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marathon

friedrich der flieger sagt: „wer rauchen kann, kann auch zum zahnarzt! und wer saufen kann, der kann auch joggen! und jetzt kommts: wer vögeln kann, der kann auch abspülen!“.
haut auf den tisch, und dann: „heute war ich marathon-man und mein central-park die HASENHEIDE!“.
die boa will abkassieren und flüstert gefährlich: „…und es ist noch kein kind zur schule gekrabbelt!“.

SUPERmail from tante rosemarie:

„Eben habe ich herausgefunden, was eine 15 yo single barrel balvenie ist!!!!! Ich dachte an einen Revolver, Jan an eine Camera!!!!!!! Ich kann nur sagen, wow!!!! …. Jan ist ein Gluecksfinder .. er hat in die letzte zwei Wochen $107 gefunden! Und ich kann nicht einmal einen cent finden! Aber es war so windig und dreimal bliess das Geld so durch die Gegend. Ich moechte es nicht verloren haben .. aber die Leutchen sind ja so dumm und stecken das Geld ganz verknutscht in die Tasche, ziehen dann das Taschentuch heraus und weg ist das Geld. Wir kamen vom Haareschneiden und da flogen $40 in $20 Scheinen durch das parking lot, Jan stand auf einem Schein und ich auf dem anderen, und niemand in der Gegend der es verloren haben koennte! …. Gruesse an alle, Rosemarie, Jan der Gluecksfinder und Bailey“

(waterloo/iowa/U.S.A)

kompilation zum fest

geht los mit (1) swing aus den dreissigern. gut, swing, aber wirklich nicht schlecht und auch ein bisschen dreckig. warmmachen. weiter zu (2) evelyn künneke mit einer schönen flotten ballade, lehrreich, aber frisch. muß man zweimal hören, weil man denkt, man hat sich verhört. dann bisschen italiensehnsucht mit einer fünfziger-schmonze von (3) katina ranieri, so, wie man´s auch öfter jetzt auf kriminal-soundtracks findet. doppelbrechung und wieder etwas langsamer mit dem (4) harry-lime-theme von karas, auch das ältere intellektuell fühlt jetzt „ah ja!“. SCHNITT! jazz, weder richtig old noch richtig new, avantgardelos, kratzt ein wenig, beine an-durchbluten also mit (4) mose allison. die sind jetzt auf dem tisch, aber bogen zum erstmal pummeligen (6) „it´s my life“ von eric burdon und den nahenden siebzigern. viel guitarre, und mit (7) freddy king die roots ebendessen vorgeführt. wippen dazu, warme hände, aber: pause, SCHNITT! jetzt wieder film mit (8) „nature boy“ von natkingcoles erhobenem zeigefinger. übergang zum bein am bein und „ja-so-ist-das…“-kopfnicken. zigarettchen vielleicht und decke oder andere anstarren, banal, wie mit kopf. SCHNITT(-lein). so leicht geht’s nicht, jetzt dopplung, wieder groove mit (9) burdons „i`m ready“, anderer film, angecoolt und „ich habe keine probleme, weil ich das piano-solo auch spielen könnte…“. oder knieoffensiv gesprächig „…bei der musik hab ich zum ersten mal gefummelt, da musstest du gerade dein lego aufräumen…“. wohlwollend. noch eins drauf mit nun (10) costello und toussaint per einem spitzer-schuh-unplugged, wieder pianolastig zwar, ein paar frau molls zuviel, aber ganz bar, und bein ist jetzt zwischen knie. tragbar auch für´s intellektuell, nicht zuletzt wegen übergang zum raumgreifenden (11) „my funny valenine“, in der besten version vom miserabel singenden saxophonspieler. klassiker. SCHNITT, WOBEI eigentlich gar nicht so wirklich, mit einer selbsterklärenden spätweise von (12) „wenn der weiße flieder wieder blüht“ (kreuder). hier jetzt ein rückgriff auf die künneke und den swing, die knie denken „aha!?“, der kopf dazwischen ohne rat, und noch einen hinterher auf ihn mit (13) der valente und einem richtigen scheisslied mit bläsern aus der offensichtlich lustigen aufbauzeit. SCHNITT! die bangles (gibt’s die eigentlich noch?) mit (14) dem ägypter, flott gecovert in den achzigern, und auch schon geschichte. ihnen folgt geknarzt indiskutables (15) „castles made of sand“ von jimi hendrix im original, um dann (16) etwas ruhigeres für die windeln und das „es-geht-ja-weiter…“-gefühl abzulassen: der sufjan stevens hat sich einfach den richtigen namen ausgesucht, aber seine mucke, so was gibt’s noch, ist trotzdem nicht so übel. dieses jahr muß da aber noch ein SCHNITT hin, mit der knef und einem (17) wabernden österreich-ungarischen geigenaufgebot. „illusionen“ der titel, geht über und in den stippenden meniskus, zweifelzeitlos. verwirrung kurz vor schluß mit (18) „junkie“ von nievorhergehört, um durch (19) „just pickin`“ von abermals king auf unsere deckel zu verweisen. hinausschleichen im großen bogen mit wunderbarer ballade (20) „l´appuntamento“ in grün-weiss-rot.; dann ein letzter SCHNITTER, und nur ein schnittchen afrikanisch noch, ein persönliches heybrother mit carlyto (21), rund neun minuten lang, vor dem finale medium, sehr zitiert bitteschön (eigentlich besser die version von herman brood?), von der, die fünfzig meter luftlinie von hier angeblich geboren wurde (22). als verweis auf den großen anfang (belastungskörper!).
./.
besser geht´s nicht, dieses jahr.

