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Wenn ich Ötzi wäre

Wenn ich Ötzi wäre

wenn ich ötzi wäre und würde in 5000 jahren im eis, im moor, im mariannengraben, unter vulkanasche oder sonstwo guterhalten gefunden.

(so stelle ich mir vor)

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WÜRDEN die archäomediziner und archäomedizinerinnen im jahr 7025 dann anhand der kleinen narbe in der rechten leistengegend herausfinden, dass ich als junger mensch fast an einer blinddarmentzündung gestorben wäre? würden sie anhand der nun, in der jetztzeit, neuerlichen narbe quer über meiner linken schädeldecke, genau dort übrigens, wo mein einst blondlockig wucherndes haupthaar sich seit jahren zurückzieht, selbst aus den verbliebenen geheimratsecken, rekonstruieren können, dass mir ein schwererer ast im fallen über den kopf gerutscht ist, dieser kopf im bereits fortgeschrittenen lebensalter?

vor drei wochen. und v.a., dass dies der ast eines invasiv japanischen essigbaumes war?

würden sie in meinen verbliebenen mageninhaltsresten wühlen und als letzte mahlzeiten die reste von zwei wachsweich gekochten hühnereiern mit getoastetem dinkelweissbrot, darauf salzbutter aus frankreich, feststellen? wird man noch wissen in 5000 jahren, was und wo „frankreich“ war? würden sie fragmente von regelmäßig eingenommenem schwarzkümmelöl und rittersport-nugat in kleinmengen analysieren können, gelegentlich auch marzipan, eher in den abendstunden verköstigt? würde es ihnen NICHT entgehen, dass sich in meinen handballen immer noch wenige reste von sehr kleinen glassplittern befinden, welche sich mir einst am donauknie nördlich von budapest gewaltsam zufügten durch das stolpern über eine bordsteinkante mit wasserflaschen in jeweils einer hand? und gäbe ihnen diese tatsache einen datierungshinweis vielleicht diesbezüglich, dass es also in der zeit vor der existenz von kunststoffflaschen und im „ostblock“ sich zugetragen haben muss (aufgrund der zusammensetzung des glases der flaschen) und wüsste man dann überhaupt noch, was der OSTBLOCK gewesen war?

wird man in 5000 jahren noch „geheimratsecken“ sagen?

wären sie verwundert, während sie mich als vertrockneten anaeroben rest ins MRT schieben, dass sich keinerlei knochenbrüche nachweisen ließen? jedenfalls bis ins fortgeschrittene alter, also in jenes, als der ast über meinen kopf rutschte und die glassplitter in den handballen dort bereits 35 jahre lang sich befanden. würden sie soetwas, wie diese fünfunddreißig jahre, überhaupt noch feststellen können angesichts von 5000 jahren?

und würden sie solche details überhaupt feststellen wollen?

KÖNNTEN sie anhand der im gletscher oder moor oder sonstwo überlieferten reste meines gehirnes in 5tsd jahren rekonstruieren können, wieviele sorgen ich mir gemacht habe in meinem jugendlichen und adulten leben? über die liebe, die nächsten, das geld und die umstände im allgemeinen? würden sie alsbald wissen, dass das hinterlassene kind eine tochter war? werden sie vielleicht auch heraustüfteln gekonnt haben im kleinhirn, wieviel glück ich empfunden haben könnte, sogar bis ins fortgeschrittene alter, jedoch auch bereits in jungen und darauffolgenden lebensjahren, auch in den mittelalterlichen und den darauf folgenden HALBFORTGESCHRITTENEN?

und würden sie anhand meines dann fragmentarisch überlieferten kopfinhaltes und der spuren an den synapsen sagen können, wieviel vermeintlich reproduzierender körperlicher verkehr, nach „qualität“ und „vorlieben“, datierung und art und weise wohl stattgefunden hatte mit und an meinem körper und wie gern ich im wald gespielt habe als kind und später? wie GERNE ich mich bewegte? würde man meiner moorleiche in 5000 jahren auch noch ansehen, dass ich jemals bildwerke hergestellt habe, die lange schon vergangen sind?

wird es in 5000 jahren überhaupt noch bildwerke ohne sinn geben?

anhand der abnutzungen meiner wirbelsäule und den knorpeln zwischen den wirbeln könnten sie in fünftausend jahren jedenfalls gewiss feststellen, dass ich körperlich und mit knochengerüst viel tat. also kein könig war oder eine königin. anders, als im alten ägypten etwa, und dass ich dies oft auch auf den knien durchführte. im gehirn könnten sich dann noch anhaltspunkte finden vielleicht, dass mir das zeitlebens nichts ausmachte. vielleicht wäre ich dann für die archäomediziner in 5000 jahren ein kniewunder.

vielleicht würden sie mich dann den KNIE-MANN nennen?

ebenfalls würden sie sicher feststellen, dass ich geraucht habe, anhand der MRTs und einem düsternen blick in meine lunge. vielleicht sogar bis ins fortgeschrittene lebensalter? auch dann noch, anhand von duftmolekülen im makrobereich in der narbe am kopf, als mir der japanische essigbaumast, eine furche hinterlassend, über die geheimratsecke links glitt. das erste, was ich tat danach, war eine zu rauchen. ebenso an den flanken der glassplitter in den handballen aus der zeit des ostblocks. sicherlich würden sie mir dann auch eigenkognitive defizite oder wenigstens schieflagen entlang der ansonsten einwandfreien ratio bemängeln, zu recht. masterarbeiten junger interessierter wissenschaftler/-innen könnten dann zur weiteren klärung beitragen.

