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oB

mirabilis_120201-7

gleichwohl ohne Befund, möchte ich befindliches festhalten. also Bilder: nein, keine Bilder. /ein 19-jähriger verstarb Anfang der Woche einfach so. /und es gibt einen Tumor in der Umgebung, der mich über alles bewegt. alles daran bewegt mich, zuletzt auch der Spiegel, in dem ich mich so ein bisschen wiedersehen kann. in zweiter Reihe. vielleicht auch die kälte, die mich fasziniert und gleichzeitig so ungewohnt lähmt. vieles steht still: mein Diesel und ich und die fäuste, die Hörner und Häute, schuppen und Finger und der Dreck unter den Nägeln (auch der am Stecken). die Sprünge zwischen Abgrund und humorvollem Abgrund. und wahrem Humor. und Glück. Und Tiefe, ernst. Mehr ist da eigentlich nicht. Es ist alles gut. „ich benötige kein Drama, um glück zu empfinden!“ schwätze ich dem Unglücklichen ausufernd zu und werfe die Angel aus. meine Landschaft besteht aus Gegend und Mahlzeit, sonst nichts. Und natürlich Pflege, rundum. /Irgendein Schweizer stellt einen Pornokrallen-Stinkefinger in zweiMeter-vierzig aus aluguss lackiert mit Helikopter ins Engadin auf einen Berg oberhalb St. Moritz. seine webseite verrät, er hat Business studiert und er ist 24. er hat die Idee aus einem Club, sagt er in englisch, heisst es. es sieht ein bisschen nach Jeff Koons aus. wissen sie, was so ein Guss kostet? beeindruckend. so funktioniert das. keiner soll behaupten, es ginge nicht ums Geld. und immer wieder bewundert ja das Geld die Kunst. dieses Bild erschafft sich stets aufs Neue. oder es kokettiert mit sich selbst. und die Kunst bewundert das Geld, auch dies so alt wie neu und immer dagewesen. bestenfalls entsteht ein Kind aus dieser Verbindung, hoffentlich ohne Einschränkung, ohne Behinderung. Die drecksBayern haben gewonnen und Holstein-Kiel hat verloren. Wunder bleiben dennoch, ebenso Märchen wie wundervolle Wunden. „Schöne Brüste brauchen gewiss keine zwei Nieren!“ sagt der Arzt überzeugt und ich stimme gekonnt zu, mit einem gelernten kleinen Pfiffchen. Empathisch natürlich und Gratis. Gutekunst ist NIE therapiert, sag‘ ich dem Arzt. denn wozu hat man zwei Nieren und zwei Brüste. zwo Eier, zwei Schultern, zwei füße, ZWEI Arschbacken. man hat aber nur EINEN Bauchnabel und eine Nase und ein Arschloch und EINEN schwanz und EINE möse. wer eigentlich hat sich das SO ausgedacht? /“solarplexus-cowboy meets super-model-monster“ (Wien, 1994), ich muss diese Fotografie mal wieder herauskramen, erstmal überhaupt suchen, dann finden. denn man hat ja schließlich nur EINE Mitte, aber die ist lang und nicht breit, in der Regel jedenfalls (ausser, man ist ein Geschöpf rein aus Kunst, Geld, Landschaft und Körperöffnung).

Oft denke ich, liebes drecksTagebuch, das Wichtigste ist, bei allem wenigstens unberechenbar zu bleiben. /Aber auch das ist ja ein Dreh, ein Pfiff.

„ARAL SAGT DANKE
E-PLUS SAGT DANKE
REWE SAGT DANKE
TOOM BAUMARKT SAGT DANKE
RENAULT SAGT DANKE
SCH.-GRUNDBESITZ SAGT DANKE
TOTAL SAGT DANKE
STRATO SAGT DANKE
ADAC SAGT DANKE
ALICE UND o2 SAGEN DANKE
DIE GOTHAER SAGT: DANKE
BOESNER SAGT DANKE
VATTENFALL SAGT DANKE
ALDI SUED SAGT DANKE
KARSTADT BEDANKT SICH“

SCHNECK SAGT DANKE

Zähneputz

Ich pfiff also fünf Stunden lang über die A6 eastbound und retour, um mir Winterarbeit abzuholen. Im SW schneite es, nach Osten hin wurde es trocken und kälter. Zurueck träumte mir ein Nachmittagsalp, es war ein ER, der mich kaltmachen wollte (natürlich grundlos), ein Klischeefiesling mit einem sehr feinen scharfen Killermesser. Ich war wie immer der GUTE und in einer wenig unkomplizierten Rundum-Raum-Kellersituation, in der mir alles nach dem Leben trachtete, gab es noch irgendeine Frau, mit der mich KEIN Liebesverhältnis verband, die es jedoch auch zu retten galt, sie war irgendwie meine italienische Pizzaverbündete und ich schrie ihr zu, sie möge sich in den EINEN Raum begeben, in dem auch eine Distanzwaffe vorhanden war – ein Gewehr eben – und sie ging dorthin und ich sicherte uns die FLANKE (während ER mit einer Mistgabel und diesem japanischen Supermesser fuchtelnd immer näher kam…) und dann rief ich ungeduldig „He, wo ist das Gewehr!“ und dann sah ich sie da zähneputzend neben dem Henrystutzen stehen und rief abermals beschwörend „Hey, nimm doch das Gewehr und schiess endlich!“ und sie sagte nur, „NEIN, ich muss jetzt ZÄHNEPUTZEN!“ und sie putzte Zähne, während der Böse böse lachte und sich fuchtelnd mit Mistgabel und Messern auf mich zubewegte (ich spürte, er machte das nicht das erste Mal) und bedrohlich immer näher kam und ich drehte meinen Kopf und sah, sie… putzte seelenruhig IHRE ZÄHNE! (…)

…während ich gottseidank aufwachte.

WIR smoking

wir

(„Wir, smoking“, 60×90)

Ich möchte hiermit berufsbedingt hinweisen auf die Neuordnung meiner Internetseite >>> hier. Man kann jetzt alles neu und bequem sehen, wenn man will. Herzlichen Dank dafür an Uli E. und Sandra A. von der P.-Agentur.

Ansonsten frisst mir der Winter abermals alles auf, was ich so schön im letzten Sommer zurücklegen konnte, das scheint Schicksal. Jahr für Jahr dasselbe. Es ist zum Kotzen. Aber wenigstens ein fast selbstgewähltes. Wahrscheinlich ist es so wie bei den Neanderthalern, keine Nüsse, kein Sommer. (auch nicht in den Pyrenäen). Und trotzdem bin ich seltsam gut gelaunt, ich und mein Genpool.

Gott schütze meine Hormone. Und mein ästhetisches Empfinden. Und mein politisches. Und meine blöde Moral. Und meine Frau. Und meine Tochter. Und meine Kollegen. Mir fehlt in diesen Tagen ein wenig das Pferd zum Aufsteigen und Weiterreiten. Die Munition, um sinnlos in die Luft zu schiessen. Mir hat das niemand beigebracht damals. Alle Siebziger-Geprägten sind im Grunde verloren, heillos. Unterschätzen Sie das nicht. Es waren Zeiten des Gutglaubens, von denen auch SIE heute noch profitieren (ALDI/Penny/Die GRÜNEN/Bang-Olufsen etc.). Vergessen Sie das nie. /Aber der harte Wind wird uns einst einen, wie die Guitarre damals am Strand von Mykonos, als wir uns im Sand wälzten für das Gute in der Welt. Und dabei rauchten und Kinder zeugten oder auch nicht, immer eine Buddel Wein in Griffnähe.