trippeln, dreisam

der vater hatte glück damals, weil er seine schirmmütze aufhatte, als er aus dem brennenden volltreffer vor die eingangstüre trat und die dachrinne auf sein haupt tropfte. sie hat ihm lange nicht verziehen, daß er es nicht geschafft hat, ihre puppenstube zu retten. sie hatten doch alles so schön verpackt für solche fälle und die kisten mit den wichtigsten sachen unter der treppe gelagert.

gestern also einen reisebus besorgen. er will einen reisebus haben, keinen stadtbus. beim reisebus besorgen fahre ich an der folgebebauung des ehemaligen volltreffers vorbei. ist schon ganz schön lange her, aber mich verbindet etwas mit diesem platz.

der reisebusladen hat noch nicht auf. ich sehe mich um, weit und breit kein anderer reisebusladen. schließlich schnapp´ ich mir einen „midi“-reisebus bei woolworth. woolworth ist sicherlich nicht der klassische reisebusladen. aber die öffnen schon eine viertel stunde früher.

die frau ist derweil gereist nach ffm. sie trifft sich dort mit dem alten recken albert, der derzeit einen sehr schönen immerwährenden päpstekalender veröffentlicht. danach geht’s mit ihr weiter nach freiburg, im BRSG. freiburg ist eine schöne stadt, aber das BRSG hat mich immer gestört. wieso nennen sie ihren flecken nicht einfach „freiburg an der DREISAM“?

ich habe jedenfalls den immenhof, teil dreisam, heute gesehen („ferien auf immenhof“). die tochter denkt, er läuft jetzt jeden samstag. muß ihr also wieder mal was erklären. und während die ponys TRIPPELN, packe ich leise eine kiste im geiste, um bei einem volltreffer wenigstens die wichtigsten puppenstuben retten zu können. um ein uhr dreißig kehren alle in ihre betten zurück und holen sich noch ordentlich einen runter.

mit pausen

friedrich, das fliegerchen, hat mir (mit pausen) notiert, auf einem blatt/fax, auf dessen rückseite schuhcreme und elektrischer weihnachtsschmuck angeboten wird:

