in meine erinnerung kehrt zurück als erstes der dialekt. dieser spezielle dialekt. er eignet sich für alles mögliche, zum witz, zum bestellen, zum fluchen. aber aus dem alltag heraus taugt er mir nicht. und in jedem falle würde er alles sinnliche abtöten. gottlob, die mokosata hat jetzt eröffnet. fummeln, fulminant. und der geist des elften september weht durch die räume, der geist des immerwährenden guten und ewig schlechten. der künstler hat seinen pianisten mitgebracht und der raunt und jubelt zu den vorweggenommenen und laufenden bildern. das klavier steht irgendwann spät da und lädt ein. fast keiner mehr da, komm, spiel doch jetzt einfach ein bisschen in diesen hohen klingenden räumen zu den leeren kreuzberger flaschen. ich stimme an: die langstrumpfmelodie, in langsam gesetztem filmmoll, werfe meinen ganzen müll hinein in den kasten, komm, spiels noch ein letztes mal, schneck. der pianist lässt mir zehn minuten, dann vertreibt er mich lächelnd, es ist ja auch sein abend und es ist ja vor allem sein feld. ich bin ihm nicht böse, bin doch ich der ungenießbare. schleiche mich, im taxi eine moderne allzu schweigende türkische glatze, deren schweigen ich nicht deuten kann. nicht soll und nicht will. feindlich. gereiztes einsteigen, die anderen sind jetzt an der reihe, mit dem deuteln. schnell heim, schnell vor allem. kein klavier mehr. kein taxi. keine glatze, kein nichts.
bester Schneck, nach Tapetenwechsel. So was
soll ja hin und wieder ganz gut tun.
Fürs Lächeln und gegen das Nichts.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss