hopp jetzt, schwiiz!

„he, lese hier gerade, ‚portugal spielt heute gegen kreuzberg‘! klasse spruch. und frigo? äh, wie hieß der noch? ach figo, auch schade, dass der nich mehr mit macht, was fürn mann! und wann spielt frankreich? ist der zidane denn noch dabei? ach gott, der ist ja auch nicht mehr dabei! wer is noch weltmeister gerade? bringst mir noch nen wein mit? welches sind jetzt die schweizer? achso, die roten. die spielen in wien, oder? wie kann man die türkei denn bloß in weiss spielen lassen?!! aber altintop, he, geiler name! die dürfen ja jetzt kein kopftuch mehr tragen, während des spiels, ist grad erst per gesetz bestätigt worden! jessy, weg von den chips! der gomesch, das is aber ja nen ganz hübscher. wieso haben die immer nur balljungen dabei und keine ballmädchen? he, horch mal, latte? das war nicht latte, das war pfosten, mensch! und ich sags euch, bis 62.19 fällt das tor! seht ihr, ich hab recht gehabt! für wen sind wir denn jetzt eigentlich? auf jeden fall für die schweiz! und portugal und die türkei und für uns. tja, komm jessy, hol mir nochn bier…“

ggf./sog. rahmenbau

über das sog. blasen wird ja mittlerweile höchstöffentlich geredet, geschrieben und auf dem podium diskutiert. klar und obligatorisch ist, dass das blasen den männern gefällt und im grunde zum vorspiel gehört wie weiland ein tiefer blick in die augen oder ein zweistündiger zungenkuss. an der kasse beim bäcker lauscht man heutzutage selbstverständlich dem austausch darüber, ob es normal ist, dass der mann (stehend) die frau (knieend) an den haaren packt, ggf. selbst seinen/ihren rhytmus bestimmt, ob tiefes blasen oder leichtes züngeln, schnell oder langsam, ob sog. mundvögeln oder sanftes saugen, unterdruck oder überdruck und ebenso die frage, ob männer es mögen oder nicht, wenn hoden einzeln oder zu zweit im gesamten eingesogen, halb eingesogen oder wenigstens rasiert gepresst bzw. abgedrückt, geleckt, geküsst, nass oder trocken usw. werden. obligatorisch mittlerweile ja eigentlich auch das spritzen in den mund (mit abstand oder verinnerlicht) oder noch besser, auf den mund oder gleich das ganze gesicht. wo es doch früher noch eher vorsichtig darum ging, ob frau denn überhaupt den geschmack dieser tiefgezogenen körperflüssigkeit mag oder ggf. grundsätzlich solches ablehnt, was man als mann damals noch fast selbstredend ggf. fürs weitere schöne leben akzeptierte. während meiner nebentätigkeit als rahmenbauer haben wir seinerzeit natürlich ganzjährig aus dem fenster der werkstatt im souterrain allen weibern hinterhergeschaut. bei ganz und gar unmöglichen exemplaren gab es einen wiederkehrenden witz und der ging so: (säge/frage:) „wieso hasste denn mit d e r schlussgemacht?“ (passepartout/antwort:) „sie hats nicht geschluckt!“, und das war schon grenzwertig damals, aber natürlich der oberhammer an witz, zumal wenn ggf. reiche sammler mitsamt gattinnen danebenstanden. man konnte ja nie wissen, ob sie gerade deshalb noch zwei gerahmte zeichnungen mehr in sog. ‚französischer kassette‘ kaufen würden, was ich einige paar male miterleben durfte.

