Logbuch, 7.5.1924

Fahrt von Wellington/Neuseeland bei ruhiger See in Richtung Australien (Sydney, Oper etc.). Dort großes Barrier-Riff und dozieren über Beuteltiervielfalt, Kontinetaldrift und Hohlwelttheorie. Weiter dann nördlich entlang der Phillipinen mit aufkommendem Sturm und hohem Wellengang. Während der Passage ein Vulkanausbruch aus nächster Nähe (Popocatepetl), 2 Seebeben der Stärke 26 (Richter, nach oben offen) sowie insgesamt 12 Tsunamis auf hoher See vor Sumatra nach Warnung der britischen Kriegsflotte. Alle Tiere sowie 1. Offizier unter Deck, Verpflegung Schokolade (Schweiz), Übergeben nach Lee. Lenzpumpen auf vollen Touren, Angriff von Seeräubern in bengalischen Hoheitsgewässern durch Schallkanone abgewehrt. Nach Beruhigung der See Einlaufen auf dem Atoll Channa-Chiwauwau/Republik Seychellen durch Pünktchen (Eisbär/Eiszeit) trotz Aschewolke. Musizierende griechische Fischer. Erster Offizier betrunken, Schreiberin und Kapitän spielen UNO, Schreiberin gewinnt. Zähneputzen am Steg, Sonnenuntergang im Osten, Amoxicilinallergie durch neue Moskitostichsalbe gebannt (vgl. Tsetse-Fliege). Heute keine Haie, keine Wale, dafür Spinnen. Schlafen gegen 22.53 Uhr unter Deck, Temperatur Luft 23°C, die See ruhig.

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gez.: Katharina von Stiefelbein-Brsg, Schreiberin / Horst von R., Kapitän

Pumpe #3: Die Ehrung!

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(Foto: Schneck)

„Tübingen macht blau“(–>x): Anläßlich des Klimatages im Rathaus am Markt gratuliert OB Boris Palmer (Bündnis90/Die Grünen; Bildmitte leicht rechts, vor Fenster) Frau Ingeborg Rogler (vorne im Bild) zur ältesten Heizungspumpe Tübingens! Herzlichen Glückwunsch, Frau Rogler!

Gestern in Berlin, heute in Freiburg. Jetzt in TÜ. So kann das nicht weitergehen. Schön die Fahrt durch den Schwarzwald. Ab Montag Nürnberg, das Gerüst steht jetzt. Am Donnerstag dann abends wieder Berlin, am Sonntag wieder N, vier Tage danach wieder FR und TÜ. Danach wieder acht Tage B. Das Dorf am Waldrand haben sie jetzt zur kompletten Tempo-30-Zone umgewandelt. Dazu gehört auch die Abschaffung der 100 Jahre alten Vorfahrtsregelungen, ich bin sehr auf die ersten Blechschäden gespannt. Man habe auch schon Blitze im Flecken gesehen. Es ist ja immer die Frage, was wichtig ist. Der Kirschkern will kuscheln und ausdrücklich ein Gemütlichwochenende, ganz ohne Freundinnen. Stattdessen Schaukelfußball und ein Beet bepflanzen und Schlafanzugmädchen. Zwischendurch liest sie jetzt Ronjaräubertochter und den DeinSpiegel, den die alte Dame für sie abonniert hat. Morgen findet die Siegerehrung in der Pumpenangelegenheit statt. Ich habe schon mit der Stadtverwaltung telefoniert wegen einer Parkmöglichkeit in der Rathaustiefgarage, da die alte Dame sehr schlecht zu Fuß ist. Wir werden ihren Rollator hinten ins Auto packen. Die Stadtverwaltung meinte, morgen fände ja auch der Mittelaltermarkt statt und, obwohl grundsätzlich die Durchfahrt durch die engen Gassen erlaubt sei, es könne Probleme mit Passanten und Standmietern geben, welche ihrerseits meinen könnten, die Durchfahrt mit dem PKW sei nicht erlaubt. Ich solle mich jedenfalls schon mal darauf einstellen und sie wollte es ja nur gesagt haben. Im Fernsehen moderiert diejenige, die vor knapp zwei Jahren drei Zeichnungen auf einmal gekauft hat. Sie bat mich damals hinauf in ihren großzügigen Lebensbereich und wir haben beraten, wo und wie die Arbeiten zu hängen wären. Ich versuche mir nun vorzustellen, wie und wo sie jetzt wohl lebt und ob und wie diese gerahmten Herzblättchen nun in ihrem Ambiente einen Platz gefunden haben. Der Kirschkern möchte unvermittelt Dänisch lernen, und zwar besser jetzt als später, denn: „He, als Kind lernt man am besten! Haha!“. Das sagt sie und kickt den zugeworfenen Ball (WM 2006) von ihrer Schaukel aus schon wieder ins dichte Gebüsch und lacht. Ich hole den Ball wieder aus dem dichten Gebüsch, na klar. Das ist meine Aufgabe, ich mache das sehr gerne, stundenlang, es ist ja immer die Frage, was wirklich wichtig ist. Den schönen großen Platz letzthin wieder einmal im Oberholz und Mein Haus am See genossen nach einem Besuch in den Schwarzwaldstuben in der Tucholskystraße in blühenden grün-weiß-roten Begleitungen. Es ist eben die Frage, wie viel am Erleben man tragen kann. So kann das jedenfalls nicht weitergehen. Vor allem das mit den Orten. Am letzten Sonntag saß ich einfach so stundenlang in der Sonne in B-Schöneberg in der Crellestraße mit Sonnenbrille und einer schönen Hand mit Adern in der meinigen und wünschte mir meine Scheune mit dem Bänkchen davor dorthin. Alle Lieben sollten dort sein, alle. Aber leider sind sie es nicht. Und hier, am Waldrand, rufen jetzt das Käuzchen und der Kuckuck, man soll dann ja schnell dreimal auf die Geldbörse klopfen und sich heimlich etwas wünschen. Nein, so kann das gewiss nicht weitergehen.

Auf der A9 fiel mir heute auf: Wenn man nach dem Tanken im Mund den Geschmack von Smint-Bonbons mit demjenigen von Laugengebäck mischt, dann schmeckt es plötzlich nach Basilikum. Vieles ist ja nicht so meine Art, aber gerne Küssen gehört nicht dazu. Das Wort Blutregen beschäftigte mich erneut auf der A6 bei Ansbach, auf der A81 weiter südwärts die digitale Bohème (in Höhe Backnang). Und erstmals bedankte sich ein großer flotter Horch per Handzeichen dafür, dass ich ihn durch ein kleines wendiges Manöver meinerseits nach rechts überholen ließ. Wir sind jetzt Freunde. Die letzte kleine Etappe dann entlang von blühenden Kirschbäumchen und einer fast mediterranen Luft, noch so ganz ohne Wespen.