Die zimmerer richten den dachstuhl her in 25 metern höhe. Leichtfüssig. Lou, den baustellenältesten, in dieser truppe hier wiedergetroffen. Wortkarg wie immer. Wenigstens sagt er nicht mehr „kratzer“ zu mir. Er sagt „servus“ und fragt, ob ich jetzt „da weitermalen würde?“. Immerhin: er erinnert sich an mich, das ist ja jetzt alles vier jahre her mit dem ganzen zeug. Sie kommen aus dem letzten fränkischen winkel, von da, wo kurz bevor bayern anfängt. Sie haben einen riesentacker oben auf dem dach, der ein bisschen so aussieht wie ein sturmgewehr. Mit diesem nageln sie die 8 cm starken dachlatten fest. „piff“ machts! der kompressor bestätigt. Danach decken sie das dach wieder mit planen ab, ruckzuck und 10min vorm hagelgewitter. Ich hab sowas ja immer bewundert. Der leichthändige umgang mit gewichten, neigungen, maßen, höllenwerkzeugen (allerlei sägen) und handwerklichem wissen, und dies noch dazu in derlei höhen. Nicht umsonst sind sie so stolz, einfach auf das, was sie (eben einfach) sind. Sie müssen kein PROJEKT aus dem machen, was sie tun, sie tun das einfach. Und Farbe ist für die sowieso nebensache.
Die pfarrerin, auch so eine, die den rock n roll sich bewahrt hat, irgendeinen. Statt Jute spitze schuhe „klack-klack“. Wedelt mit kopierten choralblättern in das sakrale hinein und meint „mahlzeit, oh schon halbeins, ich muss auch heim, mein mann wartet mit dem essen zuhause!“ um zwei dann großes geläut, offenbar fernsteuerung, drüben auf dem neuen friedhof eine beerdigung. So geht’s, so kommts. Eine menge kindergräber hier, sah ich beim rauchpausen, neben Bauphase B.
„klack-klack“, „piff-piff“… /wie ich mich auf die P. freue!
Und heute fahren wir dann, der kirschkern und icke, nach irgendwohin. Vielleicht bayern, (vielleicht holland?) aber dann mal so richtig. Und dann nach norden entlang der wim-wenders-grenze. Zum kartoffeldenkmal und in die porzellangegend? Oder nach tschechien? und dann weiter, wieso nicht gleich nach weissrussland?. (vorher, logisch, polen). die devise stets: wenn wir nach rechts abbiegen wollen, dann biegen wir nach rechts ab! Egal wo! Dasselbe nach links. Fest steht: WIR pennen im auto!
Mal sehen, wie lange sie das noch machen will mit papapa. „klack-klack, piff-pfiff!“. /und wie ich mich auf die P. freue!
Ganz viel Spaß für die junge Dame und den Herrn Papa.
So ein schöner Blogtext mit Ein- und Ausblicken. Und die spontane Fahrt mit Kirschkern ins Irgendwohin und dem Pennen im Auto. Ich wünsche ebenfalls ganz viel Spaß und die wundervollsten Abenteuer! Und kämen Sie rein zufällig hier vorbei, dann gäbe es auch Kartoffeln auf Porzellan und Freude über den Besuch!
Bong Vojasch nach irgendwo!
Zen, oder die Kunst des Reisens.
Danke für die Wünsche! Wir hörten die Wölfe am Lagerfeuer und fanden einen mysteriösen tschechischen Pass in böhmisch dunklen Wäldern (garantiert organisiertes Verbrechen). Und kümmerten uns natürlich um die Kartoffelangelegenheit südlich Rehau. Nun sind die großen Ferien zu Ende.