„…könnte das ende einer schlechten serie sein. es ist ja jetzt, so aufs jahresende, auch zeit, das zu tun. die letzten eindreiviertel jahre waren, ja, was waren sie denn jetzt? wahrscheinlich over-fourty geschichten eben. zunächst ist der vater meiner frau gestorben. obwohl er eigentlich noch richtig wach war. er hätte noch so viel erzählen können. (pause). dann hat die mutter eine zehe amputiert bekommen. sie hatte eine blutvergiftung, einen eitrigen klumpen am ende des beines. und gleichzeitig eine allergie auf antibiotika. (pause). dann hat sich beim jugendfreund ein herpes-virus ins hirn verirrt. das macht der virus einmal bei zehntausend jugendfreunden. der eine hat glück gehabt. achzig prozent seiner kollegen überleben das nicht oder sind blöde danach. (pause). dann hat sein bruder einen krebs bekommen. habe ihn zum letzten mal besucht im november nullfünf, in bremen, da war er sehr zuversichtlich. er ist immerhin schütze. (pause). habe mich, während der schwiegervater starb, von der galerie in frankfurt getrennt. habe in der folge alles versucht, eine neue galerie zu finden, und jede menge wettbewerbe mitgemacht. nur schrott kam zurück, eine absage nach der anderen. umso mehr absagen, umso mehr habe ich angeleiert. es war: verhextes nichts! trotz daimler-chrysler. habe auf ein bild „abmelden“ geschrieben. zwei monate pause, letztes jahr um weihnachten, SCHNECK, du weißt, was das heisst?! im januar nullsechs hat sich dann der andré erhängt, in seinem atelier. er hatte immer gesagt: „ich mache lieber zugeständnisse an einen wochenmarkt, als zugeständnisse an den kunstmarkt“. er hat maroni verkauft, und ich habe mir hundertmal überlegt, wie man sich erhängen kann, ausgerechnet erhängen? (pause). im juni ist der bruder dann gestorben. die uneinigen eltern haben uns unser UNS geklaut, damals. seine lieben haben ihn in einem friedwald begraben. wieso hat er eigentlich keinen normalen grabstein bekommen? nicht einmal im tod haben sie ihn normal sein lassen. (pause). und über das alles ist mir sogar der sex verloren gegangen…“

ich steck den zettel weg und die rosenrote fällt mir ein, mit ihren theoretischen abhandlungen über offene beziehungen: die eigenen gefühle, sie sind doch wohl im leben letztlich VOR ALLEM eines, nämlich fremdbestimmt. denke ich unterm tisch nach diesem jahr. friedrich jedenfalls hat jetzt zwei galerien, das durchhalten hat gelohnt. und die wunden wird er sich dann an seiner flachware ablecken können. ich entlasse also friedrich, die rosenrote und mich, und bestelle noch einen SCHNAPS, den ich mit meiner frau und klaus, dem fotographen (denen ich das eben alles vorgelesen habe), zum wohle friedrichs kippe. wir sitzen in der jansenbar und wir werden noch viel zeit haben, behaupte ich mal. auch hin zu friedrich.

taxischikanöschen

das taxispiel ist eigentlich sehr einfach. man setzt sich ins auto, und los geht’s. wer ein taxi sieht, der ruft „tacksi!“ und hat einen punkt. wir rechnen jetzt durch, das heißt, es geht weiter beim punktestand vom vortag. derzeit steht´s 122 zu 120 für die tochter, nachdem ich gestern auf den letzten metern meinen rückstand noch prächtig verkürzen konnte. taxistände zählen übrigens nicht, das ist unfair, ebenso taxis, die im rückspiegel fahren, oder hinter einem. linus nimmt´s da manchmal nicht so genau, er sieht öfter mal taxis, wo gar keine sind, oder er zählt doppelt. tochter ermahnt ihn dann wie eine alte patentante. schummeln gilt nicht. außer vielleicht beim schikanöschen, wenn’s nicht aufgeht. dann machen wir einen offiziellen schummler und drehen schon auch mal eine karte um, obwohl wir´s eigentlich nicht dürften. natürlich nur, damit das spiel weitergeht! nur für´s spiel, nicht für uns. gewinnen kann dann aber keiner mehr, das wäre ja wieder unfair. und wenn’s dann aufgeht, bekommt jeder einen halben erwachsenenkaugummi.