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schlenker

schlenzer

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wird gefilmt so ein mutter-tochter-ding, drüben in der verlassenen wohnung. die filmmacherin ist tochter und sie hat ausgerechnet ihre mutter dabei am set (würden sie ihre mutter mit zu ihrem ersten film über ihre mutterproblematik nehmen?), jene hilft ihr honorarlos, wie mir erzählt wird, von ebenihr, der mama. den tonmenschen erzähl ich ein bisschen geschichten von drüben, vom haus und der wohnung und der wohnung im haus drüben und geschichten von der wohnung drüben und der wohnung drüben die letzten zwei jahre und weshalb wir jetzt hier sind und gerne ungestört auf den stufen sitzen würden verdammt noch mal, ohne filmscheisser und nachts licht wie tags. ich denk, sie kapierens, aber hauptsächlich nur sie, ton ist nicht licht, schließlich. alle flüstern jetzt am set, selbst die rothaarige produktionsleiterin mit freitragender schulter, die jedoch zu dünn ist für sinnlichkeit ohne gekotzte vorgeschichte; die tonmenschen sind selbstständig, ihr job läuft hier unter ’nachwuchsförderung‘, sagen sie. wurde dann doch von jemandem mit polizei gedroht, na, sollen sie halt besser kommunizieren im haus, ist ein gutes haus, müssen sie lernen, wenn gutes haus und warum interessieren mich eigentlich diese ganzen arschlöcher sowie deren vorgänge im anwesen? der eine schauspieler fragt mich um zigarrette, ich schleich ihm eine philanthrope, er bedankt sich und ich bedanke mich mit ‚ICH hab zu danken‘, weil ich immer noch denke, er kapiert das mit der freundlichen ironie, was er natürlich nicht tut, klar, wieso auch, will er doch kameraassistenz pumpern, davon gehe ich mal fest aus, und nicht mir meinen balkon lassen, jene zwei stufen, die wichtigen (würden sie sich ungefragt auf einen fremden balkon setzen?). drüben in der bar lerne ich tschechisch, weil KURVA heisst…, na ja, was wohl…, und ich kann nichts damit anfangen, mit diesem kurveneuropa, weil wir morgen an den schlachten-, heiligen- oder krummen see fahren, den parsteinerschen oder carwitzschen oder überhaupt erst einmal den kindern sagen, dass wir auch menschen sind und sie ja auch erst einmal kapieren müssen, dass ihre eltern auch menschen sind, auch wenn JENE nicht einrad zu fahren zu vermögen, geschweige denn filmen und so weiter. mannmann, sind das tolldreiste ferien, herrschaftszeiten, chiuso-per-ferie, supervacanzies!

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gefühlter hrbscht ohne herbst. mal wieder mit pinseln, aber nur noch fläche und form, streifen quer und kreuz, irgendwelche farben, farben irgendwelche. wieso immer alles auf den tisch werfen und das auch noch in virtueller zeit? keine zeit fürs „hurra“, aber auch keine zeit fürs gegenteil. sollen doch die anderen mal nachdenken. zeit fürs „schade“, aber dafür ists eigentlich zu warm und zu schön und das „schade“ ist ja eher was fürs frühjahr. wohin mit solcher leere also? man ist ja jedenfalls jemand und wird es bleiben, im keller aber ist es mir derzeit klipp und klar zu kalt.

