Seebühl am Bühlsee

Einen Mittagschlaf in Dahlem, die Kinder gut versorgt wissend. Auch Rechtsanwältinnen haben mitunter schöne Dekolltees, ob klein oder groß die Brüste darunter. Auch Dahlem hat schöne Bäume. Andere Männer meines Alters machen jetzt den Jagdschein. Ich dagegen verspüre (lediglich) Lust auf Groß- und Kleinschreibung. Wieso sollte man Rechtsanwaltsschreiben noch ankündigen, wenn ohnehin Krieg herrscht? Alle Soldaten sind schließlich Mörder. Hingegen beim alten Perser in Moabit gewesen, in Potsdam flanierend laboriert, dort und hie ein mittlerweile viermütterliches Wiedersehen und Erinnerungen an heftige und nicht unbedingt unkörperliche Vereinigungen vor zwanzig Jahren, es war der Kalte Krieg gerade noch und in Charlottenburg unter prachtvollem Stuck und irgendetwas mit Ketchup und Jazz. Am Waldrand dem Kirschkern erzählt, was sie erwartet, aus meiner vorsichtigen Sicht, sie schweigt und gegen Abend möchte sie dann unbedingt „Das doppelte Lottchen“ in der Originalversion sehen. Herrje, diese Art hat sie wohl von mir, jedoch für so ein Lottchen ist es nunmehr recht gründlich vorbei, dafür wurde ja hinreichend gesorgt. Kleine, heimliche Tränchen? Ach wo! Die Dachlawinen rumpeln die ganze lange Nacht, es geht mir gut dabei. Alles soll rumpeln jetzt, ich bin behütet, bewaffnet und bereit. Eine Frage des Anstandes bei Luftkämpfen. Fehlenden Anstand gleiche ich spielend aus mit meinen Anstand-Jetons, welche ich jederzeit bereitwillig verschenke. Und mit dem Arsch wackeln können sie alle, jetzt, wo die Frühlingsvögel aus den Löchern kriechen. Dies erfreut mich ganz und gar jovial und graumeliert, denn auch ich habe eine neue Hose. Suche neue Schuhe. Bis Mai muss das erledigt sein, Verluste (mitsamt Schäden) eingeschlossen. Knut hatte sich übrigens in seiner Höhle versteckt. Die Kinder waren enttäuscht, dafür gab es eine Faschingsparty ggü. dem Café, bei der sich die Theologin aus dem Doppelfenster lehnen und gemäß Vereinbarung laut in die abendliche Straße herunterrufen musste: „Ich brauche Klopapier!“. Es sollen dieses Jahr einmal wieder die Fingerspitzen regieren und wandern, manikürt und nicht zu flach, nicht zu fett, ins klitzekleine Geldtäschchen am Beinkleid, um nach der Münze für den Einkaufswagen zu suchen. Weitere spitze Wege wären gern gesehen, ein guter Geschmack auf Zunge, Blicke in böse Blusen und die Blumen dahinter. Normalbenzin wird wieder teurer und mehr, aber der Rückspiegel, der ist immer noch für alle da.

spurlos

geht ja vieles auch mal spurlos an einem vorrüber. lese ja auch selten. stattdessen das neue atelier/nord eingerichtet, schleppen, machen, bohren und irgendwie atmosphäre schaffen, die richtung ist nicht klar, aber die neuen alten fenster sind jetzt wenigstens klar und ohne spuren. einen arabischen bammelvorhang für die neue küche und den kopf dann eben doch wieder rasieren auf drei millimeter, auch wenn die frauen ja haare wohl mögen, wo auch immer und spurlos. einmal versehentlich die zeche geprellt, einmal ein bisschen versehentlich geküsst während der zechprellerei, leinwände aufgespannt und sich über die blutvergiftungen/divers gewundert: mehr leute haben hier und da blaue adern, als man so denkt, ich mag ja blaue adern und blut ist selten wirklich rot. neue schuhe brauche ich, eine neue hose, eine neue stirn und einen neuen pullover und neue schwüre, aber bitte diesmal spurlos. einen kohleofen angeheizt und immer wieder ist der wagen voll mit irgendwelchen sachen nach hier und dort und dort und hier, die pause vom winter nutzen, bevor die größeren küssereien wieder losgehen und die sehnsüchte nach harmonie und der WAR. der busfahrer von linie 104 erkennt mich in der nacht der nächsten nächte wieder, er empfiehlt mir „eh, hallo, habe sie wiederkannt, an der mütze, mensch, wolln se sich nich ma eine monatskarte koofen, det käme nämlich billjah?!!“ (lacht spurlos freundlich). zeitgleich und gerade jetzt natürlich im postkasten der zweitwohnungssteuerbescheid. wollte ja nie hier weg, weder noch dort (weg). immer weg, immer wieder fort, aber nicht spurlos. das war allerdings vorgestern. heute hingegen war halbjahresinformation (früher: ‚zeugnis‘) und grundschulempfehlung und fernsehturm/sued mit käsekuchen auf einhundertundfünfzig metern. eine bühne, eine ganz schöne, ist das ja allemal alles, aber bitteschön nicht auch noch zum komparsen die meinigen brustwarzen, insbesondere die rechte, diese zu guter letzt und spurlos.