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16.5., STORY / „fremder leute schäden sind mein trefflich brevier. und das in einem gründerzeitdings mit von oben bis unten psychopraxen und einmal neurologie (2. stock). wenn die leute kommen, dann schauen sie nicht nach oben, sondern denken an das, was gleich kommt. (sagt mir einer mit roten augen, der grad geht). wenn sie gehen, dann gehen sie so schnell wie möglich wieder raus und schauen nicht noch groß nach oben (sagt mir eine mit blauen augen, die grad kommt). OBEN: gemalte heiterkeit mit engelchenpopos und zier (trompetende faunenjünglinge). „ach, mir ist das da oben noch nie aufgefallen!“ und „ach, einen so schönen beruf haben sie!“. alle berufe mit farbe, pinsel und bunt sind offenbar schöne berufe. schöne berufe sind schön und machen offenbar keine arbeit. schöne berufe mit farbe sind also keine arbeit, so klingt es durchweg, zwischenzeilig. fazit: es ist offenbar keine arbeit, dies, was ich tue. bedauern vielleicht, ein wenig, wegen des steifen nackens, da überkopf und an der decke. „michelangelo hat ja auch im liegen gemalt!“. schön wärs. aber für kunst oder schöpferisches wollte gewiss keine oder keiner etwas ausgeben. eher schon für butter oder SUV, psycho ist ja auf kasse. / psycho ist bestimmt auch ein schöner beruf. die leute kommen und gehen, und die, die gegangen sind, kommen wieder und die, die gekommen sind, gehen wieder. es ist wie beim wetter, die sonne kommt und sie geht wieder, allein deshalb, um gewiss wiederzukommen, ähnlich wie bei der butter. wenn sie alle ist, dann kauft man welche, und wenn sie dann wieder alle ist, dann kauft man wieder welche, solange man kann ein lebenlang.“
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(Abbn.: Behebung Wasserschaden)