geht ein mann zu einem arbeitgeber und fragt: „ich möchte gerne einen job mit damen!“. sagt der arbeitgeber: „da gibt es nur noch zwei möglichkeiten. entweder, sie werden pilot oder sie werden bauarbeiter. wenn sie bauarbeiter werden, dann ist ja nochmal alles gut gegangen. wenn sie aber pilot werden, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie stürzen ab, oder sie bleiben oben. wenn sie oben bleiben, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn sie aber abstürzen, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie kommen in ein einer-grab, oder sie kommen in ein zweier-grab. wenn sie in ein einer-grab kommen, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn sie aber in ein zweier-grab kommen, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, aus ihnen wächst ein busch, oder aus ihnen wächst ein baum. wenn aus ihnen ein busch wächst, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn aber ein baum aus ihnen wächst, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie bleiben stehen, oder sie werden gefällt. wenn sie stehenbleiben, dann ist ja nochmal alles gut gegangen. wenn sie aber gefällt werden, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie werden zu schreibpapier, oder sie werden zu klopapier. wenn sie zu schreibpapier werden, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn sie aber zu klopapier werden, dann gibt es nur noch zwei möglichkeiten: entweder, sie kommen ins damenklo, oder sie kommen aufs herrenklo. wenn sie aufs herrenklo kommen, dann ist ja nochmal alles gutgegangen. wenn sie aber aufs damenklo kommen: dann haben sie einen job mit damen!
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69 (13.-15.Jh.)
(Wehrkirche)
mein liebes liebesleben,
wenn der eimer voll ist,
dann stimmt die farbe!
„rock’n roll- abend
ein rocknroll-abend ist ein abend am tresen, WO viele leute in muffigen alten lederjacken mit existentialistischen spielbeinen rumstehen, mit whisky in der hand, und von ihren gesammelten enttäuschungen berichten, während harte rockmusica läuft mit hartem bass und alle nicht müde werden, zu betonen, dass sie es geschafft haben, die gesammelten täuschungen wegzustecken, oder noch mehr: umzuwandeln natürlich am besten in erfolg, der letztlich auch noch geld bringt, und dann sind da aber noch die paar emotionen, die die backenknochen haben so sehr wachsen lassen und irgendwann tritt man dann hinaus in die (natürlich) kalte luft, natürlich allein, um sich ein taxi zu winken mit (natürlich) hochgeschlagenem kragen und mit knirschenden zähnen, die dem jungen halbmigrationshintergrundstaxifahrer bedeuten, das man ein harter hund ist, zwar allein, aber hart, und er, der taxifahrer, wird irgendwann auch noch feststellen (werden), dass er irgendwann auch an dem selben tresen stehen wird mit muffiger lederjacke und entweder rasierter goafreak-glatze (früher drums, jetzt techno) oder zopf oder wenigstens kotteletten mit bildungsvordergrund und er wird sich dann ebenso fragen, ob es einen immer noch hinter dem ofen hervorlockt, dass die kirschen in jedem frühjahr wieder so schön blühen und es in jedem weiteren herbst so schöne farbige äpfel gibt und die sonne jeden tag erneut aufgeht, während die reifen weiblichen bedienungen hinter dem tresen die getränke nachschenken und von ihren geplatzten kinderträumen berichten oder fehlenden prinzen, dabei gutaussehend natürlich und aufrecht alle, ob vor oder hinter dem tresen der welten, und dann kehrt der harte blick ein, der kleine harte blick, der sich nach nichts mehr sehnt, als nach – natürlich – birnen und äpfeln und tagen mit sonne und warm und dann ist selbst das letzte bier nicht mehr das, was es einmal war, aber schön war es doch, immer und allemal hat es sich gelohnt, anders gehts ja nicht und ins kino geht man ja schon lange lieber nicht mehr und dann will man irgendwie relativ schnell nach hause, mit aufrechtem haupt und vorm einschlafen schaut man kurz auf die agenda und macht noch ein häkchen mit schwarzem kuli im lampenlicht und schläft kontrolliert ein, was will man denn anderes machen, man hat ja nicht schuld (an was eigentlich?) und wenigstens denken kann man noch, aber nur, wenn mans will und die muffige alte lederjacke behält man an im bett, weil niemand mehr einen daran hindern kann, auch nicht, wenn man sich selbst noch einmal hart anlächelt im spiegel vor einer guten nacht, die man sich selbstverständlich jeden tag gönnt, ebenso wie das beschreiben eines (zB.) rock’n roll- abends.
das in etwa ist ein rock’n roll- abend. man kanns ja, wenn man denn will.“
schon wieder so ein rock’n roll- abend.
