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it’s one o’clock and time for lunch, dumm di dumm di dumm…

stellen sie sich vor, sie sitzen alleine in einem miamiblauen VW-derby, bj. 1978, auf dem weg von oberstaufen/allg. in richtung ulm/do., alles ist gut, es ist winter, es ist nacht und vor lauter schneetreiben sehen sie kaum noch den vorderen rand ihrer kühlerhaube mitsamt geschweige denn den rändern der straße, währenddessen sie das ITT-cassettenabspielgerät auf dem beifahrersitz, übrigens ein konfirmationsgeschenk, zu bedienen versuchen und aber- um abermals dasselbe lied zu hören in der hoffnung, dass sie genügend batterien für ebenjenes mitführen, irgendwo in der großen dunkelblauen adidastasche mit dem aufdruck ‚olympic games munich 1972‘, sie lieben gitta (wahlweise die liesl), obwohl jene in hannes seilacher verknallt ist, aber das ist ihnen heute abend wurscht, weil ihr leben gerade erst beginnt, und ja ja, ich weiß, peter gabriel und so weiter und „then there were three…“, aber statt den ‚ripples‘ oder ’selling england by the pound‘ oder sonstwas spulen sie dieses ding immer wieder zurück, einfach weil sie wissen, es wird ein tolles leben, sie haben alles dabei in ihrem hellblauen wagen mitten im schnee rundherum und die unheimlichkeiten, nachdem ihnen ihr älterer bruder, der leider nicht mit ihnen zusammen aufwachsen durfte weiterhin, nachdem der vater sich verabschieden musste (und er, der bruder, leidergottes ja nun auch vor zwo jahren), von bremen her stets langhaarig bekifft und ihrer zeit vorraus das vinyl-album „GENESIS LIVE“ geschenkt hat, mit dem sie zunächst fremd gingen (weil, sie spielten ja noch indianer und beatles), sie sind verflogen, seitdem die mutter bei der sirene, die auf der – ich glaube – vierten seite, losgeht, in’s jugendzimmer stürmte und meinte, das „sei ja wie in lankwitz im luftschutzkeller damals…“ (…und sie würde dieses geräusch der sirene niemals mehr los, selbst nicht am waldrand nach jahren…), und also, es geht ihnen gut, es gibt die frage nach dem „was ist zu tun?“, damals wie heute, und wieso soll man da nicht einmal wieder, bitteschön, ein kleines weichspülendes genesis hören dürfen, ich weiß es ja auch nicht, warum mir gerade der sinn danach so steht, aber den jüngeren unter ihnen sei gesagt, dass da am schlagzeug schon damals die alte schmalzbacke phil collins saß, den ich circa 1984 einmal lebendig in der kongresshalle zu sindelfingen („stoppt sindelfingarisierung!“) miterleben durfte, damals am schlagzeug nummer eins, am schlagzeug nummer zwei saß chester thompson, sie spielten „in the air tonight‘ und es war groß, auch wenn es sich um vermaledeiten ‚POP‘ handelte und kaum zwei wochen oder jahre zuvor frank zappa in der sindelfinger MESSEhalle aufgetreten war, erstmals mit kurzem haupthaar übrigens und mit der gitta an meiner seite, der am tag darauf der gefüllte aschenbecher in die gemeinsame sturmfreie badewanne entglitt, in der so viel kerzenbeleuchtetes geplant gewesen war und die ganze romantik war hinüber, aber schön war es allemal, wir lachten uns in kringeln kringelig und die gitta hat heute noch zwei schon beinahe erwachsene kinder, von einem lehrer, einem netten, der fuhr einen VW-porsche mit überrollbügel und den ‚derby‘ hätte man eigentlich einmotten sollen, wie so manches, zum beispiel auch den baggersee hinter günzburg oder das derby in zürich im november beim kongress der ‚zürcher schule für irgendeine psychoblabla‘ in einer roten villa (bob marley, oben ohne), aber das ist eine andere geschichte. „many to many“, das wär’s auch gewesen, keine ahnung, aber mitgetrommelt habe ich immer und zeitgleich im innenohr die basslinie mit der zunge synchron gedippt, so dass sie hochklingt in den kopf, den sodann brummenden.

indisch

an der pegnitz, auf blueten gebettet,
die nano-pusteln,
sie husteln. sie betet.
sie watscheln, die duteln,
tatscheln, die runden,
stunden – voller temperatur,
unten, wie oben: apretur.
inventur, wassers/lakens/kakerlakens,
(im traum die liesl, die anna, die gitta,
am g’rüst die gitta, die anna, die liesl).
das stöckerl versinkt im boden,
wahr, dar und immerdar bar.
eschnapur…, cote azur…;
schnur. schnuerchen, wickelst dich um fingerchen,
dingerchen und kruemelchen,
taeubchen mit nano,
steckt’s dich hinein, entlein hinzu,
soll sonne sein, soll’s sonne schein‘.
haeubchen, ach taeubchen,
im fließenden nano, pegnitz. und du,
gegossen, geflossen,
mit geworf’nen sprossen, kruemelchenspitz.

