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wenn das glück zur plage wird…

es gibt ja leute, an denen ist alles irgendwie groß. die haben einen großen kopf, einen starken hals, große schultern, riesige oberarme, einen großen rumpf und große handgelenke, große beine, zuletzt die füße. ich meine nicht etwa breit oder muskulös oder dick oder „fett“, nein, einfach groß ist alles an jenen menschen, auch wenn die körpergröße klein. gezoomte körper. dieses phänomen ist mir nicht etwa abstossend, es macht mir lediglich ab und an ein wenig respekt. ich bin beeindruckt, noch keine angst. aus einem anderen sternbild scheinen sie zu stammen und oft treten sie paarweise auf, was sinn gibt (welchen auch immer). zuletzt beobachtet in st. peter/ording, am nebentisch im kurzen regen. dort auch wurde mir erneut klar, dass das werk emil noldes ein bisschen überbewertet wird und wiederum ähnlichkeiten jenes zum oeuvre daniel richters unterbewertet werden. kein vorwurf, nur ein gedanke, eine beobachtung (immerhin beobachte ich wieder). weiterhin mit der tochter auf RÖMÖ gewesen, (diese zwei durchgestrichenen o’s, sowie dünenverstecki und mit dem wagen und achtzig sachen über den strand heizen…), auf helgoland (gemeinsames fazit: langweilig, aber muss man mal gemacht haben…), auf der hamburger hallig, beim hafenfest in büsum und beim hafenfest in husum. sodann noch im harz auf dem brocken mit der dampflokomotive und natürlich auf ausdrücklichen wunsch in hodenhagen, wo dieses mal die affen keine karosserieteile demontierten, weil wir vorher auf ausdrücklichen wunsch den wagen mit einem spray gegen blutsaugende insekten behandelt hatten, denn was gegen mücken hilft, das hilft auch gegen affen. effiziente kindliche logik, der ich mich auf dieser tour oft beugte, besser noch: in die arme begab, der kirschkern sollte so umfangreich wie denn möglich selbstbestimmend sein (fragen sie nicht warum…); dreimal waren wir dennoch im hotel, weil man muss ja auch mal duschen zwischenrein und die blonden haare waschen, insbesondere ja auch, weil jetzt blondinen-witze erzählt werden (blondine sagt zu freunden: „seht mal, ich habe das hundert-teile-puzzle in nur VIER tagen geschafft, obwohl auf der packung steht, ‚2-4 jahre‘!!!“…) und alles das war sauschön, manchmal ein wenig sauschwer angesichts der bevorstehenden angesichter, aber so insgesamt ist alles gut mit neuer uhr, neuem rucksack, neuer wasserpumpe, neuem notebuch und acht bildgründe sind auch schon grundiert und immer noch habe ich die bilder im kopf von der see, an deren stränden sich die marienkäfer dieses jahr zu großen haufen sammeln, so dass es einem schon nicht mehr geheuer sein kann, diese käferklumpen, ein wenig ähnlich wie bei den menschen, an denen eben alles irgendwie groß ist. /(und da ist dann noch ein werbetexter, der schreibt auf den parkschein „GRÜNE HÖLLE HODENHAGEN!“ und das ist dann so ein lächelnder parameter, da vergisst man gerne einmal wieder die unterhose zu haus, wenn’s so warm ist, wie gerade hier, oder etwa nicht?)

tortursiedlung

konnte noch nie mit dir was anfangen. weder damals, als wir zur schwarzwaldklinik gefahren sind, zu so einem blödsinnigen medizinstudentenstreik (alles höhere söhnchen und töchterchen ohne arsch), noch bei der tour mit G., als ich mir diese bescheuerte hellblaue hose gekauft habe, die nicht mal als malerhose taugte und später im hotel lief dann auch nix. deine kleinen ach-wie-schön bächelchen überall im stadtgebiet, tütüttüdeldüt…, ist was für omas und neureiche gähnakademiker. nicht mal für den höchsten kirchturm der welt hats gereicht, gibst aber damit an, dass man ja nach frankreich in den (spitzmündig:) supermarché fahren kann zum einkaufen, eyh geil, was ne lebensqualität! (hör mal schätzchen, ich fahr nach polen zum tanken, verstehste?). und jetzt wird natürlich auch noch sauberle das abendliche saufen im stadtkern verboten, was kann man anderes erwarten von dir, du betuliche lahmarschlautergutemenschenstadt, schlimmer als tübingen und heidelberg zusammen im quadrat! der vortrag damals in deinem kunstverein hat auch nix gebracht außer kosten, vestanden hat uns keiner (wie auch!). stattdessen entspringen ausschließlich superökologische wärmedämmenergiebilanzCO2politischkorrekte überflussprodukte den humorlosen matschhirnen deiner kackbewohner. wahlweise wird die komplette tour de france gedopt. und dann noch dazu dieser südbadische arschlochdialekt, kaum zum aushalten und dass beim tagesschauwetter im rheintal immer die höchsten temperaturziffern stehen, das passt zum geriatrischen warmduschen. hab ich noch was vergessen? ist wurscht! ach ja, einen einzigen lichtblick gibts bei dir da unten: ich darf mich bescheiden einen freund nennen vom größten maler der stadt (ca. 195cm). das ist dann aber verdammt auch schon alles, du dreisamige kotzbrockin!

