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/warmes Pfännchen

Ein letztes Mal Eiswürfel ins Bier. Montags: Rettichteller; dienstags: Lendchentoast; Mittwoch: Bratwürste/Kraut; Donnerstag: Bratwürste und Kartoffelsalat. Ein letztes Mal Eiswürfel ins Bier. Jetzt noch die ganzen Löcher zumachen, mit Weissfeinkalk (Walhalla), ein letztes Mal. Hey, Du warmes Pfännchen! Heißkalkmörtel, schnellschnell, sonst wirst hart im Becherchen. Mein Becherchen! Und ein letztes Mal zwei Eiswürfelchen im Bierchen.

E. entdeckte die noch nicht entdeckten und bisher fehlenden aufgemalten Weihekreuze im Hallenchor, bisher waren es nur 10, nun sind es Zwölf. Jetzt stimmt also wieder alles. Es war immer klar, dass es 12 sein müssten, aber die fehlenden Zwei waren verlorengeglaubt, verschwunden, weg. Ohne Spur! Nun sind sie aufgetaucht. Zwei fruchtfliegengroße Farbreste am richtigen Ort und damit ist auch dieses letzte Geheimnis keines mehr. Wir haben ja schon Sachen gefunden, wo gar keine waren. Dann aber waren sie doch da, nachdem wir sie gefunden haben. Wir schütteln uns die Hand und klopfen einander auf die Schulter. So haben wir es immer gemacht.

So, wie wir es immer gemacht haben. Ein letztes Mal Eiswürfel im Bierbecherchen, dann kommt der Herbst.

unzucht

der mesner erzählt leise, dass er am sonntag vor dem gottesdienst ein pärchen bei unzüchtigen handlungen erwischt habe hinter dem dicken roten vorhang beim nordportal, die hosen waren heruntergelassen und er habe die beiden gefragt, was das denn werden solle (und) aber kein großes aufhebens darum gemacht, denn (so erklärt er plausibel) erst dann hätten ja ALLE besucher ALLES mitbekommen! /bereits in einer quelle des 16. Jhs wird die zunahme der unzucht, vor allem „in den dunklen abgängen zu den grüften…“, sehr beklagt, ebenso die allzu ausgelassenen feiern im kirchenraum mitsamt tanz und völlerei.

habe die Roche’schen schossgebete ANgelesen zwanzig lange seiten lang. da kommt nichts herüber. ich glaube, das muss ich nicht zu ende lesen. das ist so bloggy-style geschrieben (wie bei einer lesung, wenn dann immer alle lachen über die trockenheit vom sinn), „ich habe dann… ich mache das immer so… wir machen das immer so, dass wir dann… ich bin dann immer… ich glaube, meistens…“, „wir haben ja…“ usw., eine fast schon unheimliche ich-sicht im schwänzle, wenig sympathisch, nuancen und META konnte ich nicht erkennen. ich hab‘ ja nichts gegen nüchterne beschreibungen aufregenden inhaltes, aber über 280 seiten? blätterte dann nach hinten („ich mache das dann ja immer so, dass ich nach hinten blättere…“), aber selbst die beschreibung eines gemeinehelichen besuch bei einer prostituierten (ich überflog…) gleicht dem kleingedruckten eines telefontarifdesigns. ich werde das buch zusammen mit einer gewitterkerze im wald vergraben.

viel aufregender war die erstmalige entdeckung der reste zweier ehemals in Öl aufgemalter apostel von ca. 1350 (?), die um 1514 im zuge der neugestaltung des kircheninnern gründlich abgeschrubbt worden waren. nur die gerade noch sichtbaren kleinen reste der in den stein eingehauenen strahlen der nimben gaben den entscheidenden hinweis. erst danach fanden sich dann noch weitere erhaltene (und den fund bestätigende) minimale malereireste. es ist ja oft so: wenn man weiss, wonach man sucht, dann findet man es auch.

mal wieder mit bleiweiss gearbeitet. man bekommt das nicht mehr im handel, ausser, man hat eine sondergenehmigung, vom denkmalamt unterschrieben. immer GUT hände waschen! auf der rückfahrt fährt hinter mir ein leichenwagen (VOLVO) aus freudenstadt auf der linken spur bei böblingen und jagt mich.

der dumme zu sein äquatortaufe

aequatortaufe
(Äquatortaufe)

„liebe Helene!
Ich sitze gerade an einer Screibmaschine, die Papa und ich auf dem Sperrmüll gefunde h hjjjjjjr uendhzuiog

Papa schneidet sich gerade die Haare und redet über i eine Stechmücke, die ihn ärgert. Summmsummm summm
Ich screibe die nächsten sätze auf Omas Schreibmaascine!!! Ich bin scon gespannt:, wie die aussieht.