(mal wieder) orte…

im t. (besser gesagt: davor) hat doch vor ein paar jahren ein spinner seine freundin erschossen, danach sich selbst und den kellner vorher noch berufsunfähig durch’s auge dazu. war’s nicht so? heute abend hoppelt da eine truppe von werblichen jägermeister-bunnies hinein, mitsamt plüschhirsch. manchmal riechen die hände nach dort, wo man nie war.

zart

ab und an, wenn ich nachts nach hause komme, dann sehe ich mich an in dem kleinen spiegel im berliner bade und ich sehe aus wie irgendso ein gefährlicher japaner. das gefällt mir meistens, klar konturierte lippen, halbwegs lebendige farbe und pupillen wie ein scharfer luchs, in der mitte gelb strahlend und mit großer wucht von pfeilen an die und hinein in jegliche außenwelten. der spiegel verkraftet dann im fortdenken regelmäßig fast kaum noch die pläne für die folgenden tage, monate, halbjahre, jahre, woraufhin ich ihn dann oft mit einer kleinen (und zärtlichen) geste und mit nunmehr wahren schlitzen in den augen schon wieder abermals großherzig beruhige. aggressivität wurde mir nicht unbedingt handelsüblich angeboren, dafür kann ich mich einerseits bedanken und gerne aber auch in bestenfalls fremde aersche beissen. ein wenig mehr peitsche würde gut tun, aber ich überlege noch, wie, wo und wann genau.

schlenker

schlenzer

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edit:

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wird gefilmt so ein mutter-tochter-ding, drüben in der verlassenen wohnung. die filmmacherin ist tochter und sie hat ausgerechnet ihre mutter dabei am set (würden sie ihre mutter mit zu ihrem ersten film über ihre mutterproblematik nehmen?), jene hilft ihr honorarlos, wie mir erzählt wird, von ebenihr, der mama. den tonmenschen erzähl ich ein bisschen geschichten von drüben, vom haus und der wohnung und der wohnung im haus drüben und geschichten von der wohnung drüben und der wohnung drüben die letzten zwei jahre und weshalb wir jetzt hier sind und gerne ungestört auf den stufen sitzen würden verdammt noch mal, ohne filmscheisser und nachts licht wie tags. ich denk, sie kapierens, aber hauptsächlich nur sie, ton ist nicht licht, schließlich. alle flüstern jetzt am set, selbst die rothaarige produktionsleiterin mit freitragender schulter, die jedoch zu dünn ist für sinnlichkeit ohne gekotzte vorgeschichte; die tonmenschen sind selbstständig, ihr job läuft hier unter ’nachwuchsförderung‘, sagen sie. wurde dann doch von jemandem mit polizei gedroht, na, sollen sie halt besser kommunizieren im haus, ist ein gutes haus, müssen sie lernen, wenn gutes haus und warum interessieren mich eigentlich diese ganzen arschlöcher sowie deren vorgänge im anwesen? der eine schauspieler fragt mich um zigarrette, ich schleich ihm eine philanthrope, er bedankt sich und ich bedanke mich mit ‚ICH hab zu danken‘, weil ich immer noch denke, er kapiert das mit der freundlichen ironie, was er natürlich nicht tut, klar, wieso auch, will er doch kameraassistenz pumpern, davon gehe ich mal fest aus, und nicht mir meinen balkon lassen, jene zwei stufen, die wichtigen (würden sie sich ungefragt auf einen fremden balkon setzen?). drüben in der bar lerne ich tschechisch, weil KURVA heisst…, na ja, was wohl…, und ich kann nichts damit anfangen, mit diesem kurveneuropa, weil wir morgen an den schlachten-, heiligen- oder krummen see fahren, den parsteinerschen oder carwitzschen oder überhaupt erst einmal den kindern sagen, dass wir auch menschen sind und sie ja auch erst einmal kapieren müssen, dass ihre eltern auch menschen sind, auch wenn JENE nicht einrad zu fahren zu vermögen, geschweige denn filmen und so weiter. mannmann, sind das tolldreiste ferien, herrschaftszeiten, chiuso-per-ferie, supervacanzies!

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gefühlter hrbscht ohne herbst. mal wieder mit pinseln, aber nur noch fläche und form, streifen quer und kreuz, irgendwelche farben, farben irgendwelche. wieso immer alles auf den tisch werfen und das auch noch in virtueller zeit? keine zeit fürs „hurra“, aber auch keine zeit fürs gegenteil. sollen doch die anderen mal nachdenken. zeit fürs „schade“, aber dafür ists eigentlich zu warm und zu schön und das „schade“ ist ja eher was fürs frühjahr. wohin mit solcher leere also? man ist ja jedenfalls jemand und wird es bleiben, im keller aber ist es mir derzeit klipp und klar zu kalt.