würde man in 5000 jahren überhaupt noch wissen, was „rauchen“ ist?

ein operiertes basaliom, besser: die narbenreste seiner chirurgischen entfernung an der rechten unterlippe im winkel meines mundes würden sie bestimmt sehr FRÜH feststellen. genauso die kurzsichtigkeit im fortgeschrittenen alter, allein schon, wenn engagierte archäogiehilfen reste von 2-euro nahbrillen aus plaste von woolworth schädelnah am fundort bergen, 11000 meter unter dem meeresspiegel oder im moor. die narbe am mundwinkel würden sie gewiss – und zunächst alternativ – einem vielleicht unbekannten archaischem mittelstandskampf zuordnen, körperlich geführt, sittennah. also gegen keinen könig und gegen keinen armen. vielleicht ein überfall? eine unvorhergesehene notlage? irgendein streit, der harmlos begann? oder die auseinandersetzung mit einem nebenbuhler vielleicht um eine hübsche pfarrerin. oder ein nahrungskampf, zuletzt um olivenöl oder eier?

wissen sie in 5000 jahren überhaupt noch, was eine „pfarrerin“ war?

immerhin hatte ötzi einen pfeil im rücken, und er floh offenbar nach OBEN und in die berge, geografisch. das macht ihn so besonders für mich. für melancholie war ja damals, vor fünf- oder auch zehntausend jahren, wohl keinerlei zeit. entweder, es war anmaßung aus liebe, vielleicht eine freche grenzüberschreitung, oder es war ein alphamännchenstreit. es sind ja meist immer die männer, leider. seit jahrtausenden, die umbringen und morden und vergewaltigen und echte pfeile von hinten schießen, unfair, wegen der ganzen unsäglichen eifersüchteleien und den sogenannten narzisstischen kränkungen.

und könnte man sogar vielleicht meine letzten PINs, die ich mir – dann also vor fünftausend jahren – aufwändig überlegte für den klapprechner und das onlinebanking und weitere zugangsdaten, irgendwie aufgrund von kürzeln meines bis dahin vielleicht verglasten (pompeij etc.) gehirnes rekonstruieren? ich wüsste ohnehin nicht, wo ich derzeit noch im zunehmend abschmelzenden gletschereis noch unglücklich, dramatisch oder wenigstens wert für eine schöne geschichte TRAGISCH verunglücken und in folge annähernd komplett konserviert werden sollte.

WICHTIG wäre mir dagegen aber schon, nun ganz subjektiv, sie sollten doch bitteschön in fünftausend jahren herausfinden, dass ich auch im fortgeschrittenen alter noch über 10 minuten auf einem bein stehen konnte. wenn DIES wenigstens von mir bleiben würde, das wäre einfach schön und ich würde mich darüber freuen. alles andere wäre mir eine narzisstische kränkung, wenn ich ötzi wäre.

Entwurf über Würde

Abb. 1:. am Fornogletscher, Engadin CH, 2017 / Abb. 2.: „Entwurf über Würde“, 2016, ca. 13x21cm, Öl/Schreibmaschine auf Buchkarton, Original Foto: Klaus Mellenthin, Berlin

Stand with UKRAINE!

standwithukraine

28.2.2025 / ich mag sehr klebebänder, gerne auch mit schrift. aus den unterschiedlichsten berufsbereichen. und weil ich so auf die schnelle keine farben gelb und blau rauskramen wollte, hab ich einfach PACKED und TERMINGUT genommen und auf meinen atelierboden geklebt, wegen der farben. nicht wegen des schriftlichen inhaltes. ich mag also klebebänder, und ich mag die ukraine, weil ich europa mag, weil ich die östlichen lebensweisen schon immer mochte (außer dem putin et divers) und auch familiärhistorische bande dort sich befinden.

im 19.jh. wanderten meine roglervorfahren vom zonenrandfränkischen nach dorthin aus. nördlich von odessa gibt es zwei oder drei oder noch mehrere dörfer, die wohl von irgendwelchen uroheims gegründet wurden. und nicht zuletzt plante und erbaute mein urgroßvater johann rogler offenbar um 1910 „das erste mietshaus in odessa für 16 mietparteien mit fliessend wasser und zentralheizung“. um 1995 erfuhr ich von einem sehr zugewanden und feinem russlanddeutschen alten mann fernruflich, aus damals mittlerweile remagen, mit russischrollendem R – es stellte sich heraus, dass er ein großneffe meiner urgroßmutter katharina rogler (geb. levi) war -, dass dieses haus noch stehen würde.

ob es allerdings heute, also nach 2022, noch steht? manche leute bombardieren ja heutzutage auch gerne städtisches weltkulturerbe. was ich nicht mag sind alte gestopfte blondierte und orangegeschminkte MÄNNER mit krimineller supervergangenheit, die neben kajalgepimpten VIZEpräsis sitzen, welche – weidelähnlich – schnapsfüralle predigen und dann schales migrationsleitungswasser bieten. und die doch auch noch nie mal THANKS gesagt haben, wenn ihre familie ermordet wird, und man ihnen ein paar eier geschenkt hat zum werfen auf die mörder. und dies (das nichtdankesagen) in einem scheißovalen büro, was blondiert natürlich das schlimmste ist, und dann die hennen, die diese eier gelegt haben.