kickers

bleiben oder gehen. heutzutage bleiben (bla/bla). die STUTTGARTER KICKERS haben vorgestern den drittklassenerhalt geschafft und sich gegen REUTLINGEN durchgesetzt, auf der waldau. ein vereinsheimeliges klassentreffen mit eltern und allerhand kirschkernen ebendort im schatten des fernsehturmes. wie einst in dahlem (luise). der kontakt zu den anderen paarweise auftretenden erzeugern – ich bin als einziger alleine anwesend – scheint sehr wohl möglich, sogar interessiert es mich vorsichtig vorgestern am nachmittag, genau so wie früher. wo selbst der allzu reiche berliner süden mit multi und arm-aber-sexy kokettierte, wird ebenjenes hier einfach so gelebt. nix diplomatenkinder/kongo plus chauffeur, sondern jahreswagen daimler seit drei generationen oder schwarze besatzerkinder mit groovendem schwäbisch. und auch sie scheinen interessiert, am kirschkern und seiner anderen geschichte. „wo haben sie denn eigentlich vorher gewohnt…?“ frägt es vorsichtig, aber bitte jetzt keine fragen nach dem warum, ich kann über das alles schwer nicht lediglich zwei worte verlieren, sollte ich gefragt werden; und draußen gewittert’s und ich kippe schwitzend ein wasser nach dem anderen in mich hinein, gewillt, es allen recht zu machen, selbst den abwesenden, die mir immer noch übles wollen, und das einfach nur im hinblick auf diese kurzen dinger (dritte klasse), die da draußen fußball spielen oder irgendwelchen schweissenden alpha-ärzten beim miserablen tennisspiele zusehen und über ponys sich austauschen. schließlich, ich werde belohnt durch eine diskrete symphatie und/oder sogar durch einladungen, und das, obwohl ich auf eigenwerbung jeglicher form verzichtet habe. ich schaue mir ihre oberarme, ihre dekolltees, ihre augen an. ich bin ganz nahe bei ihnen, und sie ganz nahe bei mir. nur, es gibt einen unterschied, einen kleinen. ein kleiner bach, ein hinreißender strom, ein rinnsal oder nur eine haaresbreite, die ich mir wünsche, die sie sich wünschen, oder die ich: verwünsche. das gefühl, dieses große ding nicht fertig bekommen zu haben mit allem pipapo, es schmerzt angesichts der mich anlächelnden zugewinngemeinschaften, in deren herzen und blicken ich wiederum auch sehe, wie sehr sie sich nach dem jetzt meinigem sehnen. dagegen ganz andere mir wohlwollende freunde und menschen ziehen sich zurück bei derlei themen auf ‚erlernte reflexe‘ bezüglich argumentierender interpretationen bezüglich ‚erlernter reflexe‘. da sehe ich eine vielzahl neuer flach- und fleischwaren vor mir, immerhin. ich mochte schon immer das neue wie das alte, aber totschlagende argumente noch nie, eher die dritten wege und männer wie frauen. daher begann ich einst mit dem denken (denke ich). vielleicht hat das letztere gerade etwas überhang, etwas zu viel krängung und es ist eine zeit der neuerlichen einwaage. ich bin jedoch zuversichtlich bezüglich der künftigen justierung. ausdrückliches dankeschoen also, gebuehrend: ich bin eben so! ich mag und verstehe reflexe und vorsicht, so sie dem selbsterhalt dienen, bei mir wie bei anderen, ähnlich wie bremsen oder noch mehr, besser, schoener: gas-geben. und es ist sehr (verdammt) schön, sich vorerst endlich hinter jeglichen dicken enden zu befinden. das internet birgt ja eine menge an möglichkeiten, aufeinander zuzugehen, ohne dass man es wirklich verwirklicht oder will. die möglichkeiten, aufeinander ‚loszugehen‘ hingegen, sie scheinen immens (wie ich soeben gerade anderswo sehe). die nachvollziehbarkeit der eigenen handlungen und des persönlichen alltags, sie hat vor- und nachteile und es wird wohl immer eine vielzahl von detekteien geben, die es dann und wann auch nicht (mehr) gut mit einem meinen könnten. obwohl ich ja eigentlich immer erst einmal vom guten ausgehe, was ich mir auch weiterhin vorbehalten werde. (und) man ist dabei ja auch selbst nicht immer so ganz… ohne fehler.