sheriff ist dieses jahr wesentlich freundlicher. letztes jahr war er vielleicht noch „ein-euro“, aber jetzt hat er die stelle von der scheissengeier bekommen, die ist jetzt in rente, sie hat ja letztes jahr schon kaum noch luft bekommen. sheriff ist jetzt nicht mehr nur fürs aufpassen da, dass keiner was anfasst, so eine art church-marshall, sondern darf jetzt auch postkarten vertickern und sogar fremdenführen. das gefällt ihm und er ist jetzt unser kumpel. sheriff erschreckt mich mit seinem laserpointer auf der suche nach scheinfugen und erzählt, dass der neue zivi angst vor silberfischchen hat. panische angst, vor silberfischchen und vor allem, was mehr als zwei beine hat. und das bei dieser spinnendichte hierorts, unglaublich. grinst und meint, er würde gerne auch mal aufs gerüst. mal scheinfugen gucken. das gerüst, das sind hundertundsechs stufen nach oben, das doppelte also für eine zigarette, da überlegt man schon mal. oben gibts alles, wasser, ausblick, tiere (tote vögel, silberfischchen) und jede menge arbeit. alte steine, alte hasen, alten putz und hitlerdreck. hitlerdreck, das sind auch churchill-schäden, bomber-harris-überbleibselchen, kleine kupferne bombensplitter, die den wiederaufbauenden heimkehrern müde durch die kehrschaufel gerutscht sind. jetzt saug ich sie weg, diese geschichten, wie die silberfischchen. darunter fünfundzwanzig meter freier fall und wenn der organist seinen kram übt quadrophonisch, dann überlegt mal schon mal, auf ihn drauf zu springen und ruhe. und abends dann uschi. oben bei uschi ist die welt noch in ordnung. das zimmer ist schön und würde sich für aktaufnahmen eignen. unten kochen die asiaten und die uschi kassiert. aber bei uschi ist nicht überall und wie das alles jetzt so aussieht, ist es auch beim schneck so, wie es ole aus absurdistan köstlich und wage umschreibt: „gibt es jedoch blogjenseitige ereignisfolgen, die wichtig genug sind, um mich hier kurzzeitig rar zu machen“.
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oben bei uschi…
varazdin
weithin stark leuchtende kornfelder, und weite weisse leibchen im gelben stroh, vor allem in der zone. stattdessen hitlerdreck und toccata. wenn´s nicht vom bach wäre, dann wär´s eben von deep purple. ponyhof und die liebe gräfin mariza. und aber DEINE leidenschaft, die schmeckt stärker noch als gulasch-saft! komm´ (also…) mit nach varazdin, mariza, solange noch die rosen bluehn´…
damen aufgepasst
vor etwa zwölf jahren, an einem solchen schwülen städtischen tag über die dreissig grad, an dem die organe, die lymphen und die hirnanhangsdrüsen köcheln, da habe ich mich erstmals und einfach nur so nebenbei gefragt, wie viele kilogramms an spermaflüssigkeit die menschheit eigentlich an einem globalen tag so produziert und auswirft. schon damals, noch ohne wikipedia und dergleichen, erhielt ich von irgendwoher eine antwort: es sind siebzehn vierzigtonner! oder sechshundertachzig tonnen. siebzehn milchlaster, und die tanks RANDVOLL mit sperma. man muß sich das einmal ganz konkret vorstellen: zum beispiel auf der A9, höhe hermsdorf. sie fahren mit ihrem renault kangoo baujahr nulleins friedlich in richtung süden, hinten im wagen z.b. die tochter, im laufwerk läuft bibi und tina´s pony-ABC. sie nähern sich also von hinten einer LKW-kolonne, die fahrzeuge weiss mit jeweils allseitlichem schwarzen aufdruck in großen nüchternen lettern ‚U.N.‘ oder dergleichen, lassen noch die fünfer-BMW´s im gewohnten pressing vorbeiziehen, weil die sonne scheint und sie gut gelaunt sind, und setzen dann blinker und zum überholen an. wenn man dem lustigen sticker glauben kann („damen aufgepasst, meiner ist achzehn meter lang!“), dann würde das bedeuten, dass sie von nun an dreihundertundsechs meter an weißlichen lastwagen zu überholen haben. zugerechnet noch diverse stoßstangen und kinkerlitzchen und vor allem den gesetzlichen mindestabstand von halber tacho, dann kommen sie auf eine spermakolonne von insgesamt sechshundertundacht metern, ohne begleitfahrzeuge! wenn sie tempo 120 fahren und die LKW´s sich in ihrer geschwindigkeit an den empfohlenen 100km/h orientieren, dann benötigen sie demnach nach meiner rechnung circa 1,8 minuten, um die weltspermaproduktion eines einzigen tages zu überholen, und dies mit den ganzen vertreteraudis und widerum deren, vergleichsweise, federleichtem muckenschisssperma im nacken. da kann die zeit verdammt lang werden unterm lenkrad! oder kurz. denn das ist schon zwölf jahre her.
„hell-oder-dunkel“
protokoll mit S., wilmersdorf, 11.7.07
– titten auf den tisch frau schmidt! (begrüßung)
– (urheberrecht?)