je seltener die vorkommnisse, desto seltener die erden.

das, was dort heute geschehen ist, war sicherlich OVAL geplant. sowohl in vorführung, als wie auch in vorhergesehener rezeption weltweit. es war offenbar wichtig, um eine sich anbahnende klarheit endlich zu bestätigen. am meisten tut mir leid heute der ukrainische präsident, der dorthin reiste, um wenigstens alles zu versuchen noch, angesichts täglichen angriffskrieges mit tags 300? toten soldaten und zivilisten. oder 150? ich erinnere mich gut, die alte dame sprach ihr leben lang von den AMERIKANERN, die ja nie den krieg im eigenen land gehabt hätten. anders als sie. die das ja nie erlebt hätten und von daher auch nicht allzuviel urteilen sollten weltpolitisch. das war in den 1970ern, 1980ern, 1990ern und den 2000ern. auf USamerikanischen seiten las ich heute mannigfach. auch jenseits meiner BUBBLE gibt es durchaus stimmen des widerstandes. UNGEAHNTERWEISE, für mich, auch auf nativ-americans-seiten. das wären dann die indianer. und auch jede menge kanadier und mexikaner.

dieser trottel. dieser von geburt an gepimpte floridaschwanzmann, der eigentlich nie in seinem leben (ich las über ihn) auch nur irgendwas philanthropes zustande gebracht hat. und es gab ja komischerweise immer genügend frauen, die allzu gerne seinen PARDON in den mund nehmen wollten. das dies so funktioniert, immer noch und wohl alle zeiten lang, das macht mich fertig. nicht erst heute, da ich alter mann, denn eigentlich ist es ja was schönes, etwas sehr zärtliches, so ich mir gottes willen vorstellte und erfuhr in liebe, auch in meinen superlendenzeiten und als ich noch an die vernunft des weltgedächtnisses glaubte.

wenigstens ist es jetzt klar, wie es läuft. EUROPA, schön. so etwas wie heute im oval muss und will ich mir nicht mehr ansehen künftig. shame on you, widerlich sowieso. künstlerisch ggf. noch begrenzt interessant, aufgrund farbwechsel unmittelbar beim machen und dann doch eher soziale plastik, der empörte vizepräsident kryptoKAYAL und danke, herr selensky, dass und wie sie das ausgehalten haben heute. und wenn wir uns alle jetzt wieder auf krieg einstellen müssen, ich bin dabei, hab mich ja schon reproduziert. man müsste mir nur noch so ein maschinengewehr zur landesverteidigung erklären, ähnlich hubsteiger, in funktion und – das weiss ich aus erfahrung – steter pflege, wartung und v.a. reinigung. und alle gedanken nichts neues, eher allumfassende sorge wegen komplett durchgeknallten Weltputschisten.

mehr den je heute: STaND WITH EUROPE, v.a.: stand with UKRAINE!

Gartens

dito schnibbelzeit: mir heute aufgrund im garten durch kettensäge fallendem hauptast japanischer essigbaumäste den kopf verletzt in form einer blutig geschabten langen linie quer über meine linke hochstirn, welche ich sogleich brennend durch alkohol desinfizierte am nachmittag vorm spiegel im atelier nächst latrine und die, die linie, ich heute abend/nacht jetzt nochmals zupflastern muss vorm schlafengehen, sollte. es geht SCHON ok, weil ich habe schließlich ihn ja auch rasiert, den japaneressig, ein bisschen krieg, und wenn er mir eins reinhaut, wenn ich ihn absäge, das hätte ich ja auch selbst mindestens rein emotional so gewollt, als baum. andersrum also, wenn ich baum wäre. selbst die pflanzen scheinen tiere, werde mich sowieso wohlwollend um die nachkommen kümmern vom japanischen essig und um alle anderen nachkommen auch in derzeitiger weltlage, kommt alle her, hier gibts platz, grund genug. und alle schmetterlinge und wanzen können gerne getrost noch weiter pennen, schöne grüße. auch an den maulwurf, der hier am waldrand neuerdings zurückhaltend gräbt, wie gerne würde ich mich mal mit einem maulwurf unterhalten, der nicht gleich wegläuft, wenn ich ihn für einen bären oder wolf halte und die arme hochreisse, nur damit er mich nicht auffrisst. wichtig, einem maulwurf nie in die augen schauen, hab ich im internet gelesen.

