betonung auf bocca

bocca

telefon. er sagt, er drückt sich vor´m baumarkt. holzkeile kaufen. einen kuhfuß, „reaktionsmörtel von fischer oder hilti“ hätte R. gesagt. und noch ein paar schrauben. als belohnung würde er sich einen akkuschrauber, so einen richtig teuren, leisten. den sollen die ihm bezahlen. betonung auf „die“. baumarkt könne er auch morgen. dafür jetzt lieber noch pinseln, zwei stündchen wären zeit. er werde das ding nicht „home“ unterschreiben, sondern „zurueck“, die amis würden ja die schwere deutsche sprachmalerei lieben. sein werk sei zu kompliziert. zu wenig autobahn, zuviel südtirol. die andere, die frau, hat die professur bekommen, eben hätte er´s mitbekommen. ruft mich an, betonung auf „mich“, wo soll ich das hinstecken? sie macht autobahnbilder, klar. und er tröstet sich, daß er wenigstens vorsingen durfte. hatte sich einen anzug extra gekauft, hat er jedem erzählt. hätte mal lieber jeans und jackett tragen sollen. hätte so schön gepasst gerade, sagt er, und er hatte schon eine liste angefertigt, mit all jenen, die ihn ab sofort nur noch mit „professor“ hätten anreden dürfen. ganz oben: der unterhuber, dieser oberbayerische pflanzendepp, der ihm noch fünfzehntausend schuldet. den sollte man einhausen, betonung auf „den“. und nicht den bocca. sagt er. und er will heute abend irgendeine antenne abknicken. ich sagte ihm, er soll´s lassen, mit 44. hauptsache gesund. wir verabreden uns für morgen im baumarkt. ich werd´ ihm eine antenne besorgen, die kann er dann abknicken und auch noch auf die rechnung draufhauen, aber autoantennen gibts ja auch schon lange nicht mehr.

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