Das ist schon eine sehr nette truppe, diese steinleute, die zwei haralds, da ist der taube harald und der dürre harald, dann der meister, der starke ralf, jäger, ausprobierer, doppelaxtwerfer und ein echter sachse, aber auch wir von der wand lang sind ja nicht zu vernachlässigen als combo, wären da der diplomierte malermeister, die frau dr. und ich, ein wenig schneck, der zertifizierte RTA, den es eigentlich gar nicht gibt.
Zu ende oktober wird das gerüst abgebaut werden, dann muss alles fertig sein, was es auch sein wird. Meine finger, vor allem die kuppen, sind mittlerweile arg geraspelt, die tun weh, vom kalk zerfleddert, wie sandpapier, und die quetschstelle am zeigefinger links vom schlage beim suchen nach dem herman’schen nazischatz schmerzt seltsamerweise auch immer noch, sieht einer pestbeule ähnlich, man kann leute und kinder erschrecken damit. Früher konnte ich meine finger herzeigen. Aber das ist ja alles egal, wunden zeigen weisheit, HAERTE. schlicht.
Die gewölbesegel sind bereits frisch gekalkt, die letzten löcher an den wänden müssen noch geschlossen werden und zuletzt wird alles unterhalb des hauptgesimses noch mit kieselsäureester geflutet, das ist immer eine schöne vorstellung, „fluten“ klingt schön für mich, wie eintauchen und dann auch noch vertikale flächen, tränken, das macht spaß, aus der nasenflasche, „esther, die kieselsaure näschenmamsell…“, nur die untersichten an den bögen mittels sprühflaschen und aber immer obacht, nichts in die augen kriegen, sonst verkieseln diese augen und werden zu kieselaugen, die man übern see flitzen lassen kann, wenn man denn dann überhaupt noch was sehen kann.
Mit (avec) der köchin und kirschkern bereits die faschingsferien planen, und weihnachten, patchworkturnus in diesem jahr am waldrand. Die alte dame dort kämpft mit der alten dame dort, ist aber immer noch gewinnerin. Und ein gewinn sowieso. Ostseebad Neuhäuser. Am Sonntag wird sie siebenundachzig. Das muss man auch erstmal hinkriegen, werfen, -legen.
Die erwerbsarbeit hingegen des jahres trägt mich noch nicht über herbst und winter. Ich bin sehr gespannt und ein wenig angespannt. In der nächsten woche das atelier nord und ein bisschen lapislazuli, spätkauf und anknüpfen. Der heutige informationsbach kann auch quälen, wo würde man nicht überall dabeisein, wenn man dabeiwären könnte.
Selten habe ich einen jahresfluss so nah und im fluidum wahrgenommen. Wahrscheinlich liegt das allein am fixierpunkt der baustelle, des großen gebäudes. Im späten april ging es los, die kirche noch winterkalt, draussen war es schon im verhältnis warm. Dann wurde es drinnen wärmer und draussen irgendwann sehr warm, man ging in die kirche und es war kühl, obwohl es gar nicht kühl war. Im moment gradwandern die temperaturen, täglich wird es jetzt kälter im bauwerk, und draussen ist es nun seltsamerweise wieder wärmer gewesen, bis gestern noch, zunächst bindet man sich einen pullover um die hüften, dann zieht man diesen wieder über den kopf, wie im april. Und friert draussen, obwohl man es drinnen als wärmer empfindet, obwohl man auch drinnen wieder einen pullover anziehen muss.
Ich mag das ja so, diese superkompliziertheiten in manch feinen verschiebungen vom wahrnehmen, vom aussen und innen und dem darüber. Jahraus, jahrein, völlig belanglos, oder eben sehr belanghaft. Wie es wohl der amsel geht, die im mai hinter der heiligen helena brütete und wie dem eichelhäherjungen, welches flügge wurde beim weltgerichtsportal bei 38 grad und keine eltern waren da mit was zu trinken.
die Würze in wiederholungen, Wie winterreifen.
Mich beeindruckt solche Arbeit. Das geht nicht ohne Ausdauer und Können und Konzentration. Das ist eine scheinbar banale Feststellung, die auf viele anspruchsvolle Arbeiten zutrifft. Ich wollte es nur noch einmal gesagt haben. Auch das Selbstverständliche muss ab und zu erwähnt werden. Der Ehre wegen.
habe die ehre, liebe gaga. man muss ja darauf achten, wie man sein leben ohne krusten rumbringt, wobei beim kuchen die krusten ja oft das beste sind. insofern weiss ich auch nicht, jeder muss halt selber.