Golf von Amerika

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29.1.2025 + Jetzt mal Titten aufn Tisch, du Vogelschiss-in-der-Geschichte-Partei: Windräder und Hitler waren schon immer Kommunisten, Maerz und Mexiko auch, ebenso Grönland, btw.: >Unser! (natürlich wie logisch auch: Ostpreußen/Oblast Kaliningrad etc.) /+blck day allerorten MERZ, dazu außerdem CL vfb-PSG 0:4, stand 22.36h, CL vfb-PSG 1:4, stand 22.39h. Schlechte Zeiten, Endstand überall. / allerdings: die Grundsteuer wird populistisch neu geschichtet/geschlachtet, wir haben ja Wahlkampf und aus vermeintlich umverteilender Misswirtschaft wird höchstgelegen argumentativ heroischer Klassenkampf im Super-BLA, aber nur immer dann, wenn es gerade passt und millionenschwer beheizbare blaugeteerte schwäbische Schnörkelfahrradbrücken über historische Eisenbahnverläufe für höchstpensioniert ausgestattete 3-Tage-Bart-Postboomer als E-Bike-Pölsterchen subventioniert werden müssen, welche sich den regional und biologischen Ackersalat (von Zuwanderern verlesen) leisten und essen können, ohne ihn vorher mühsam eigenhändig putzen zu müssen. / mithin Deutung, FOTOS: Allegorien, Neukölln, Windmühlen etc. vor ein paar Tagen, weil sich keine noch so sozial wohlmeindende Sau das Gesamtgebilde BRD mehr länger leisten kann. Die irgendwie sehr Reichen werden die Siegenden sein, die irgendwie sehr Siegenden werden vermutlich die Reichen sein (mein Vater eher nicht, er starb mit 46 am Vogelschiß). Und alle werden abwandern, wohin auch immer, mit beleidigten Begründungen, dass sie sich das alles nicht mehr leisten könnten, weil sie sich das alles nicht mehr leisten können, weil sie sich alles nicht mehr leisten könnten. wie oft habe ich das gehört und nun habe ich ähnliche gedanken, wo ich doch noch gar nicht weiß, wohin ich überhaupt abwandern wollte, außer vielleicht grönland, panama, königsberg/Opr. oder mexico. und sie herr merz, sie können sich nun ihrem platze in den geschichtsbüchern sicher sein, nicht etwa, weil sie ungerechtigkeiten aus urchristlichen sichten einhalt geboten, sondern weil sie zusammen mit nachgewiesenen Vogelschiss-in-der-Geschichte-typen abstimmten, und das mag das seinige dazu tun, dass ihnen irgendwelche dinge, zum bleistift der HALS, anschwellen, wohin auch immer. es ist widerlich. / daher sämtlich: „abmelden“ (allegorisch, gerettetes Fragment, geborgen 2025 im Lager HALBE TREPPE, Öl auf Leinwand und Sprühfarbe, entstanden 2005 in völlig anderer Zeit und vorzeichnender Vorzeichen.) POST-GRÜN wäre ein bildthema für mich, und diese neuen plakatmotive des lindner machen mir milch aus meinem käse. / und wenn alles schon so unglaublich ist, dann darf man vielleicht ja auch wieder glauben.

Maloja #3

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HINTER uns beim abreisen neben schwarzeis silser see so ein ca. zehn/fuffzehn jahre alter rangeroverSUV (schon irgendwie auch cool) hinter silvaplana, zunächst auffahrend auf unser schwaches lieferwagenheck beim aufstieg julier, dann aber weise sowie wunderbarweise abstand haltend beim kurven abwärts bivio und TINIZONG, was klingt wie eine chinesische exklave. damit keinem schlecht wird bei der kurverei durch drängelei. überholt ein elektroporsche in beige mit 800kg-batterie, berliner nummer, reichenrückreise st. moritz wahrscheinlich. persönliches auf höhe st. gallen, winterthur rechts ab, zoll schaffhausen will nichts, weder CH noch D, was wollten die auch wollen, kein schnaps drei tage und herrliche lüfte ohne ethyl. schlussleuchte in höhe engen, fahren ins nebelnichts, irgendwo da ist mir die silbergraue tankdeckelblende abgefallen bei rückfahrt hochzeit neffe frau mullah 2021 und nun denk ich bei jeder passage nach dem süden da dran und ob die da irgendwo noch rumliegt und ich anhalten sollte, um zu suchen. egal, alles sowieso verbeult seit hagel 2021, das gab damals erfreuliche 3 riesen wegen totalschaden. bei ankommen dreimal süddeutsche, nachricht von vg-bildkunst tantiemen, begründungsschreiben der krankenkasse wegen erhöhungen und kondolenzdank im kasten. im nietzschehaus war uns seinerzeit die hübsche CH-skilehrerin vom UG (irgendwie halt damals) interessanter als nietzsche. damals kostete das bett pro nacht im DZ ja auch noch schlappe 12,00 CHF. noch auffallend wenig schnee heuer bislang, daher keine schneeketten, die liegen jetzt brandneu in der garage, bis sich die reifengröße ändert und dann weiss man wieder nicht, was damit machen, ausser kleinanzeigen und UNGEBRAUCHT. in der therme gewesen in samedan, AUF dem lägh da cavloc erstmals, dort wo sonst nur drumrum gelaufen mangels eis im wunderschönen sommer, nach grevasalvas (HEIDI) aufgestiegen und halbgeklettert und gelaufen durch halbhöhenschnee knirschend und vereiste gefälle, stöcke waren hilfreich trotz uncool, uns kamen ALTE leute entgegen in turnschuhen, muss man sich mal vorstellen! das waren sicherlich boomer. gamsen gesehen, die steinböcke ja weiter oben. alles sowieso sehr zapfig mit minus 11, und hätten wir länger, dann wären wir noch hinauf zum lunghinsee, wenigstens probiert hätten wirs bis dorthin, wo immerhin der INN entspringt. immer wieder denk ich, was für ein zufall, wäre da nicht irgendwann dieser felssturz gewesen (was weiß ich, wann), dann würde der inn heute ins mittelmeer fließen durch das bergell/bregaglia. anstatt in die donau, eigentlich sind es nur 250 meter oder lumpige 350, welche erdgeschichte geschrieben haben. so kanns gehen. in der villa V. abermals radierungen von gottardo segantini, der älteste sohn von G.S. ist das, bewundert an den wänden, überhaupt dieses haus und seine: so geliebt heilende AURA. mitsamt gesamtgegend. [großen dank an sandro H.!] / tbc.

