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aktueller anlass/waldemar kober

was für ein glück doch die familie meiner mutter gehabt hat. frau und fünf kinder verließen auf des vaters geheiss den ort pillau in ostpreussen bereits im herbst 1944. obwohl er selbst, kapitän zur see, ebenseine familie kurz zuvor dorthingeschickt hatte in die vermeintliche sicherheit, aus dem zerbombten berlin zu den großeltern mütterlicherseits. er war es, der eine ahnung gehabt haben musste. leider konnte ich ihn nie kennenlernen.

fällt mir ein

fällt mir noch ein der elektriker unter mir. wenn mir jetzt das skalpell aus der hand rutscht, dann bleibts in seinem rücken stecken. fällt mir ein, habe jetzt eine betriebshaftpflicht. fällt mir ein, dass es ja auch ein modelliereisen sein könnte, fällt mir aus der hand und schon ist ein gotisches fenster am arsch. fällt mir ein der ehrencodex der restauratoren, welcher besagt, dass unabhängig vom kunst- oder bauhistorischen wert eines objektes alles nur erdenkliche zu seiner erhaltung getan werden muss. fällt mir ein, dass ja auch am abendmahl von leonardo nur millimeterweise freigelegt wurde. fällt mir ein mein kontostand. fällt mir noch ein, dass es ja in den meisten berufen fast ausschließlich darum geht, dass der tag rumgeht. das ist bei meinen berufen gottlob eher selten der fall, im gegenteil, fällt mir doch ein, dass es darum geht, dass der tag möglichst nicht rumgeht. fällt mir noch ein mein schulweg früher. fällt mir auch noch ein, dass ich noch nie durch den lötschbergtunnel gefahren bin. und fällt mir ein, dass es jemanden geben könnte, der es mir gönnt, mir die augen zu verbinden. und dann fällt mir auf, dass schon wieder ein quadratzentimeter fertig freigelegt ist. schön!

slavisch

die tage vernutzen. der wunsch: mein ort am rechten herz. noch fünfe, dann wieder bratwurst. dann wieder kirschkern, dann wieder bratwurst, dann wieder hier. dann kirschkern, dann kirschkern, dann bratwurst, dann wieder hier. dann wieder hier, und dann wieder kirschkern. weiteres noch unerklärt. so vernutzen sich die tage.

frau wenner

im nachmittagsträumchen mit einem omnibus der linie 61 im hause der früheren klavierlehrerin (rudolf steiner) eine wendeltreppe hinauf- und wieder hinuntergefahren. dem busfahrer beim aussteigen anerkennung ausgesprochen! an der haltestelle einen rucksack gefunden, darin ein hellblaues feuerzeug, welches aber leider der jugendfreund (jetzt tierarzt) für sich reklamierte. schade und also jetzt wieder an die arbeit.