x usw. /winter eben, aber wie schön. auch der süddeutsche stadtschnee manchmal.

24 Gedanken zu „detroit“

  1. REPLY:
    „Fahr net auf mei heilix Blechle!“ glaube ich. oder sogar sprachgemischt: „Fahr nicht auf mein heiligs Blechle!“. habe eben mal geschaut, dr` bäbbr isch em endrnet nicht zu finden, oglaublich oigatlich! ;)

  2. REPLY:
    Wirklich… nicht zu finden… dr`Bäppa?
    Schade… eigentlich; so gaaaanz duschta ka I mi no dra erinnara: Der – dr [besagte] Bäppa – war doch Kult! I wois no wia manch oina au „Angscht“ ghet hätt, dass „duisa Bäppa“ ihr „heilix blächlä vakratza dura dut“
    :-)

  3. auch wenn’s „nur“ die Ich-Erweiterung aus Blech ist, die da eigen-artige und eigen-sinnige Wege geht. Man meint halt immer, die eigenen Verrücktheiten / Verrückungen müssten weiß wie auffallen, Unmut oder Übermut erregen oder doch zumindest Aufsehen. Am Ende ist es so, dass man sich um dieser Annahme willen die Verrücktheiten verkneift, obwohl niemand sich davon gestört gefühlt hätte. Gott, was da alles passieren könnte! geht einem bei solchen Überlegungen immer wieder durch den Kopf. Schade eigentlich – und für Sie, Herr Schneck, womöglich auch gar nicht so zutreffend. Es ist wie es ist, jeder interpretiert sich letztlich selber – auch in den Bildern des Andern.

    Eben fällt mir auf, was für einen enormen Unterschied es macht, wenn man den Satz „Gott, was da alles passieren könnte!“ freudig und mit einem abenteuerlustigen Unterton ausruft. Sprache ist schon eine komische Sache.

    Ich hoffe, Sie verzeihen, dass ich hier auf Ihrem Blog so ausschweifend abgeschwiffen bin.

  4. REPLY:
    ich war froh, dass nichts ‚passiert‘ war und ich war froh, dass diese verrückt-heit kein aufsehen erregte, obgleich ich dies wiederum erstaunlich fand, wobei mein erstaunen eben nun nicht soweit ging, dass ich es mir anders gewünscht hätte, stattdessen rannte ich zum auto, sprang bondgleich in den fond, zündete die zündung, was derzeit leider immer ein paar sekunden lang dauert (die kraftstoffpumpe…), der motor sprang an, ich rangierte das fahrzeug in startposition und raste mit quietschenden reifen vom ort des geschehens davon, noch ohne angeschnallt zu sein, was ich aber nach einigen hundert metern nachholte in der lässigen gewissheit, auch diese situation, wie überhaupt alle schwierigen situationen in meinem bisherigen leben, glücklich und vor allem als gewinner hinter mich gebracht zu haben. jetzt bin ich abgeschwiffen.

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