Schilder-Edition Nr. 16: „Pov:“

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Schilder-/Weihnachts-Edition No. 16:

Titel: „Pov:“ (aus Serie „express“) / Auflage: 18 Exemplare / Maße: jeweils ca. 8cm x 20cm / Technik: Stempelfarbe / Aquarellstift (Lyra Groove Triple 1) auf Graupappe 2mm / unikatärer Charakter, signiert und nummeriert

[Anm.: POV steht u.a. für: Point of View (deutsch: Sichtweise, Blickpunkt, Standpunkt) und bezeichnet – v.a. in Sozialen Medien – die persönliche Meinung, Ansicht, Gesichtspunkt oder Erzählperspektive. POV bedeutet meist das Gegenteil des imperativen neutralen Standpunktes, des Neutral Point of View (NPOV) / vgl. Quelle/Wikipedia]

In Fenstern von Zeiten, in der der subjektiv persönliche Blickwinkel zunehmend Wahrheit und Tatsache ablöst, erschien es mir spontan dringend, diesem allgegenwärtigen „POV“ endlich auch einmal ein kleines expressivistisches Schild zu widmen, liebevoll, versteht sich.

Über Interesse freue ich mich! Wenn ja, dann bitte eine flinke Nachricht, am besten via Email. Auch ein Versand bis zum 24.12.2024 müsste dann eigentlich noch möglich sein.

Herzliche Grüße!

BLANKO gott

eine kleine andacht am waldrand. zweiter advent, kerzen, käuzchen.

und immer fallen mir beim PREISEN die bilder der rundumdieuhr fressenden löwen/hyänen/leoparden/krokodile/wildhunde ein, die ja auch vor neugeborenen andrer arten nicht empathisch zurückschrecken, warum auch, diese zu fressen mitsamt nachgeburt und mutter dazu, bei lebendigem leibe. es sollen ja nicht hässlich sein, diese bilder, aber ohne diese bilder kann man die welt weder so verstehen noch anders verstehen. man muss da eine ebene drüber gehen, ohne wahl. um zu lieben und wertzuschätzen. und sich als teil all dessen zu verstehen. als göttlich hingeworfenem werk in steter transformation und nahrungsaufnahme zum zwecke der energiezufuhr. mal hie, mal da. viel zufall dabei, und glück oder PECH.

subjektives empfinden ist vergleichsweise relativ unfair und schnöde angesichts dieses unendlichen kreislaufes. auch der alphalöwe wird zerfallen und verspeist irgendwann, und selbst die sexy gottesanbeterin unterliegt im blöden todeskampfe der hornisse bisweilen. jener hornisse (asiatisch), die zuvor schon 300 bestäubende honigbienen gefressen hat, um zu überleben. um dann ihrerseits von einem drögen farbenfrohen gecko mit 360grad schwenkbaren augen verschluckt zu werden. den sich dann ein exotischer rotschnabliger vogel mit blauen angeberfedern hinterm ohr schnappt, um genug kraft zu haben, dem auserwählten gattungsweibchen seinen verschlungenen ständer zu präsentieren. bevor er sogleich vom könig der lüfte für dessen nachkommen im nest gerupft und danach püriert verfüttert wird.

das schöne ist ja, nahrungsketten dürfen nie ein ende haben. nur so besteht das system, unser aller system. und zwischenrein ist, im besten fall, platz für gottesdienste und dem preisen der liebe für alles am gotteswerk. fasziniert schauen wir der kollektiven jagd der orcas zu, wie sie zu fünft parallel wellen erzeugen, nur um die robbe von ihrer eisscholle zu schubsen, sehr clever. um diese danach natürlich zu fressen. die süße robbe, so ist der lauf.

das sind meine ratlosen gotteserfahrungen. und erlebnisse, knapp vor erkenntnis. ich bin noch nicht soweit, ganz.

ich weiss nicht, ob dieses modell mich letztlich überzeugt auf die dauer. wahrscheinlich sind reflektion und erkenntnis allesamt hohlwege. man sollte einfach machen. dieses modell scheint ja jetzt auch homosapiensmäßig wieder auf dem vormarsch zu sein, sicher eine gute und letztlich wahrhafte wahl ohne schnörkel. gott ist ok, aber messias? wir befinden uns doch in der bestmöglichen welt aller welten, oder etwa nicht? auch der fdp-lindner meinte ja erst kürzlich: mehr milei wagen!

die welt eben, hey, sie ist eine liberale. (dieser, pardon, kleine unbedeutende knilch.)

