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#WIE in jedem jahr wünsche ich mir einen stillstand dieser zeit in diesen tagen. alles soll noch „vorher“ sein. und bleiben. ein paar minuten oder wochen wenigstens gefälligst länger. ich wünschte, diese zeit, jetzt vor weihnachten und jahresenden, endlos zu dehnen. ich verbiete mir den blick in den neuen kalender, der ja nur sagen würde, in noch nicht einmal zwei wochen geht alles so weiter, wie es gerade aufhörte. nur, daß es dann januar sein wird und kalt und nass und der sommer, oder vorher der frühling meinetwegen, mitsamt der vorfreuden, ist noch ziemlich fern. vielleicht ist es ja einfach auch nur ein bisschen erschöpfung meinerseits, das kann schon sein. vom jahr, von der baustelle daheim, von der brotarbeit in alten häusern und kirchen, teils weit weg tagelang vom zuhause, an manchmal düsteren orten in ebensolchen hotelzimmern. und von den kriegen überall, den phänomenen der wetter, davor diese pandemischen ungewissheiten. den bösewichten und verbrechern dieser welt und denjenigen, die ihnen offenbar mehr und mehr hinterherrennen, um sich machtgestrebe und unrecht zu unterwerfen, weil das vielleicht irgendwann leichter ist, als dagegenzuhalten. dem ganzen hass, der die welten umläuft, dem bruch von sicher geglaubten menschheitsvereinbarungen, alles einst errungenschaften aus kollektiver vernunft gegenüber großem vorangegangenen leid. alles, vieles mindestens, zunehmend perdu. es ist seit nun bald vier jahren ein dauerbombardement auf vorstellungen, absprachen, gerechtigkeiten, vielerlei leben, träume, hoffnungen und: seelen. vor augen verschwimmt mir vieles.
vor knapp einer woche beschrieb ich mein kleines wohliges subjektgefühlchen so: „17.12. /guten morgen, es ist der dritte advent, draußen ordentlich zapfig, sehr schön! im haus ist es warm, die neue heizung macht und tut, die fenster sind dreifach verglast, da geht nichts mehr raus. im garten noch tand der baustelle, das immer noch nicht abgebaute gerüst strukturiert den horizont, rechts einer der unzähligen strohsterne der alten dame, die zeder der nachbarn ggü. wird es nicht mehr allzulange machen (wassermangel), auch recht bzgl. freie sicht. die vögel wollen gefüttert sein, schon das bäumchen für weihnachten fürs grab besorgt, wenn die kirschkern da ist, wirds geschmückt. die terrasse immer noch halb aufgedeckt, kneippsches eistreten, das tut gut! noch drei tage brotarbeit, in diesem jahr wollen wir mal eine kleine weihnachtsfeier machen (gläschen wein auf baustelle!) und dann die sachen zusammenpacken und heimelig heimfahren. es ist, wie jedes jahr, eine wunderschöne zeit, finde ich. bei allem. vor allem stets der blick auf die schöne BLAUE MAUER am weiten horizont. /einen schönen 3. advent allerseits!“
es ist nunmehr schon alles gut und sowieso recht gesegnet. will nicht klagen, auch die ausblicke und pläne und frischlichkeiten, es tut sich immer was, immer noch, neues, und nicht zu knapp an vorfreude. jedes jahr ist eines, wenn es vergangen. jedoch das dagegenstemmen gegen den weltmist ist mir heuer gelinde etwas schwerer, als-wie-dass es schonmal war (süddeutsche sprachstellung). das kann ich zum teufel nicht leugnen.
umso mehr: Frohe Weihnachten!
Frohe Weihnachten ebenso! Diese Gefühlslage wie am Anfang beschrieben, habe ich eigentlich jedes Jahr, egal ob erschöpft oder nicht. Ich liebe die stille Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr und auch die Vorweihnachtszeit. Und ich habe festgestellt, man kann sie tatsächlich dehnen, wenn man sie still läßt, statt sich von der allgemeinen Hektik anstecken zu lassen. Das wird einem ja nicht so einfach gemacht, aber es gibt ein paar Tricks, z.B. besorge ich Weihnachtsgeschenke schon im Sommer, stelle Weihnachtsbäume, falls ich überhaupt einen habe, bereits ab dem ersten Advent auf, und erledige alle sonstigen Einkäufe bis spätestens 21.12. Funktioniert gut. :-)
Das mit den Geschenken nehme ich mir auch jedes Jahr vor. Klappt nur begrenzt. Aber das macht ja aber auch Spaß! Gerne habe ich, wenn das Brotarbeitsjahr zu Anfang Dezember vorbei ist. So wie früher. Die Ernte eingefahren. Das ist auch stets eine sehr kreative Zeit, für mich im Atelier, die es zu nutzen gilt! Grüße, herzlich, nach Berlin!