viel zu persönlich

91207

grosse themen, letzte kisten machen sich mau vorm vereisten acker. „ja, wissen sie schneck, was soll denn so ein blöder satz?“ sagt er. „verstehe die ihrigen ja auch nicht!“ sag´ ich. früher, ja früher. heute, ja heute. „aber ich habe am gleichen tag geburtstag wie knut, wenn sie den überhaupt kennen (sie depp)“. kennt er nicht, hab´ ich mir gedacht. ein blöder satz also, und statt dessen zittern am flughafen. die baustelle gibt’s nicht mehr, zufolge zu früh dort und warten. sind mir fünfe gerade recht. die maschine kommt etwas verspätet, aber sie kommt. schnuppern und funkeln im englisch regnenden regen. „was soll denn so ein blöder satz?“ sagt er schon wieder. also: essen gehen, maische trinken, die bar gegenüber erstrahlt in mundart und weitere mundart lässt sie noch mehr erstrahlen, auf gästematratzen hinweisen und jene zum tausendsten male frisch beziehen, das kenne ich gerne, und alles kommt ganz anders, ihr, das gehöft erwacht, die pferde wiehern und die schweine grunzen leise mit geschlossenen augen und die luft bei den mülltonnen im hof schaukelt. wir sollten das fenster schliessen, wenn schon die heizung auf fünf steht, sonst wacht der thermostat auf. was für ein blöder satz, denk´ ich mir, und um halber achte schiesst das schläfelchen in hohem bogen in seinen wohligen erzeuger, den schlaf danach. „wie advent, irgendwie…“. mit der mokosata und ihrem wunderbaren freund in der stiege zu kreuzberg zu vieren, und ich kann endlich mal wieder nicht müssen, selbst wenn ich muss. auf´m klo noch immer: keine macht für niemand! genau, denk ich, genau. jetzt schnell kacken, damit ich das nicht später zu hause muss. wann hatte ich das das letzte mal? der alte kalender neigt sich, das alte jahr neigt sich und mein altes jahr hat sich, ganz knut, soeben geneigt. vergeigt. verneige mich, bin ganz schütze und das auch mal wieder so richtig vonherzengerne. früher? früher war gestern, ich muss nicht mal mehr an´s morgen denken! und wunder: es gelingt (wie schön), auch am morgen. was für ein blöder satz schon wieder. „na, wie wärs, sich mal wieder den schwanz ein bisschen verletzen?“ grinst er, ganz kumpel. ich zu ihm: was für ein blöder und wunder satz! sich über wunden wundern, das kann ich auch, auch ich. ich erzähl´ dir jetzt mal die ganze geschichte! vom jahr. und dann vom wochenende. einen grappa auf´s haus, du großer goldkettchenkellner. alles ist golden, wie zum ersten mal. „komm, probier´ mal aus: du legst deine hand auf eine tischplatte (beispielsweise im biergarten, irgendwo). du musst sie locker lassen. dann hau´ mit der anderen faust darauf herum, und wenn du die eine hand auf dem tisch wirklich locker lässt, dann spürst du keinen schmerz! wenn du die hand auf dem tisch aber glatt machst, dann tut es saumäßig weh. probier´ mal aus!“. ein befehl zu dem mit den blöden sätzen. er schafft es nicht. „siehste!“ sag´ ich. er meint, alles „viel zu persönlich“. er ist jetzt ungehalten, sagt, ich solle mich verpissen. „mach´ ich“ sage ich und reiche ihm persönlich die hände, zum abschied, wie schon so oft. „wissen sie, wir vertragen uns, wir brauchen uns“. was für ein blöder satz einerseits, aber jetzt erzähle ich ihnen die ganze geschichte, denn ich hatte ein so wunderbares wochenende mit einer ihr, so wunderbar, wie seit siebenhundert jahren nicht mehr! „was für ein scheissblöder absatz!“ lacht er. „ich küsse ihn. und sie, madame!“. und sie, sie hat ihren slip liegen lassen. natürlich unabsichtlich.

10 Gedanken zu „viel zu persönlich“

  1. Wunderbar, wenn Sie nicht müssen, obwohl Sie müssen! Beim Kacken aber – da gibts nur einen kleinen Trick! Zünden Sie ein Streichholz an. Dann gehts überall und auf jedem Schiff. Nur um Gottes Willen verehrter Schneck – verbrennen Sie den Slip dann nicht! Am Sonntag ist der 3. – da brauchen Sie ihn vielleicht wieder. Nur so. Für den Advent. Geniessen Sie!

  2. REPLY:
    ja menschmensch, liebste orchidee, sie hier? schiff und streichhölzer, ich werd´s mir merken. dann gehts. und den slip nehme ich mit nach süden, mal sehen, ob ich den an den rückspiegel hängen kann. ich geniesse. ich danke ihnen, herzlich und ganz absichtlich, ihr elektro-schneck

  3. REPLY:
    lieber herr schoss, ich denk´s ja auch immer: das ist die NEUE ARMUT! nichts mehr anzuziehen. und dann aber, dann ist doch irgendwie advent. keine ahnung. ich bin eben altmodisch. klingt, glöckchen, und herzlich ihr bimmel-schneck

  4. REPLY:
    liebe frau frauvonwelt, das ist aber jetzt ein schöner absatz! und auch mit kindchen soll sich die susi das bewahren, diese absichten. gibts eigentlich einen papa zum dergel? na, muss ja…

    viele grüße, absatz kehrt, ihr schneck :)

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