wie schön wäre es heute, könnte man menschen und orcas sowie hornissen vor 300 jahren befragen: was hat sich erkenntnistechnisch bei den orcas getan? oder bei den gottesanbeterinnen? oder bei den löwen? oder den mäusekindern, die ja offensichtlich nur geschaffen wurden als futter für andere?

ich freue mich durchaus, ein zeitfenster erwischt zu haben, das schon so ganz ok ist. keine löwen/wölfe vor der haustüre, penicilin, schulmedizin mit allen kniffen der chemie und handwerkskunst. am blinddarm wäre ich normalerweise bereits mit 14 verstorben, also vor 49 jahren, ich will mich nicht beklagen. die kirschkern gäbs dann ja gar nicht. die frage ist ja nur immer, was gottgewollt. manchmal kann ich da nicht mehr weiterdenken, ich will das auch gar nicht mehr. ich will nur einfach irgendwas machen. mir egal, was das ist oder was das für einen sinn hat.

dann danke ich einfach BLANKO gott für alles. im ernst. ich muss es nur noch schaffen, ein wenig die ebenen zu wechseln. ich bin oft kurz davor, so glaube ich. ich für mich ahne zunehmend erfreulicherweise, wer, was und wo gott ist. ich könnte heulen dabei einerseits, fühle mich jedoch gleicherzeit sehr wohl dabei. oft sehe ich gott am ateliertisch, wenn ich meine, immer tiefer in bildliche mikrosysteme der schöpfung mit all ihren konsequenzen vor- und einzudringen. das sehe ich dann als ein geschenk des universums.

gerne beim weinchen.

aber nach weiteren erklärungen, schon gar keinen leibhaftigen erklärern oder erklärerinnen, mag ich keineswegs mehr mich sehnen. meine welt ist von gott gegeben, sie ist rund und oft eher üppig und sie hat eine lebendige warze als erhabenen punkt vorne dran, jeweils links und rechts, also in summe zwei, aus der milch und honig fließen, basta.

8. dez.

ich lief einmal von oben nach unten durchs haus tags und nachts heute und für morgen, und alle türen, die ich gedachte sogleich zu öffnen, die öffneten sich fast ganz von alleine, als hätten sie’s geahnt. die alten türen. selbst die alten klinken, sie schmeichelten meinen händen und halfen freundlich bei meiner belanglosen nachuntenbewegung, diese ohnehin nur, um der brandneuen heizung im keller neue zeiten ihrer erbetenen betätigung einzuheimsen. dazu digital. das war sehr schön und mehr als nur ein kleines zeichen. im morgentlichen streiflicht der ewig süddeutsch gleissenden sonne erkannte ich im vorbeihuschen im schlafanzug mit stolz geöffnetem mittelknopf am eingriff die superalten krallenkratzer im furnier des einstigen boxer-rüden ANDOR von lampertsrück, einem adligen natürlich (so hatte es meine MOM gewollt), meinem geliebten kumpan aus kindertagen. wenn man im keller war, dann hatte er stets an der treppentüre gekratzt und sich riesig ebensostets gefreut, kam man wieder nach oben in die herrschaftlichen räume der damals noch nicht alten dame, welche mir als frühe alleinerziehende witwe schon bald eigenverantwortlichkeiten übertragen hatte. bis heute trete ich gerne nachts aus dem atelier meines ursprünglichen vaters, der mit 46 jahren starb, und dem jetzig meiner bildnerischen wirkungsstätte entsprechenden raum hinaus in den verwilderten garten, um dann auf einen dunkel schwarzen haufen der dort hingeworfenen asche aus der neuen pelletsheizung, die ich über den zurückgeschnittenen stumpen einer mir ungeliebten und blöden staude seit monaten aufhäufe (ich will sie vernichten!), die all die jahre nur das licht im atelier wegnahm, zu pinkeln. nicht allein das sind momente, in denen es mir gut geht. jeder muss eben selber sehen, wie und was und was guttut. ANDOR habe ich begraben seinerzeit, da war ich achtzehn und kam aus der schule grad heim, mit spaten, das war schlimm. seine grabstätte unter der erde HEUTE nur wenige halbmeter entfernt vom durchstich der glasfaserrebellen mit rumänischer RAKETA, aus dieem jahr. die immer grenzenloses versprechen und prompt ja auch abbuchen. andor würde sich im grab umdrehen. wie ich mich für ihn auch, mein leben lang. er schnüffelte und roch immer mich, das vergess’ ich ihm nie. und ich, lebewohl, rieche ihn, bis heute. natürlich roch ich noch allerlei weitere sachen in meinem nunmehr langen leben, für die ich mich von herzen bedanke.

1st

st Love
1st snow
godxx
1st Love, 1st Snow

Fußball ist das Essen des Alterns, Essen ist der Fußball der Jugend. Bestattungen sind die Essenz des Alterns und der Jugend, Erben der Sex der Jugend. Sex nach Erben und Tennis sind das Essen des Mittelalters, Trauern um Essen und Erben sind der Sex manchen Alters. Das wird noch eine Weile so weitergehen.