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(laufzettel 1/fragment/für herrn books & more)/ urlaubscheck 42,69 incl., albaufstieg steineklopfen (jurameer), eis zwiefalten (‚gaga-ortschaft‘), privathöhle zwiefaltendorf (brauerei blank), hinter mähdrescher rechts abgebogen, riedlingen, hrbrtenga, heiligenberg, salem-affenberg (nix-füttern), die störche sind wahre affen, übernachtung eins, frisbee, „gute nacht“; FN, stau, vigniette (A), vigniette (CH, schon dranne), chur ohne ‚k‘, savognin, tiefencastel, julierpass (murmeltiere etc.), sils-maria VOLG (nix nietzsche), sodann maloja übernachtung zwo (4 grad C.); frühstück hotel schweizerhaus, aufstieg piz lunghin, wasserfall vom inn, wieder zurükke, silvaplana, piz corvatsch mittelstation 2702m ü. NN., runter zu fuß (gedanken an die ewige wiederkunft), maloja-pass, soglio, chiavenna südlich übernachtung/part drei (24 mückenstiche); splügenpass ohne cafe (motorradunfall, carabinieri, kirschkern zählt 370 kurven!), schon wieder CH am bergbach (arschkalt), weiter über steuerparadeis FL (jetzt schon sechs länder!, schnell steuern gespart sowie nach steuersparfrau ausschau gehalten…), nach A, sodann D/lindau und übernachtungsplatz vier kressbronn hbf. (senza mücken, jedoch alpdruck/nächtlich); weiter gohren, hafen du yachtes, schippern (segel/diesel) auf sandralu (ex-jugoslawien) mit L. nach A zum baden, gewitter und keine haie im bodensee (welse schlachtensee?), übernachtung/fünf auf sandra hälftig, ohne ’sandra‘ (hrhrhr…) anderhälftig (illegal!), versenkte getränke an amerikanischem palstek mit bildungsbürgern (eingezogene krampfadern, grünlich), blinden hunden und geschäfts-ideen, rückweg zu gericht ab riedlingen/do., wie vor. fünf tage, circa zwölf stunden, circa 800km, gärtnerhut/bast von BAY-WA (3,95), maschine ok., geräte null. puls?

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„HONGASILLI ! HONGASILLI !“
„was heisst’n das?“
„komm‘ ma‘ mit nach hinten, na erklär‘ ich dir das!“
(quelle: insterburg und co., ca. 1971?)

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nach maislabyrinth sowie einradfahren vor angela merkels bureau wars dann doch die krumme lanke. so ein sackschöner tag, wie gibt nicht so oft. tags darauf schlenker nach schlenzer zum schlenzern. hier ist alles gut und es ist sommer und beim blick auf die glücklichen banden (kennen sich alle, seit sie zwei jahre alt sind), da kitzeln die sommerkindheitssynapsen im kleinhirn, die sich genau an solche zeiten erinnern, in denen alles stillstand, alles einfach nur sommer war und alles groß und einem die ferien vorkamen wie zwei jahre langes stoppelfeldflimmern. derweil die alten sich vergnügen am grillfleische, am wein und an den plänen und sorgen, alle zu zweit, eine ausnahme. und es ist schon schade, dass wir hier wegmussten, nur wegen eines weltgedächtnisses, welches das hier leider wohl nicht gedacht und einen haufen an zumutung den anderen erlegte, na ja, vielleicht verstehts der mensch ja irgendwann einmal, ich verstehs nicht, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen, der mensch denkt, gott schlenkt, schneck schlenzt. kann sie dann ja auch mal einen film drüber drehen, später, wenn groß. recht kräftig werde ich in ggf. zwei wochen dementsprechende farben wählen, incl. jägermeister, zunächst im elfanten, dann vor travolta, dann in einer weißen taube, zuletzt vielleicht voller glueck vor der wiener madonna. proscht schwoschtr, viva, taxi!

wichtig wichtig…

ist ja schon seltsam, mit welcher selbstbewussten selbstverständlichkeit selbst blutjunge filmschaffende ein ganzes mietshaus, nein mehr noch, einen ganzen straßenabschnitt lahm legen und sich arm an gespür und ohne kinderstübliche hemmung in fremden privatsphären ausbreiten, während sie hauptsächlich telefonierend herumstehen, wenn sie nicht hauptsächlich nichts tun, außer vielleicht, dass sie die zum berufsbild gehörende und damit angestrebte exhaltiertheit ausproben, ebenso wie divenhaftigkeiten, arschwackeln dort, wo keiner ist und zuletzt einen fragen, ob sie vielleicht ein bisschen strom haben könnten für die kaffeemaschine, das gesicht am kopf und das gaffatape am gürtel cool, cooler, am coolsten baumelnd, nein hängend.