Oma sitzt im
hhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhuuuuuuuuuuuuu

Oma sitzt in dem Esszimmerchen und telefoniert mit schwesterchen; hallo;!

Jetzt hat sie mich von meinem Platz verscheucht um von dort ein Buch zu holen. Es macht mir einen riesengroßen Spaß mit dieser Sreibmaschine zu screiben. Die zersciedenen Farbem machen es noch viel lustiger! Oma schaut mir zu und isst BANANE! Papa fotografiert die Bilder aus dem Buch das sie (Oma) von dem Platz auf dem ich sitze geholt hat. Oma hat gerade gleichzeitig von ihrer Banane abgebissen und einen Scluck Wasser getrunken. Jetzt ist nichts mehr von der Banane übrig. Schade.

Oma isst jetzt nicht mehr ihre ßanane sondern redet über Wespen in ihrem Badezimmer. Papa labert komische Sachen. Ich screibe jetzt ab und zu dass auf, was Oma alles sagt.

Wenn die denn aber das hängt und die kommen also die kommen und ich tu na Helgas das wäre nett ich weiß nicht wie man so ein komisches Oma sagt gerade Quatschbriefe musst die Bilder in Laden bearbeite die keine Ahnung wer das bin jetzt schun der foooooooooooooo kannst weiter ich wollt nur hm und die so ganz ent der dumme zu sein .“


Für meinen Onkel – RIP, den Sohn von dem mit dem Hut auf dem Kopf und dem Bruder von Oma. /niedergeschrieben auf 2x Olivetti durch Kirschkern.

zitat

statt zeichnen:

ANstatt ZU zeichnen; gestern abend erzählte der weinhändler von seinem berlinbesuch und einem tatort in charlottenburg, in den er und freimut hineinstolperten auf dem heimweg von derichglaub paris-bar, in der uhlandstrasse zwei krankenwagen und merkwürdig viel polizei, die tür vom sanka stand offen und die wiederbelebungsmaschine einfach so auf dem bürgersteig, wir sind da also reingelaufen, es regnete, die strasse war nass und dann sagt ein polizist „he, weg da bitte, gehen sie weiter, sie stehen gerade in einem tatort!“ und dann sahen sie, dass alles irgendwie rot war auf der strasse, den stecher hatten sie schon geschnappt, alles kaum 10 minuten her muss das gewesen sein, der hat auch geblutet, mit handschellen und so und jetzt kommts, die freundin vom täter wollte sich gerade wegmachen, da hat dann einer tatsächlich, wie im film, die waffe gehoben und ihr laut zugerufen „wenn sie sich weiter entfernen, dann mache ich von der schusswaffe gebrauch!“, dann ist sie gottseidank stehengeblieben und auch bei ihr „klick“, die handschellen. im polizeiauto hatten sie plastik über die rücksitze gelegt, wegen blut und sauerei und überhaupt, wenn du dir die zivilen klitschen anschaust, das sind alles alte japaner mit beulen in braunmetallic und auch die zivilen polizisten, du würd’st niemals drauf kommen, dass das polizisten sind, also ich: ned! ich hab‘ dann g’schaut, dass ich den freimut heil nach hause bring‘, der hat gezittert wie blöd am ganzen leib! am nächsten morgen dann im hotelfernsehen „ein toter bei messerstecherei in charlottenburg“.

nach dieser geschichte bin ich dann nachhause in die gasse gelaufen, packte meine dinge, damit ich es nicht frühmorgens tun muss, trank noch ein glas wein und telefonierte. alte geschichten, mein tageshoroskop hatte mir für gestern ja auch erhöhte aggressionsbereitschaft vorhergesagt, ich war also froh, diese metaphysisch und sitzend abzuhandeln. demzufolge ich schwer schlief, der wecker klingelte um 6.30 uhr, alles zackzack und dann auf der baustelle später berichtete der mesner, dass gestern jemand in die kirche gekackt habe, alle paar jahre kommt das vor, nicht aus not, sondern aus irgendwelchen anderen gründen; ich denke, so eine kirche ist und bleibt ja ein sozialer raum, da kann sowas schon mal vorkommen, und ob ich etwas beobachtet habe, ich sage nein, hab‘ ich nicht, auch nicht gerochen. nach dieser nachricht bin ich erst mal rausgegangen (ich musste erst einmal hinausgehen), um eine zu rauchen gegen den geruch und v.a. die vorstellung.