schwere jungs /feige hund‘
man hört immer den wind leise durch den kamin ziehen. auch wenn zentralheizung ja von vorteil, so ist das sehr schön hier mit dem holz und den kohlen. die kleine wohnung ist umbaut, es wird nicht richtig kalt, so hoffe ich. an den kacheln habe ich mir eine kleine gemütliche ecke eingerichtet, mit kissen auf dem boden und angenehmer beleuchtung. zuletzt hatte ich diese dinge im oberschwäbischen, wo allerdings der wind ums haus blies und der schnee die dünnen wände weiß machte. wir haben dort oft einen heißen stein ins bett gelegt, wenn wir in die kneipe ins nachbardorf zum saufen gefahren sind. einmal hat fast das bett gebrannt, als wir zurückgekommen sind und der hund wäre beinahe erstickt (gewesen). /ich bin also eingeladen zum mittagsessen bei den nebenerwerbsbauersleuten, deren ferienwohnung wir zum zwecke der arbeit beleben. drei generationen speisen unter einem dach, und als ich mich bei selbstgefischter makrele aus norwegen erkundige, woher denn die kleinen löcher an der steinernen nordfassade der kleinen kirche stammen (ich habe eine unbestimmte ahnung…), da meldet sich der großvater zu wort mit blinzelnden augen. „die amis, die feige‘ hund‘!…“ postuliert er und er erzählt daraufhin, wie sich damals noch „sechs ss-leut‘, allesamt junge burschen…“, im dorf verschanzt hätten, während schon die amerikaner mit zwei panzern am gegenüberliegenden hang des kleinen flußtales standen oder lagen. die deutschen hätten dann noch überflüssigerweise die kleine brücke gesprengt, die amerikaner ihrerseits sodann aus vollem rohr den flecken beschossen. eine hopfenscheune, uralt, mit neun stockwerken, habe lichterloh in flammen gestanden, die kühe seien verbrannt und zwei pferde, deren gerippe im stall dann, als man es berührte, zu asche zerfiel. die kirche habe auch etwas abbekommen, das könne man heute noch am dachboden sehen (der mesner bestätigt dies am folgenden tage) und allseits seien die maschinengewehre gebraucht worden, daher die löcher in den uralten steinen der kirche, nächst den zangenlöchern. die jungen burschen hätten im hof gegenüber noch einen presssack zum mittag bekommen, seien dann in den wald oberhalb des dorfes geflüchtet, wo sie von den feigen hunden abermals aus dem panzer beschossen wurden. die älteren bäume, die dort in unserer zeit gefällt würden, die könne man bis heute nicht durch die säge lassen, denn sie seinen immer noch von metallenen splittern durchsetzt und somit lediglich zum brennholz zu gebrauchen. über das weitere schicksal der feigen hunde sowie der jungen burschen ist nichts überliefert. er selbst sei im lazarett auf sylt gewesen, kein preuße habe seinen dialekt verstanden, aber die menschen dort oben hätten die jungen mädchen als „lütje deerns“ bezeichnet. zum nachtisch pudding mit eigenen kirschen, der oheim zwinkert über die deerns, eine herzliche einladung zum mittagessen am folgetag mit dann eigenem hühnchen zu eigenem kraut und eigenen kartoffeln und eigenem rotkraut. /der rote einjährige hofkater wird in der nächsten woche kastriert werden (meint die bäuerin lächelnd), die vier truthähne sind inzwischen geschlachtet, der mann sei zum rangieren im schichtdienst auf dem güterbahnhof, der eine sohn in sanitär, der andere als formenbauer, sie selbst habe MS, aber das würde man nicht sehen, sondern nur ihrer sprache anmerken, sie spreche meist ab mittag zu schnell (und dazu im dialekt) und müsse sich daher am frühen nachmittag für neunzig minuten ausruhen jeden tag, anfangs dachten die ärzte, es sei ein schlaganfall gewesen, aber nein. /derweil es kälter wird in der kirche, jetzt laufen die großen generatoren täglich und über stunden, aber mit umsicht ist darauf zu achten, die klimatischen verhältnisse der passion sowie des heiligen georg und des christophorus (oder doch noah?) nicht über gebühr zu verstören. und gleichzeitig ist nun auch zu überlegen, wie möglicher künstlerischer sachverstand resozialisierend einzusetzen wäre künftig, dies jedoch auf den rieselfeldern südlich von berlin und für ein (wirklich) völlig anderes klientel.
Ereign.
Wir leben ja in Zeiten, in denen sich die Ereignisse überstürzen. Derzeit überstürzen sich demzufolge auch bei mir die Ereignisse. Ich habe also aus einem Überdruss heraus den Ereignissen ausrichten lassen, sie mögen sich bitte künftig anderswo überstürzen und nicht ausgerechnet bei mir. Nach kurzer Bedenkzeit teilten mir die Ereignisse dann freundlich mit, dass sie sich in der nächsten Zeit nicht über mich stürzen werden.
caterpillar!
(usw.)
wo die fetzen fliegen
die graefin von einst jetzt heidelberg. der wind geblieben, er könnte stärker sein. der strand mit feuerstein wie eh und je, die bojen fehlen. der hund braun anstatt schwarz. das loch ohne funk besänftigt und schmeißt mit lehm. die töne hell, ohne echo, still. fleischlose gegend, aber sehr aufmerksam die sehnen. viel regen, kitzlig. die sessel üppig, muster allerseits. das gut fürs planen gut und fürs recycling. zum tun nach lütjenbourg und timberland. eine landschaft ohne arroganz, jedoch mit viel leder, die habsucht nach geographien mit öl, sehr pflegend, oder selbst fett. man muss die menschen (leute) dort abholen, wo sie sich befinden. man kann ja nicht tiefer fallen, als in gottes hände. zuletzt stadt/land/fluss mit der bezauberndsten aller blonden beifahrerinnen, hindurch unter den ewigen kranichen.