Ein kleines neues Atelier Süd habe ich mir angemietet, um dort die geruchsintensiveren Farben zu verwenden. Bisher, am Waldrand, mußte ich wohl oder übel in diesen Gerüchen schlafen, wenn auch gut durchlüftet in anderer Raumecke. Was die Quadratmeterfläche des Ausdampfenden aber merklich reduzierte. Das soll wieder anders werden, ich nähere mich mit Riesenschritten meinem Lieblingsformat von 100x120cm (Höhe mal Breite). Dennoch ist mein idealer Atelierzustand noch in Ferne, denn ich arbeite und lebe gerne am gleichen, am selben Ort. Als Nachtaktiver.
Die Kirschkern hat ihren ersten kleinen Schüleraustausch zur Hälfte hinter sich. P aus Strassbourg war für zwei Wochen in der Tortursiedlung zu Besuch. Und ich habe sie nicht einmal kennengelernt.
Es gibt einen Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung eines Denkmals/Mahnmals, einer Erinnerungsstätte, wo vor vier Jahren furchtbares geschah. Nicht weit weg von hier. Ich wollte eigentlich hinfahren, mir die Örtlichkeiten ansehen und dann am Wettbewerb teilnehmen. Nun aber habe ich das fast schon verworfen. Es ist mir wohl unmöglich, dort erinnernde und sehr der Sensibilität der Hinterbliebenen geschuldete Gedanken in ein Denkmal oder eine „Stätte“ zu fassen, die für etwas Unfassbares stehen soll. Und dabei dann noch Rücksicht auf Vandalismus nehmen zu müssen und all die anderen Dinge, die ja immer bei so etwas Öffentlichem und Begehbaren zu beachten sind.
Aber mal sehen, vielleicht fahre ich ja doch noch hin.
In einer Kommunikation mit einem guten Berliner Galeristen stellen wir beide abermals fest, wie klein doch das Zeitfenster fürs Sorichtig-Berühmtwerden ist. Plötzlich, mit 38, war ich nicht mehr „Junger Künstler“, worauf mich damals voller Häme ein stadtbekannter Stuttgarter Kunsthändler hinwies. Den Galeristen geht es ebenso, der Status „junge, hippe Galerie…“ lässt sich nicht endlos dehnen, danach dann steigen die Preise auf Messen ins Unbezahlbare und wenn sie es nicht geschafft haben, ein oder zwei Zugpferde im Programm zu haben, dann war es das im Grunde. Solide und langfristige Arbeit auch jenseits des jeweilig Angesagten gibt es daher nicht oft. Aber das wussten wir ja eigentlich alles schon. Wieso erwähne ich überhaupt. Ich lege also die Füße hoch und freue mich auf mein Alterswerk in ein paar Jahren. Bis dahin mache ich, was mir gefällt und sonst niemandem. Danach dann auch. Herrlich, so jenseits und nachhaltig sein zu dürfen. Ein Privileg, selbsterfüllend.
Der schwedische Kollege, Bildhauer, macht jetzt Messer.
Der alten Dame Hand erholt sich. Die alte Dame der Hand erholt sich. Die Hand der alten Dame erholt sich. Die alte Hand der Dame erholt sich. Und ich nutze wohlgelaunt die Zeit bis zur nächsten Großbaustelle, romanisch. Die Kirschkern wünscht sich eine eigene Harfe zur Konfirmation. Ohjeh. Weiß jemand zufällig um eine Gebrauchte? Mit Pedalen? Auch will sie im Sommer für drei Wochen auf ein Zeltlager nach Kreta. Super! Ohjeh. Jetzt kommt ja die härteste Zeit am Winter. Ich denke an Äthiopien zurück und streue großzügig Salz statt Splitt auf den Gartenweg. Damit ich die alte Dame ungestürzt ins Auto bugsiert bekomme für einen Arztbesuch wegen ihrer Hand morgen früh. Außerdem geht dann das Unkraut kaputt.
Eine Zeit mit kaum Meta, auch schön.
Fänd ich eine auf dem Dachboden oder was davon noch übrig ist hinter der Schwimmbadfolie, ich tät‘ sie dem Kirschkern ja sofort schenken, so unbekannterbekannterweise.
Das wäre natürlich toll, bester Books. Für diesem Fall würden Sie UMGEHEND zur Konfirmation eingeladen werden! ;)
Dieses befreite Gefühl kenne ich auch. Erst unbekümmert, dann vielversprechend, dann Augenreiben (huch?!), tief durchatmen, dann unbekümmert. Genießen wir es.
