Spalt

spalt

7. Oktober, 21.00 Uhr: 21°C. „Spalter Bier, das mögen wir!“. Ich mag ja solche Werbung. Und so manches Hotelzimmer, da möchte ich es mir noch nicht einmal mehr selber besorgen. Im Sand beim Gottesacker lag heute bei der Brotzeit noch ein halber Unterkiefer mit zwei Zähnen, kaum vorzustellen, dass dieser sich vor ein- oder zweihundertfünfzig Jahren auch einmal mit anderen Dingen (Geld, Geschlecht, Putzen, Literatur oder KfZ) befasst haben könnte. Es ist eine schöne Baustelle.

20 Gedanken zu „Spalt“

  1. Wir schruben weiland beim Entdecken eines ausführlichen Pestgrabes in Handschuhsheim ein Schild für die unendliche Fragerei neugieriger Anneckarer: ’nein, heute kein Geschmeide gefunden!‘ Sie dankten es uns mit mehr Schnaps, als uns guttat. Es tat gut!

  2. REPLY:
    einst verlor ich mein herz in heidelberg (und fuhr zu oft dorthin!). dann habe ich mir „Goodbye Yellow Brick Road“ gekauft und weg war sie und ich erst froh. das war noch vor meiner lernzeit, später hat sie dann waschlappen aus dem hotelfenster geworfen in paris, ich geriet ganz durcheinander deshalb! heute ist sie radiosprecherin und eine gute freundin. das tut mir gut.

  3. War heute noch im Gotteshaus in N. und warf, wie vom Schild erbeten, einen Euro in die schmiedeeiserne Kassa, für die Renovierung, also quasi für Sie! Das tat ich gern und von Herzen, zum Gotteslohne hub sogleich die Orgel an zu orgeln.

  4. REPLY:
    haha! stoppok… hat mir mein bruder 5 CDs gebrannt, bevor er 2006 leider viel zu früh gestorben ist. also schlussendlich: Yeah! (ihn würds freuen). wurde eingeäschert und in einem „Friedwald“ begraben, hinter Huchting. ich hätte mir gewünscht, sie hätten ihm, dem ewigen freak, einen richtigen grabstein gesetzt, mittendrin in bremen! mein bruder hat immer nur geredet, sein leben lang. wenn man ihn anrief, dann ging das nicht unter einer stunde, die er redete. also burning, tagebuch. ;)

  5. REPLY:
    Hatte einen Bruderpeter, der von mir verlangte, ihn aus Liebe umzubringen. Er konnte stundenlang bluesen auf seiner Gitarre, die mir zeitweise eine Verwechslung mit Organischem einbrachte. Schlussendlich dachte ich an mich und half ihm nicht, den letzten Schritt zu tun. Lassen Sie uns friedwalden und tanzen, weil nichts anderes hilft!

  6. REPLY:
    da haben sie gut getan, an sich zu denken. ich habe seinerzeit maule aus bremen mitgebracht für den kirschkern. sie schätzt ihn hoch, vielleicht auch, weil sie weiß oder ahnt, wer ‚maule‘ ist. /so ein friedwald hingegen, fürchterlich! alles so freiburgiensisch. so meta, so ‚gespürt’… habe 10 zigaretten geraucht, bis ich die ruhestätte gefunden habe. und dann lagen dort bemalte steine mit letzten grüßen. mir schien es so, als würden sich alle eigentlich einen ‚echten‘ grabstein wünschen.

    nein, ein grab ist ein grab. ein grab muss ein grab bleiben.

    /tanzen (fast) immer gerne! ;)

  7. Der verflossene wilde Schütz und Kindsvater pflegte seine schönen Baustellen auch in Gotteshäusern aufzuschlagen, um sein(e)/unser(e) Brot(zeit) zu verdienen – allerdings in solchen von barockem Charakter, der Stukkaturen wegen. Das Bier damals: Starkenberger.

  8. REPLY:
    spezial-stukkateure verrieten mir einst: kein bier in den stuck! wohl aber weißen wein, damit er länger offen bleibt, der gips (in früheren zeiten wurde anstatt dessen hineingepinkelt). starkenberger ist ein schöner name für ein bier!

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