– gedenken an die verstorbenen
– N´s frau heißt definitiv „marina“ (und nicht etwa „melanie“ oder so)
– ich war richtig! („wer war eigentlich die eine auf deinem fest?“)
– manche wenige habens eben drauf: loft/chelsea, haus/long island, gutaussehend, sympathisch
– (dazu): „wir sind eben anders!“ (pause…)
– es wird ein junge („stammhalter“) / hochzeit 13. oktober, halbschwanger („sünde“)
– KEINE rücksicht gegenüber blogger/innen!
– wahrscheinlich eher langweiliger abend… (einvernehmlich)
– sollens noch zwei hauskräuter werden? / hohe bedienungsdichte, hohlwelttheorie.
– bitte JÖRG schötensack, und nicht werner!
– 27,50 schulden, werden gedeckelt durch KSK-riesterrente
– titten auf´n tisch frau schmitt (abschied)
– langweiliger abend (einvernehmlich!)
shpritsz (+11.7.2001)
revenge of muckensuse
flohmarkt
damals musste ich diesen rudeln von glücklichen regelrecht ausweichen, bis ich irgendwann einen nebenweg nach hause eingeschlagen hatte, weil ich das gurren nicht mehr aushielt. und damals war es zwölf uhr mittag gewesen, und all diese kinderlosen zukunftsträger hatten in meiner neidvollen vorstellung zunächst einen langen und verliebten vorabend in originellen und prominenten lokalen verbracht, um danach eine nacht voll frischverliebter vögelei zu genießen. gegen drei uhr nachts waren sie dann tief befriedet und entspannt sowie den arm im arm eingeschlafen. die erste wachheit war wohl gegen circa zehn uhr eingetreten, danach kurz urinieren und eine weitere sonntägliche morgenvögelei mit anschließendem aufwachschlaf nach erstem kaffee, kurzem zweitem petting und dann erneutem, diesmal eher tief und sanft empfundenem geschlechtsverkehr, der ihnen die herzenstiefe zum partner mehr deutete, als es beidseits sämtliche maskulin und feminin verfügbaren beischlaftechniken der nächtlich aufgekratzten geilheit stunden zuvor getan hatten. gegebenenfalls folgend die zigarette im bett, oder im nachthemd am küchentischchen, die füße auf des anderen stuhl gelegt und die aufsteigenden, sich am jeweiligen körper mischenden saftigen gerüche der nacht zusammen mit zigarettenrauch schnuppernd. dazu noch einmal kaffee, vielleicht jetzt ohne coffein. füße tippeln unter dem tisch an noch klebrig warmen und wie auch immer gestülpten mehr oder minder behaarten hautwindungen entlang, aber augenzwinkerndes lächelndes einverständnis, dass das nächste mal auf den nachmittag verschoben werden sollte. sodann gemütliches duschen, vielleicht zu zweit, womöglich gegenseitiges waschen, aber neckende enthaltsamkeit. zum frühstücken schlendern wie auf einer bühne mit all diesen offenen geheimnissen, die die spatzen immerdar pfeifen aus den größeren höfen. tage, an denen es ihnen, selbst im ärgsten winter, nicht kalt werden würde. und in diesem moment begegneten mir all diese überglücklichen, und ich wusste, nach dem frühstückchen würden sie wieder nach hause gehen, um zu schlafen und beizuschlafen. hingegen war ich, aufgrund der schlafgewohnheiten des kindes, bereits gegen sieben uhr aufgestanden, wie immer übermüdet, und wusste nun, nach der mir von der kleinfamilie gegönnten pause auf dem flohmarkt, dass solcherlei mir entgegenlaufendes leben der anderen mir entweder frühestens in zehn jahren wieder vergönnt sein würde oder ich mich von meinen lieben trennen müsste. letzteres schien reizvoll, damals, an jenem sonntagmorgen. aber an solches dachte ich jetzt nicht: ich dachte an bauer/dussmann und seinen erbärmlichen zustand der schwebe zwischen dem dies- und jenseits, zwischen kolonnenstraße und wolken. er hatte nie ein kind gehabt, und, wie es schien, würde er auch keines mehr bekommen. er würde wohl auch keines gewollt haben. tatjana, seine freundin im besten alter, aber nicht mehr ganz so jung, wie er sie sich sicherlich wünschen würde in kürze, sie würde sich wohl nach einigen monaten einer koma-beziehung von ihm trennen, jedoch natürlich ohne dies als solches zu kommunizieren. sie würde sich weiter kümmern um die apparaturen, liebevoll und mit großem herz, aber sie wäre für eine neue liebe mindestens nicht unoffen.
bemerkenswert so im gesamten
smint
den unvergleichlichen geschmack im mund nach verzehrter pferdewurst und vor stunden getrunkenem rotwein, der nicht bis ganz mittag vergehen mag, den übermalte ich mit kleinen pfefferminzbonbons, die ich jederzeit bei mir trage, obgleich ich nicht vorhatte, jemanden zu treffen auf diesem frühmorgentlichen rück- und heimweg, dem ich hätte mitsamt meines odems meine oder die am abend zuvor erlebte geschichte erzählen mögen. eine s-bahn holperte unter mir in richtung stadtmitte, ich warf die zigarette nach ihr, traf sie aber nicht.