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Man könnte ja auch einfach Kreuzungen beschreiben im Wandel der Jahre. Früher fuhr man geradeaus, heute ist dort gesperrt und aber man muss nicht einmal mehr rechts blinken in Rechtskurven, weil Vorfahrten verändert wurden, Brücken gesperrt und naheliegende Kreisel geschaffen. Auf den ff. Kreiseln lassen sich alternde Szenewirte von „Hofgütern“ ohne Hof lustige Möblierungen einfallen, Stühle und Tisch etwa auf den Roundabouts, die dann in Lokalzeitungen mit Bild als KUNSTWERKE bezeichnet werden. Man sammelt für ein Krankenhaus in irgendwo Afrika. Viel Erfolg. KUNST, wie bist Du doch versunken. Ohne Dich zu wehren.

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Zitronen, Schwarzkümmelöl, selbstverständlich Kurkuma, Ingwer, Zwiebeln und Salbei, Rosmarin sowie schwarzer Pfeffer und Brokkoli und Omega drei. Außerdem Butter, das neue Wundermittel, so höre ich. Und Kokos. Alle Samenöle aber, wie etwa Rapsöl oder Sonnenblumenöl, sie machen Dich grundkrank, Du bist quasi sofort tot. Und jedoch Eigelb wachsweich, es pflegt Deinen Fußball und Dein Erben mitsamt Sex. Das wusste ich schon immer, auch, dass Salat gesund sein soll ohne Zucker. Oder Honig. Und Bewegung. Und Apfelessig.

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ich hatte neulich kurkuma (bio) handgeraspelt, ohne schwarze latexhandschuhe allerdings, meine fingerkuppen mittel/zeige/daumen rechts waren daraufhin tagelang goldgelbgefärbt, ein bisschen so wie marokkanische HENNAgriffel. (Griffel = schwäbisch für FINGER). meine finger zeigten sich also als vermeintliche tabakkondensatstengel vom selberdrehen, ich wollte in folge proaktiv aufklären, dass dem nicht so sei (kurkuma!) und streute diese information unter div. anwesenden (Berlin/Waldrand). gemerkt hatte es jedoch ohnehin niemand, so dass erst mein aufklären darüber peinlich wirkte. der sex des alters ist eben niemand, außer dem sex. und verschwinden ist sexy.

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Meine Henkersmahlzeit wäre: 2 wachsweich gekochte XL-Eier vom freilaufenden Huhn an 3 Scheiben cross getoastetem südwestdeutschem Dinkelbrot mit gesalzener Butter darauf. Das dritte und letzte Brot, dann schon leicht abgekühlt, mit ebenso dick Butter und einer eiskalten handgemachten Erdbeer- (oder Brombeer-) Marmelade, nicht zu knapp. Dazu zuletzt noch ein Glas Vollmilch vom irgendwo Albrand.

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es ist ja die frage, ob die filme der jahreszeiten und jahrzehnte mehr werden oder weniger über die gesamtweltlage verstreut. noch immer haben mich jedoch der herbst und der winter eher ermuntert, mit allen schöpferisch melacholischen anteilen, die sehr wohl es gutzutun zu vermögen. so solls auch jetzt sein. eine pfütze mit dünnem eis bleibt eine pfütze mit eis, ein WERT bleibt ein wert ohne Rot, ein himmel mit wolken bleibt ein himmel, mit wölkchen. und der erste schnee ist wie die erste liebe, jahr um jahr. so möchte ich, dass es bleibt.

Gasometer2

Gasometer1
gasometer2
gasometer3
Renault Kangoo

atelier + foto / Gasometer Schöneberg, November 2006 und 16.11.2024, zudem „vacances“, (Serie „express“), 17.10.2024, 21x13cm, Aquarell/Collage auf Buchkarton, zudem 200.000km
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…und mannigfach immer, wenn wir heimkehrten mit dem Kfz und uns nach schon langer Fahrt von allen abenteuerlich besuchten Weltgegenden her – endlich! – zurück auf der Berliner Stadtautobahn befanden, dann galt es, in ersehnter Erwartung unserer baldigen Ankunft zu Hause, der kleinen Kirschkern im Schalensitz auf der Rückbank zuzusingen:

Ma-nno-me-ter,
Schwar-zer-Peter…,
Ga-so-me-ter?:
Ja, DA STEHT er!

Eine helle Freude war es jedesmal, für allesamt im Automobil!