anders als gestern übte heute kein exaltierter organist mit überkommenen künstlerbild, wonach mit einfachen BAUARBEITERN nicht zu reden sei. gestern war das anders gewesen. ich hatte mir mittags in der gegenüberliegenden apotheke oropax (die technoversion) besorgt, denn die kommunikation fand irgendwann nur noch über die lautstärke (statt). der organist übte in „tutti“ und ich hielt mit den aggregaten dagegen. ich hatte keine lust mehr, zu verhandeln, insbesondere dann, wenn die hängeorgel (sich in höhe meiner arbeitsstätte befindet). so verging der nachmittag und es gab keine sieger.

statt zeichnen.

heute war also alles bifi mit dem hirni. ich verließ gegen 16 uhr die stadt bei 35 grad und bob dylan (I Want You), stand im stau hinter polen und vor schweizern und im radio sagten sie, dass in koblenz eine frau im biergarten von einem baum erschlagen worden sei wegen des wetterumschwunges mit sturm und kälte und gewitter und regen und hagel. von heilbronn bis ludwigsburg wehte ein seltsam heftiger wind grüne blätter von den bäumen auf die strasse, ich musste gegenlenken teils heftig und das werde ich mal in der werkstatt ansprechen, eine stimmung wie „es liegt da noch was in der luft…!“ – heute – und ich beeilte mich schleunigst. es ist ja immer noch ferienzeit, die unsäglichen audis mit den sehschlitzen fahren aber trotzdem. einen katalog von E.L. Kirchner habe ich mir beim antiquar besorgt, zum zerschnibbeln. ich will da mit buntstift hineinmalen und lavieren, nach mannheim muss ich noch wegen den räumen für dezember, der lieblingsfotograph meldet sich aus seiner nordischen auszeit zurück, er sei „gerade in berlin, kaffee?“, leider nicht, aber ich dachte nach über die lange geplanten speziellen inszenierungen, etwa „der sterbende gallier“ oder „der dornauszieher“ oder „klaus mit verdichter“, mal sehen, was daraus wird.

gesund angekommen. (keine selbstverständlichkeit heutzutag‘).

also photografieren und die sachen ganz groß, als hintergrund. die kleinen zum rahmen geben auch noch. die kirschkern ist bei tanten und fährt dann von hamburg mit dem ICE nach südbaden. alleine und durch. ja, wieso nicht? und bei allem setzt sich über mich ein ganz lieblicher heller staub, den man wegpusten kann, wenn man wollte. je mehr ich das könnte, desto weniger mag ich. das hätte ich nie gedacht, weder geglaubt, noch vermutet. es darf einem ja auch mal gut gehen, so ganz ohne „eigentlich“. so wie früher halt. ich habe den wagen ganz nah unter den büschen unten an der strasse geparkt, wegen des hagelschlages (zu befürchtend). er gehört mir ja noch nicht.

der lieblingsonkel ist mittlerweile gestorben und liegt jetzt in ohlsdorf. gute nacht.

/so, Blogeintrag fertig! (Zitat)

/heute gab es eine hitzewarnung, früher gabs hitzefrei. überall wird ja gerade über liebe und sex geschrieben und gedacht von oben und von unten. was soll ich dazu sagen? /nichts.
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über libyen könnte ich was sagen. dass mir die kriegsschreierei auf den geist geht. und wenn jetzt sarkozy über merkel triumphiert, na wenn schon. als wäre nichts dazugelernt vom wilden kurdistan. „deutschland habe eine chance vertan…“: diejenige etwa, ganz vorne in der reihe unsäglicher verwicklungen zu stehen, die täglich hunderte leben kosten, ganz gleich wo und welche? gesetzte weltmachtsphantasien zur sicherung des selbst und irgendeiner demokratischen wahl, gunst der geschichtsbücher, legenden. nein, diese enthaltung war ein zeichen, das mir gefällt, egal, wie peinlich nun von den autoren nachgeworfen wird in den wichtigkeiten und gesichtsverlusten. wie kann man denn überhaupt ein gesicht verlieren, dazu noch sein eigenes? und wieso muss man denn immerzu eine rolle spielen, wenn man doch gar nicht die schauspielerei gelernt hat?
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also nochmal liebe und sex: ich finde, das sind schöne sachen. und mein überich ist mir beim sex ziemlich egal.
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dem bereich „arbeit“ hingegen würde ich ein überich zugestehen. und im krieg und beim sex sind ja alle sehr ‚kinder‘. die liebe lebt ja vom handel, und das ist auch gut so. vom handeln und verhandeln mit gefühlen. aber diese müssen erst einmal erlernt sein, daran scheitern die meisten, das meiste (ich sehe sandkisten).

die gewitter sind die hauptsache, die verstehen alle. so, wie die röcke der frauen (über dreißig grad).