2. Junei

Mit einer schönen alten Sense des Schwiegervaters erstmals in meinem Leben gesenst. Ein kleines Teilstück der Atelierwiese. Dabei an mittelalterliche Schnitter-Darstellungen gedacht, graphische Pestblätter. / Der Postler ist es, der immer den gesamten Inhalt meiner Bücherkisten „Zu Verschenken“ mitnimmt. Ich ahnte das schon. Ich mag ihn. Dann stellt er die leere Kiste wieder ordentlich an die Parkplatzwand. Dort hängt seit Jahrzehnten ein einst gefundenes Verkehrsschild mit durchgestrichenem „P“, also Parkverbot. Sowas gibt es ja schon lange gar nicht mehr. Ich warte drauf, dass es irgendwann weg ist und im Antikmarkt hängt. / Ein paar schöne neue kleine Bilder sind produziert. Meist abendlich nächtens, wie ich das so liebe. Dazu wunderbare Musik der Dire Straits. Darf man heute ja kaum sagen, ist doch so unsagbar altmodisch. / Und warum Andere erfundene und grausame Geschichten um ihre familiäre Vergangenheit legen, um diese dann um ihre eigene reale Existenz zu spinnen, das weiß ich nicht. Sowas gab es ja schon ein paar Mal, seit ich ein Weblog betreibe. Nur eben nicht so grausam. Wenn man so etwas macht, sollte man stets darauf achten, dass man niemandes Herz wirklich hinters analoge Licht führt. Sicherlich benötigt die betreffende Person nun Kraft und Hilfe, beides wünsche ich ihr ehrlich. / Die B-Sehnsucht wächst gerade wieder. Immerhin wollte ich „da ja nie weg“ (so sage ich immer zu pflegen). Kann gut sein, das hängt auch mit dem Tod der alten Dame zusammen. Oder dem schönen Wetter. Oder dem schönen Telefonat mit der Kirschkern heute am Nachmittag. Irgendwas ist abgeschlossen, nun muss ich’s nur noch aufschließen.

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