Und eine Harfe wird sich wohl auftreiben lassen. Hier leider nur eine Geige auf dem Dachboden.
Das mit dem Unkraut wäre ein guter Trick, aber leider gehen da auch die Pfoten kaputt. Von den allen.
Der alten Dame Hand erholt sich.
Tja, die Hure Markt, „Junge Künstler aus…“, frisches Fleisch, greifen sie zu. Wie wenig davon bleibt von all dem Neuen. Zwangloses verliert das Lose, Erfolg in Euro gemessen, wenn´s hoch kommt auch in Dollar.
Eine kurze Halbwertszeit hat dieser Flug, und dann?
Das Eigentliche bleibt, und eigentlich geht´s darum.
Die es bis zum Prä-Alterswerk geschafft haben sind gut, oder sie sind unverbesserlich.
Harfe ist gut (hab leider keine). Eins unserer „Kirschkerne“ wollte Geige, aber das war zum Glück nicht aufzutreiben.
Ach, die Töchter … Ah, von wegen: Wüssten Sie nicht für die, die wo schon eine Weile konfirmiert ist, eventuell ein schönes WG-Zimmer oder Wohnatelier in Berlin, idealerweise mit Pferd und Nähe Charité (ohjeoje), ab sofort oder spätestens ab April?
HIER schon mal geschaut?
Apropos MESSER-Kunst
Es gibt hier ja leider keine Pfoten mehr (vom Hund). Wäre ich endemisch, sofort käm mir sowas ins Haus, auch die Kirschkern würde sich riesig freuen. Aber die alte Dame schafft das nicht mehr allein, wenn ich sommers für Monate in die Wildnis reiten muss, um Rinder zu verkaufen. Und Little Kirschkern lebt ja nicht hier. – Nun gab es ja in Äthiopien bei den Gastgebern ein Geschwisterhundepaar, Lucky und Luna, das aufgrund der baldigen Rückkehr jener Gastgeber quasi vakant ist. Luna wird den Weg nach Europa wohl finden, das Schicksal Luckys ist noch unklar. Ich habe mich verliebt in Lucky, wollte ich damit nur sagen. Und er sich auch in mich, ich bin mir sicher! Ein Super-Hund! Aber herrjeh, wie wäre das zu wuppen? Wohl eher gar nicht. Sehr sehr schade. /Daher streu ich Salz.
das Eigentliche. Unverbesserlich.
Die soll in Neukölln wohnen und die U8 nehmen, den Rest laufen. Die Pferde im Umland am Wochenende. (Vorrübergehend und in Not ginge ggf., alles weitere per E-Mail, ggf.)
Dort schon mal geschaut, ja. Eine Ankaufskommission wird sich bedarfsweise bald bilden… ;)
Den Messermacher habe ich gleich weitergeleitet nach Stockholm. Danke!
Ooh, sollte bei den Recherchen eine Kirschkernwohnung übrig bleiben: Wir suchen auch gerade für großen Kirschkern jenseits von Konfi und Studium … (aber lieber ohne Pferd).
Lieber Schneck, es geht so gar nichts über reifende Künstler, das ist eine ganz besonders wertvolle Kategorie! In diesem Sinne: Ich wünsche wunderbares Arbeiten im Lieblingsformat. (Ginge statt Harfe auch Gitarre …?)
wenns arg brennt, frau punctum, dann bitte melden! /und nein, nix tragbares sollte es sein vor zwei jahren, leider. sondern eine waschechte harfe. was tut man nicht alles.
AUJA, eine ‚Arb an die Jeune Fille!
(Version ohne)
http://www.immowelt.schneck.twoday.net :-)
AUA! (ich erinnere Clannad und meine verschieden-vielschichtige Prägephase including Strassenmusic.)
jaja. /books24.com :)
Da ham´s meinen Beitrag aber ordentlich zusammengeschnitten, obwohl, das Wesentliche ist vorhanden.
so wars auch gemeint, lieber jossele. sie hatten ja alles sehr treffend gesagt. ich hab Sie, Ihre worte, einfach ausgewrungen wie eine reife leckere bioorange mit kernen und kindern. ;)
eine Harfe. Das ist ja wirklich ein ausgefallener Wunsch. Die meisten Kinder wünschen sich ja eher Gitarre, Schlagzeug & Co. Weiterhelfen kann ich da aber nicht. Mein Vater besaß mal ein Zither, die ist längst verkauft.
Eine Zither, das wärs gewesen…, damals, als es ums Instrumentierlernen ging ;)