eine andere robbe bei künzelsau im schneetreiben gegrüßt, die andere robbe bei künzelsau grüßt im schneetreiben umfangreich zurück. wenn man irgendwo in europa eine robbe straßenseitig bemerkt, dann grüßt man jene, zumindest, wenn man selbst in einer sitzt. je weiter weg, desto herzlicher. ich war einmal mit einer robbe in england unterwegs, habe dort aber leider keine weiteren robben getroffen. und je näher man sich wieder an das berlin heranbegibt, desto mehr grüßt man die anderen robben nicht mehr, manchmal verflucht man sie dann dort sogar, wenn sie zu langsam und ungeübt vor einem her fahren im stadtgebiet. aber in der ferne: zucker und heimat! in der filiale prinzenstraße hat man immer das gefühl, hier gibt es noch menschen, denen ihre arbeit richtig spaß macht. ich jedenfalls kenne keine andere so unkomplizierte, günstige und familiäre autovermietung. habe also nun ein drittel meines gesamtoeuvres nach süden an den waldrand gekarrt. „oeuvre“, was für ein knöchernes wort. dieses atelier immerhin acht jahre. viel gelacht, viel gesehnt, viel geliebt. vieles ist größer geworden, manches kleiner, viel getrunken, viel gerannt, viel gedacht und gemacht. viel erfolg, viel einsam- und zweisamkeit, viele bilder, viel verworfen, vieles ein bisschen falschgemacht und einiges vieles richtig. gelebt, getanzt, gekickt. ein atelier zu räumen, das darf man in seiner wirkung nicht unterschätzen, das ist anders als bei einer wohnung. das ist so wie nach amerika aufbrechen mit einem kastenwagen. gegenüber den stufen der kinderladen, daneben vormals das dominastudio, daneben andere seite die bar. ich mag solche mischungen, kann nicht mehr ohne sie, am teilzeitwaldrand habe ich sie noch nicht gefunden. also farewell atelier schöneberg und hello again neukölln. dachte ich ja schon vor zehn jahren, als wir ebendort ankamen: neukölln ist was für in ausbildung oder dann wieder geschieden. nicht unbedingt was zum kinderkriegen. das berichte ich auch der G. in der bar gegenüber. die G. hat immer wieder wunderschöne handgelenke. sie meint mir zu wünschen, wenn ich sage „titten auf den tisch!“, sie wünsche mir stattdessen brüste in der hand, nicht auf dem tisch, zu haben. auf dem weg zur letzten s-bahn, den sie mich sie begleitend als „old-fashioned“ bezeichnet, sprechen wir eingehaktes arabisches englisch. spannungen sind oft schöner als erfüllungen, zumindest einige zeit lang. gut gelaunt schließlich schnell nach hause die paar hundert meter durch die schöne kleine nacht.
:-)
Die Bar gegenüber verlassen ist auch immer ein bisschen wie ein Zuhause aufgeben – vor allem wenn dort kluge Frauen mit wunderschönene Handgelenken, guten Wünschen und Unerfülltem anzutreffen sind. Viel Glück am Waldesrand, Herr Schneck!
also mein erster mercedes war ein hanomag, auf dessen grauer brust ein überdimensionaler stern prangte. daraufhin habe ich mir wie selbstverständlich angewöhnt, sämtliche mercedesfahrer vom erhöhten sitz lässig zu grüßen, was in aller regel dererseits auf völliges unverständnis stieß. heute habe ich einen mercedesstockschirm, dessen knauf wie eine schaltung gestaltet ist. dieser schirm erlaubt es mir auch heute noch diese grußkultur fortzusetzen… dabei grüße ich mit regenbedingt aufgespanntem schirm als fußgänger bevorzugt die s-klasse, was nach wie vor auf das unverständnis der limousinenlenker stößt. das ficht mich aber insofern nicht an, als es mir ausschließlich um die pflege meiner persönlichen tradition geht.
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genau, so in etwa… ;)
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gottlob ja nicht immer am waldesrand. und die neue bar zu neukölln ist etwas härter, entsprechend der gegend. die klugen frauen kann man dann ja auch dorthin bestellen mit ihren handgelenken. ;)
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eine schöne tradition, lieber dr. schein! eigentum verpflichtet!
Das war Robbe Williams!
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birne! (apfel oder?)