1971

lagraev
(foto: schneck71)

heute noch einen parkplatzgebüschpinkler (benz/A-klasse/tür offen) im vorbeifahren angehupt, lange nicht mehr gemacht. nach KNUTSCHENDEN gesucht, um dasselbe zu tun, keine dagewesen um die uhrzeit. dann überlegt, dass sex mit schwäbisch eigentlich unmöglich, gedanken gedoppelt verworfen, da losgelacht. später zwei endzahlen spiel77 richtig, macht fünf euro. örtliche buchhandlung spendiert ebensolche bei vorlage des zeugnisses mit einer EINS in deutsch. kirschkern liest zwar wie sau, hat aber nur eine ZWO. hingegangen und auf anregung von kirschkern gefragt, ob denn der gutschein mit einer eins in ‚MNK‘ (mensch/natur/kultur – immer wieder schön…) nicht auch giltet, sei ja schließlich „…so ähnlich“ (zitat kirschkern). örtliche buchhandlung ist großzügig, demzufolge „conny und das besondere weihnachtsfest“ für einsneunzig erstanden, sommerferienlektüre. ferienanfangseis, erste wespen, schnitzel mit fanta im schlösschen hinten am wald hinterm wald (da dann auch knutschende…), kollision mit schmetterling und dann den wagen klarmachen, dackel haidjer nicht vergessen, versteht sich von alleine. oma meint noch, „ach, der liebe gott weiß, wo sie wohnen…“, da fällt mir auf, dass ich neunzehnhunderteinundsiebzig niemals im leben gedacht hätte, so in etwa (und) wahrscheinlich übermorgen – nach zuvor dringender besichtigung des affenfelsens zu SALEM – mit einer tochter den pass mit dem schönen namen zu überqueren, um sodann hinabzufahren in jenes wunderbare tal/CH, wie ich es selbst (einst und im opel kapitän…) seinerzeit getan haben durfte. das alles, um endlich die ‚wirklich hohen berge‘ zu erleben. eigentlich schön, oder?

oder auch

öl ist teuer, parkinson und polinnen auch. ferien beginnen und urlaube auch. bilder beginnen und bilderinnen auch. auf eine bank kann man gehen, oder auch. eine frau oder auch einen mann kann man lieben, haustiere auch. gras ist grün, küchengeräte entweder silbern oder schrill in der farbe, oder auch. eine maschine funktioniert, oder auch. eine musik bleibt einem hängen – oder auch. kaffee oder auch tee, räume, sitzgelegenheiten, wand und decke, bauch, beine, po oder auch. jalousien sowie garagen hat man (oder auch) und sie müssen repariert werden. ferien müssen repariert werden, küchengeräte, alle geräte, frbe, msik, kffee, alles muss IMMER WIEDER repariert werden, werkzeug auch. wieso muss alles immer wieder repariert werden? ist wie mit einkaufen: kaum ist eingekauft, schon muss wieder eingekauft werden. nur dörfer hören irgendwann auf.

haidjer #2

„chiuso!“ schreit er mich an, dein stiller schritt und mein chianti schreit „schritt!“ zurück. der blick, es ist derjenige über anmutende tonnen voller dualem speck, hindurch butzenscheiben in gerahmt gewachster eiche. da glitzert murano-benz, so gülden, wie einst das eine gewachsene jahr von sewastopol, denn so, meine haidjerin, so hast du ihn immer gescholten und ich pfiff dich mit der hundepfeife die ‚mamm von rotterdam‘, soviel verkehr hattest du! sankt ulrich versperrte uns die sicht auf’s wesentliche, später der speer’sche belastungskörper, ähnlich wie nun die firsthöhen der noch nicht einmal wilhelminischen erweiterung. da dein wilhelm (jetzt liechtenstein), dort die orangenen häute seiner bräute behandelnd, die – wie du – doch nichts anderes begehrten als seinen spröden stündlichen hunderter. vor der stattlichen höhe hattest du angst, dergleichen suchtest du wiederkehrend im grünen und fandest doch nur das granulat erlebter jahre, welches sich schäumend verkroch, vorbei am verlorenen spiele des backgammon rechtsdrehend in den behaarten abfluss einer verrauchten und nunmehr leeren badewanne, deren schmutzränder nicht einmal mehr eine osteuropäische zugehfrau beseitigen könnte, so sehr wüteten die musen. recht so, die police sieht butzen, erkennt registertonnen und die klippen der hügel von dover. bildet ab den abraum, das maisfeld und jenes birkenwäldchen. und noch vor allem: meine tonne war deine wonne und deine tonne sollte sein meine wonne auf unserer strasse der demokatie. das ewig blöde wäldchen, der wertstoff auf dem tempelhof, er ist verschworen und verschwunden, suchte sich lange schon andere halden. allein der torpedo verfehlte sein ziel.