die tochter gesteht mir im wagen, sie habe ja bisher immer gedacht, dass ein „fernsehturm“ zum fernsehen da wäre, sie habe sich das immer so vorgestellt, dass ganz oben im drehrestaurant eine vielzahl von fernsehern aufgebaut wäre, „wo die leute dann schön zusammen fernsehen würden“. sie errötet sogar etwas, während sie mir berichtet, aber wir finden das dann beide ziemlich einleuchtend und witzig. // sie fängt jetzt auch an „heb‘ mal!“ zu sagen, und sie meint damit „halt‘ das mal!“ und nicht etwa „hebe das mal an!“. erste zarte anzeichen für eine beginnende stuttgartisierung der sprache. ich denke über gegenmaßnahmen noch nach, etwa kürzung des taschengeldes, wegfall ferien/ponyhof etc. // sie sagt jetzt seit kurzem auch „he du, das war voll der hammer!“. der hammer war diesertage voll vor allem, dass ich mir erstmals beim morgentlichen duschen einen dip zahnpaste, der sich (irgendwie?) an meinen händen befand, in das linke auge gewischt habe, und zwar „volle hebel“. eine völlig neue grenzerfahrung in meinem derzeit so grenzerfahrungsarmen leben. gottlob wiederum hat dies die tochter nicht mitbekommen, sie hätte sich wohl vor allem zunächst einmal ‚den bauch vor lachen gehoben‘.
Man möcht jetzt ebbes kommentieren, aber man verhebt sich’s!
Seltsamer Sprachgebrauch – ob ich die wohl verstehe, wenn ich demnächst dort bin? …
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Hoffentlich hebt der Schnee bis dahin, der wo jetzt dort noch liegen tät!
also ich versteh das : ich war nämlich gerade mal einen heben.
Das hat mich alles sehr gehoben – aber wohin, lieber Fraenk? (Ueber meinen Horizont hinaus??)
À bientôt! Audrii
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‚Wenn Du mich hebscht,
dann fühl ich mich erhoben …
[dadim dadam dadim]
… wie bei den Englein droben!‘
[Zum Weiterdichten, bedienen Sie sich!]
auch in meiner Heimat Tirol hebt man statt zu halten.“Heb mi bitte, ganz fescht!“ sollte den Wiener Freund vermitteln, dass ich gedrückt werden wolle – die obskure Hebefigur, zu der er sich hinreißen lassen war fehl am Platz.
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Als ich kenne den Ausdruck „einen Heben“ nur mit dem Genuss alkoholischer Getränke :-)
besten dank für ihre beiträge. bin in gehobenem stress. rodeln, jodeln, hodeln und rödeln, ein schlitten kommt selten allein! „die pfeile,…“, meinte neulich frau anousch, „sie sollten ‚mal wieder geschossen werden!“. recht hat sie! bevor man den bogen überspannt. bestens, ihr schnee-ck
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J… & r… versteh ich; aber was ist „hodeln“ & „roedeln“?
Schnee gibts keinen in P. Es war vernebelt und regnerisch, wie Sie hier sehen koennen. Bonnui! Audrii
PS: Wie finden Sie meinen Dollar?
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liebe audrii, ich finde ihren dollar gelungen! machen sie doch mal einen kleinen katalog: fadenheftung, hardcover bezogen, praegedruck, innen bleisatz? ‚roedeln‘ heißt hudeln, ‚hodeln‘ ist von mir. gruss nach P, bestens ihr schneck
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mitesser im auge, herr winkelsen? schon seit dreiundachtzig nicht mehr!
Sollten Sie, werter Herr Schneck, einen Mitesser am Auge gehabt haben, so ist die Sache mit der Zahncreme doch völlig legitim!?
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da müssten jetzt wohl die sprachspezialisten her…?
ich habe einmal vor langer zeit einer neuen norddeutschen kollegin bezüglich einer leiter, welche an der wand einer schlosskapelle lehnte, gesagt, dass sie diese ‚heben‘ solle, ich müsse wasser holen gehen. als ich zurückkehrte hatte sie die leiter tatsächlich die ganze zeit angehoben, wahrscheinlich, weil sie neu in der firma war und nichts falsch machen wollte, auch ohne einen sinn in der ihr aufgetragenen tätigkeit zu sehen. das war erstens ziemlich lustig und zweitens war ich erstaunt über den mir entgegengebrachten respekt.
Nachtrag: Heute morgen in einer Stuttgarter Tageszeitung fand sich noch die schöne Belegstelle ‚einer Dame die Tür aufheben‘. Na, wahrscheinlich ging es ums Häuslebauen. Türen sollte man auch nicht so ungeschickt an die Wand lehnen, dass sie umfallen.
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da rennen sie bei mir umgefallene türen ein! denn eine tür, die fällt, reißt das schloss mit sich.
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Seit Tagen grüble ich über diese Sprachparallele. Vielleicht haben diesen Ausdruck ja die Schwabenkinder mit nach Hause gebracht?