Galaballaballa

und ich im taillierten weisshemd, im feinen jackett, ausgerechnet ich, in der fallenden feinen STOFFhose, man möchte ja geradezu NACKT darunter sein, so angenehm fühlt sich das an. überhaupt alle nackend und reizend bei diesem BALL in einem KONZERthaus, neuere architektur, gelungen, gleichwohl: Tortursiedlung. /die edelmetalltänzer legen sich einen hin, bewundernswert, und immerhin gibts aber auch die grundschritte und dazu jede menge seele meiner- und unsererseits. da tanzen die ANNEREN rumba und WIR machen foxtrott, weils nämlich wurscht ist, aber wahrscheinlich ists bei den edelmetalltänzern garnicht wurscht manchmal, immerhin ist dies ja ein BALL (ein waschechter), der ein oder andere strenge blick wird mit einem kick in die achillesgegend bestraft und gut ist die angelegenheit, wie auf der autobahn oder an der tanke, aber ich war ja gar nicht böse, sondern grenzenlos entspannt, zumal die kirschkern (aus KINDERN werden leute) mitsamt der freundin eine FLANIERKARTE gelöst und aufgebrezelt hatten, so ganz zur freude meinerseits, ich seh sie da noch in windeln liegen, im sandkasten in SCHÖ.berg spielen, das schaukeln lernen, und so weiter den ganzen elternquatsch eben (kleintränchen meinerseits, himmel…), kurz nähert sich die ganze geschichte, dann aber verschwindet sie ruckzuck ohne reflektion, denn irgendwann gibts da auch nüscht mehr zu reflektieren und ich FREU mich über meine wunderbare tanzpartnerin, wir wirbeln da rumm im alleswird gut, und ist es sowieso schon, KAMPF DEM DOGMA und sowieso allen unreflektierten arschlöchern – und dann dieser langsame WALtZER und bisschen freestilezwischendrin, das alles – ich begebe mich zum anfang – im ANZUG und aufm klo im spiegel kommt mir, ich seh eigentlich gar nicht so ganz schlecht aus für meine 73 jahre, wer weiss, wie lange noch, aber ALLES IST GUT.

die kirschkern also im roten ballkleid mit stöckeln. hätt ich niemals gedacht. ich freu mich sehr, wie sie das macht und offenbar gefallen daran findet. zudem: geschminkt. so ganz anders, als ihre mutter. damals. mit ihrer mutter hab ich nie getanzt, weil die das nie mochte. man muss das ja auch nicht mögen. siehste wohl, so eine trennung ist doch auch knorke. was beklagste dich also noch. /ich beklag mich doch gar nicht, GROSSER BRUDER und höheres wesen. keinen einzigen KNACKpunkt fand ich dort vorgestern abend. ausser der tatsache der tortursiedlung. meine verschnörkelten negativstrukturen einer höheren abgrenzung greifen nicht mehr so an, wie sie das mal taten. oder besser, ich habe jetzt wahrscheinlich die zweite schleife des tantrischen banalmeta erreicht. denn ich habe mir inzwischen eine BAD-BANK eingerichtet. eine heilige no-go-area. eine kultstätte, ganz hinten im bannwald vom kleinhirn. wahrscheinlich werd ich alt, entweder, oder ein reife- und erkenntnisschub überkommen mich erneut, oder beides. es ist entspannend und mein erinnern kann mir ohnehin niemand nehmen, da bin ich elefant im besten saft und sinn.

/natürlich bin ich misstrauisch. was wär ich oben ohne.

aber wenn da im ballsaal zu der musik von „THE KNACK“ Jive getanzt wird von lauter jungen menschen (200 stück), dann gefällt mir das auch schon mal, ziemlich sogar.

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2 Gedanken zu „Galaballaballa“

  1. Oh vielen Dank, Frau Friederike. Man tut eben, was man kann und was einem das Leben so bietet und verbietet. Und ja, der Abend war ein ganz Wunderbarer. Klang aus mit einer 1a Marille im Hotelzimmer, nur beginnendes nächtliches Schneien hätte vielleicht noch gefehlt.

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