1:3

Also jetzt die ersten abrasierten Kornfelder. Mit Strohhalm zwischen den Zähnen, darin liegend, ICH! Auszeiten lassen sich eben schlecht kürzen, also Hose kaufen, Markenware, Langarm, vor allem: WEIT. Risse zumachen mit expandierendem Material. Andere beglückwünschen, mich selber auch. Einen kleinen Zettel bekam ich unter der Tuehre hindurchgeschoben, der mich Wresteln lassen könnte. Handcreme für die allerseits Fingerchen, Deoroller (Nivea) war ausgelaufen. Beim Karl-Heinz erzählen immer alle ausgerechnet MIR ihre Geschichten, die sie den neben ihnen gesetzten Abschnittspartnerinnen nicht erzählen können (und wollen). Bin da oft so eine Art ‚Elbling-Medium‘, vor allem im Sommer (fällt mir auf). Würde mich nach der ganzen Scheiße gerne mal wieder über richtige Dinge unterhalten wollen, sehe aber nur ewig wiederkehrende Stöckelschuhe. Ich mag ja Seitenscheitel, Altersflecken und kleine Behinderungen und Bleiweiß. Das finde ich sehr sexy, ob oben, mittig, untenrum oder an Fingern. Da gehört aber auch ein klein wenig Ordnung hinein: Maurermeister und Koriander, seitliche Seiten von Grundstatik (Flanken), Reflektion nebst Historie oder ein sich meinetwegen von selbst herabhängendes Lid (aufgrund Gewöhnung), dieses gerne auch: geschminkt. Brust rein, Bauch raus und nie die Fädchen verlieren. Als Dreingabe noch ein Rezept für Mörtel/grob: 5RT gröberer Sand (0,5-3mm), 1RT Feinsand <0,5mm, 1RT Quarzmehl, 1RT Kalksteinmehl, 1,5RT Ziegelmehl 0-2mm, 2 Modellierspachtel Holzkohlemehl; das alles im Mischungsverhältnis 1:3, mit Sumpf- oder ggf. Weißfeinkalk. Mit Eins-zu-Drei liegt man selten daneben.

„…und unser Stift ist immer spitz!“

westgermany2007
(Abb: Die Weissenhofer: Bob, Carl und Keith Weissenhofer; hinten (Gast) Ex-Frank)

Es gibt da ja diese eine Künstlergruppe, sie nennen sich DIE WEISSENHOFER, ich berichtete ja schon einmal davon (hier) und es sind jetzt unverhofft bisher unveröffentlichte private Filmaufnahmen aufgetaucht von einer kleinen letzten Zugabe vom Abend des 2.9.2007 im Club ‚West-Germany‘ in Berlin-Kreuzberg. An der Guitarre der wunderbare Bob Weissenhofer, an der Stimme als Gast der verschollene Bruder Frank (sprich: ‚Fränk‘) Weissenhofer. Nun ist das dummerweise eben schon wieder dieses eine Lied, aber ich will es Ihnen (und v.a. mir, hrhr) trotzdem keineswegs vorenthalten. Die Camera führten Keith Weissenhofer und seine Frau Denise Weissenhofer, großen Dank! An dieser Stelle Gedenken auch dem anderen Verlorenen, Joe Weissenhofer, derzeit nächst Stockholm. Voila also:

KW30

„…/du lieber kirschkern, jetzt die letzte schulwoche-sued für uns zwei. Mit schulweg-sued und hoppelweg und rehhasenweg (eigentlich ja rehhasenschafringelnatterweg). Ungefähr zwanzig monate waren das, achttausend kilometer für dich, das doppelte für mich und immer das bangen drum, dass nichts passieren möge, das zittern, dass du nicht plötzlich alleine dort vor der schule stehst oder dem hort, während ich eine panne oder einen unfall im funkloch habe im tiefen überholwald. immer war ich erleichtert, wenn wir dann zum rückweg vorne in der karre endlich nebeneinander saßen, es war ein heimkommen ins behagliche und behütete mit dir, so unglaublich tief beruhigend (hatte ich selten.), erstmal brezel und kakao. Du warst (und bist!) eine gute beifahrerin, du hast im sommer die klimaanlage und im winter die heizung und die halben erwachsenenkaugummis verwaltet, ich habe über den verkehr geschimpft oder das eiskratzen und den schnee im winter. Ich bin um halb sechs aufgestanden (ausgerechnet ich…), habe dich geweckt um viertel vor und dann frühstück gemacht. Los gings im sommer um zwanzig vor sieben, im winter um halb, wegen eis und schnee und dem winters gesperrten hoppelweg, was uns blöde zehn minuten mehr kostete, hauptsache RECHTZEITIG zur schule (wegen sowieso und dann später wegen: ‚erziehungskompetenz‘! hrhr, usw.). wir haben uns geschichten erzählt und stundenlange autogespräche geführt über die erklärung der sog. welt, des häkelns (brrrr), der menschen (hui!), der ponys (immenhof!), der anderen viecher (okok: tiere…), des scheißwetters und des autoverkehrs im allgemeinen. und insbesondere allen möglichen dies-und-das-sachen. eine menge quatsch war natürlich auch dabei, äpfel matsche fahren, blitzen austricksen, beleidigt spielen mit lenkrad-loslassen und arme verschränken und dann fast in die wiese fahren und so weiter. aber nicht nur der schulweg-sued geht zu ende, nein, auch unser gemeinsames alltagsleben, jetzt am waldrand…, davor: in berlin! (he, du bist eine berlinerin!). bald wird das hier nur noch ferien- oder wochenendgebiet sein. und oma hat sich tapfer gehalten. Sie hat alles mit riesenherz und liebevollem verstand mitgetragen, obwohl ihr, der hinke-oma, manches sicher nicht leicht fiel. das sollten wir beide ihr niemals vergessen! Ab september also ist dann schon wieder alles neu für dich. Und für mich auch… vor allem aber für dich. ich wünsche dir jedenfalls, dass dir das in dieser woche jetzt nicht alles so bescheuert schwerfällt, wie mir. / kriegen wir alles schon hin, was? ;)…/“