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(laufzettel 1/fragment/für herrn books & more)/ urlaubscheck 42,69 incl., albaufstieg steineklopfen (jurameer), eis zwiefalten (‚gaga-ortschaft‘), privathöhle zwiefaltendorf (brauerei blank), hinter mähdrescher rechts abgebogen, riedlingen, hrbrtenga, heiligenberg, salem-affenberg (nix-füttern), die störche sind wahre affen, übernachtung eins, frisbee, „gute nacht“; FN, stau, vigniette (A), vigniette (CH, schon dranne), chur ohne ‚k‘, savognin, tiefencastel, julierpass (murmeltiere etc.), sils-maria VOLG (nix nietzsche), sodann maloja übernachtung zwo (4 grad C.); frühstück hotel schweizerhaus, aufstieg piz lunghin, wasserfall vom inn, wieder zurükke, silvaplana, piz corvatsch mittelstation 2702m ü. NN., runter zu fuß (gedanken an die ewige wiederkunft), maloja-pass, soglio, chiavenna südlich übernachtung/part drei (24 mückenstiche); splügenpass ohne cafe (motorradunfall, carabinieri, kirschkern zählt 370 kurven!), schon wieder CH am bergbach (arschkalt), weiter über steuerparadeis FL (jetzt schon sechs länder!, schnell steuern gespart sowie nach steuersparfrau ausschau gehalten…), nach A, sodann D/lindau und übernachtungsplatz vier kressbronn hbf. (senza mücken, jedoch alpdruck/nächtlich); weiter gohren, hafen du yachtes, schippern (segel/diesel) auf sandralu (ex-jugoslawien) mit L. nach A zum baden, gewitter und keine haie im bodensee (welse schlachtensee?), übernachtung/fünf auf sandra hälftig, ohne ’sandra‘ (hrhrhr…) anderhälftig (illegal!), versenkte getränke an amerikanischem palstek mit bildungsbürgern (eingezogene krampfadern, grünlich), blinden hunden und geschäfts-ideen, rückweg zu gericht ab riedlingen/do., wie vor. fünf tage, circa zwölf stunden, circa 800km, gärtnerhut/bast von BAY-WA (3,95), maschine ok., geräte null. puls?

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„HONGASILLI ! HONGASILLI !“
„was heisst’n das?“
„komm‘ ma‘ mit nach hinten, na erklär‘ ich dir das!“
(quelle: insterburg und co., ca. 1971?)

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nach maislabyrinth sowie einradfahren vor angela merkels bureau wars dann doch die krumme lanke. so ein sackschöner tag, wie gibt nicht so oft. tags darauf schlenker nach schlenzer zum schlenzern. hier ist alles gut und es ist sommer und beim blick auf die glücklichen banden (kennen sich alle, seit sie zwei jahre alt sind), da kitzeln die sommerkindheitssynapsen im kleinhirn, die sich genau an solche zeiten erinnern, in denen alles stillstand, alles einfach nur sommer war und alles groß und einem die ferien vorkamen wie zwei jahre langes stoppelfeldflimmern. derweil die alten sich vergnügen am grillfleische, am wein und an den plänen und sorgen, alle zu zweit, eine ausnahme. und es ist schon schade, dass wir hier wegmussten, nur wegen eines weltgedächtnisses, welches das hier leider wohl nicht gedacht und einen haufen an zumutung den anderen erlegte, na ja, vielleicht verstehts der mensch ja irgendwann einmal, ich verstehs nicht, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen, der mensch denkt, gott schlenkt, schneck schlenzt. kann sie dann ja auch mal einen film drüber drehen, später, wenn groß. recht kräftig werde ich in ggf. zwei wochen dementsprechende farben wählen, incl. jägermeister, zunächst im elfanten, dann vor travolta, dann in einer weißen taube, zuletzt vielleicht voller glueck vor der wiener madonna. proscht schwoschtr, viva, taxi!

wichtig wichtig…

ist ja schon seltsam, mit welcher selbstbewussten selbstverständlichkeit selbst blutjunge filmschaffende ein ganzes mietshaus, nein mehr noch, einen ganzen straßenabschnitt lahm legen und sich arm an gespür und ohne kinderstübliche hemmung in fremden privatsphären ausbreiten, während sie hauptsächlich telefonierend herumstehen, wenn sie nicht hauptsächlich nichts tun, außer vielleicht, dass sie die zum berufsbild gehörende und damit angestrebte exhaltiertheit ausproben, ebenso wie divenhaftigkeiten, arschwackeln dort, wo keiner ist und zuletzt einen fragen, ob sie vielleicht ein bisschen strom haben könnten für die kaffeemaschine, das gesicht am kopf und das gaffatape am gürtel cool, cooler, am coolsten baumelnd, nein hängend.