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kursiv: …am vergangenen Samstag habe ich die ehemalige Nachbarschaft einmal wieder erlaufen. Da ja auch die architektonischen Zeiten selten stillstehen, wie alles andere an Zeit ja meist auch, habe ich geknipst, auch den geliebten Gasometer. Mittlerweile sind offenbar Büros eingebaut worden. Wie ich das denkmalpflegerisch empfinden soll, das weiss ich nicht. D.h., ich weiss es. // Im ehem. Wohnhause gleich um die Ecke des Gasometers ist vor zwei Wochen ein Jugendlicher zu Tode gekommen, am nahen Fernbahnhof zwischen ICE und Bahnsteigkante. Es ist so tragisch und ich mag mir das alles gar nicht vorstellen. Die Meldung war auch in der Presse zu lesen. Im Hausflur, neben den Briefkästen, ist ein Foto von ihm zu sehen, viele frische Blumen stehen davor. Er wurde nur 16 Jahre alt. Es ist schrecklich. // Geliebte ehemalige Nachbarn erzählen Neuigkeiten: Ein stets verlässlicher Designer aus dem Quergebäude, den ich liebgewonnen habe über die damaligen Jahre, so hörte ich, lebte offenbar wohl jahrelang gleichzeitig in zwei Parallelfamilien, womöglich sämtlich Beteiligten überkreuz verschwiegen und unbekannt. Ich war beeindruckt ob dieser Geschichte. Vielleicht werde ich ihn irgendwann einmal dazu befragen, gewiss nicht von moralischer Leiter herab, sondern wenn schon, dann von interessierter Seite her. // In meinem ehemaligen Atelier wird vielleicht demnächst ein Afrika-Laden eröffnen. Ich stelle mir vor: Haar-Ergänzungen, bunt und eingeflochten und solche Dinge. Vorher wurden dort vom kanadischen Besitzer Perlen zum Selbermachen von Ketten angeboten. Der Besitzer selbst ist seiner weggelaufenenen Frau, die witzigerweise den selben Vornahmen hat, wie die ehemalige Frau von mir, hinterhergezogen nach Bayern, um den Kindern näher zu sein. Auch das kommt mir irgendwie bekannt vor. Alle zwei Wochen ungefähr käme er mal heim nach Berlin. Man munkelt, sie sei zusammen mit den Kindern jetzt wohnhaft im Zusammenhang mit einer Sekte oder Freikirche. Es sind alles wilde Geschichten. // Und gegenüber das „J“ der Jansenbar, wie immer, das gefällt mir. Auch das Weihnachtssingen zu Heiligabend, im Hof vom Nachbarhaus mit H. und Jean-J., das gibt es wohl noch. Auch das freut mich. Ich glaube, sollte ich jemals zurück nach Berlin ziehen müssen oder wollen, dann wollte ich keine andere Gegend als ebendiese mir abermals vorstellen und wünschen. (…)

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Mit Frau Gaga, ihrer charmanten Begleitung L.G. und vielen Anderen, auch meinem alten lieben Freund JAK, einen wunderschönen Abend während und nach der Eröffnung der ANONYMEN ZEICHNER*INNEN im Kunstraum Kreuzberg Bethanien erleben dürfen mit vielen Altbekannten, das habe ich. Endlich auch einmal Holm Friebe persönlich kennengelernt, nachdem er im Frühjahr ein Emaille-Schild von mir angekauft hatte (merci nochmals!), via SMS und in Dollars, dankenswert vermittelt von der wunderbaren Alexandra Erlhoff. Zuletzt dann im Goldenen Hahn am Heinrichplatz, wo im Minutentakt meist weibliche Gäste von den Barhockern fielen, ohne sich ernsthaft zu verletzen (was wundersam war), ebendort einige Absacker im fließend zunehmenden Rausche und danach mit C.R. über den Kottbusser Damm nach Hause gelaufen, sehr nächtlich. Dabei weitere unglaubliche Geschichten des geschehenen Lebens vernommen während des Fahradschiebens und Erzählens entlang der üblichen Routen propalästinensischer Demonstrationen. Alles konnte ich fließen und rauschen lassen, auch weil ich wusste, dass ich gegen 4.30 Uhr morgens kurz vor dem Hermannplatze nach links abbiegen werden würde können, um bei meiner Lieblingsschwägerin La N. mir eines so herzlich und geduldig wohlwollenden Quartiers sicher sein zu können. Es waren für mich 3 sehr wichtige Tage von der Herzgegend her. Außerdem riss ich auf der Rückfahrt südlich von Würzburg die 200.000er Marke, Danke für die Kilometer, lieber Kangoo-Diesel!

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das gras am waldrand ist jetzt 10cm hoch, sämtliches laub ist liegengelassen, so viel ist es eigentlich gar nicht, alles bestens also fürs überwintern von bla-bla divers, salamandern und insekten und gekreuchs. ich wünsche mir eine kleine STIHL-elektro-kettensäge zum geburtstag oder zu weihnachten, das habe ich jetzt so beschlossen, falls mich jemand fragt. bis märz muss einiges endlich einmal eingeschnitten und massakriert werden. // seit heute gibt es eine video-gegensprechanlage am waldrand. habe der alten dame im himmel berichtet und auch gleich ihr grab mit reisig winterlich abgedeckt, bald ist ja totensonntag, neudeutsch ewigkeitssonntag. ich finde „totensonntag“ schöner, und klarer. auch die „panikbeleuchtung“, so nannte es der elektriker, ist nun funktionsfähig. wenn in der nacht die diebe kommen, dann knipst man den schalter und rings ums haus gehen strahler an und schlagen die diebe in die flucht. so einfach ist das.

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UND: Johnny hat sich gestern endlich, nach 1 Woche banger Funkstille, fernmündlich bei Frau Mullah gemeldet. Er ist gottlob wohlbehalten in Hamburg angekommen. Seinen Mobilfunk hätten die Elbgrenzer ihm abgenommen. Nach einem Flug ohne Personalien und mit Backschisch von Monaco aus. Das funktioniert, weil es viele täglich pendelnde prekäre Tagelöhner von Monaco aus nach Hamburg gibt. Er berichtet ferner, die Armut in Hamburg habe erschreckend zugenommen, seitdem die Evangelikalen dort die Macht übernommen haben. Möge ihm alles gut von der Hand gehen.