la dernière spaetzle fait à la main par une prêtresse en temps de paix avec de la musique américaine!

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(unradiert und fern der Heimat/ Ja natürlich habe ich gelernt, lernte und verinnerlichte und habe kapiertgutgeheissen und heiße das bis heute, gut, dass aus den Erfahrungen der Vorderen und zuvorderst Gefallenen oder äußerlich und innerlich Schwerbeschädigten diese Volksabstimmungen und div. Bescheide sensibel und penibel behandelt werdenwurden sowie eingeschränkt fortan in unserem wunderbaren und fast einzigartigen GG (Grundgesetz) nach Nazi, aber wenn das nun irgendwie heutzutage so ist, dass erst gestern irgendein Olympia per Volksentscheid abgelehnt werden darf, aber schon heute nicht einmal LE VOLK zu einem völlig undefinierten Krieg NICHTbefragt wird, dessen Herleitung per se mit einem emotionalinnerem Verständnis zunächst eier-, schmerz- und trauerorientiert ist und daher auf vor allem Blut-Rache-Gonadendingen usf., welche ja ihren Platz im Leben haben sollen und dürfen durchaus, beruht, jenseits lebendiger Vernunft, gemischt mit ja vollkommen verständlichen und nachvollziehbaren Brüderlich/schwesterlichkeiten, sich also daraus generiert und festigt, dann möchte ich hiermit (als durchaus vernünftig wehrhafter Mann/male im Normalrahmen incl. Hormonen) meinen heute schier unsäglichen auch Eierprotest bekunden, und zwar dagegen. Denn immerhin schaffen es ja sogar unterlegene Boxer (sic!, vgl. vorgestern), ihrem soeben überlegenen Kontrahenten zu gratulieren zum „Sieg“ und sich so zunächst einmal zurückzuziehen, um zu überdenken die Gegebenheiten, und sei es ein wohlüberlegtes Retour in vernünftiger Vorbereitung. Die Frage wäre also: Wo lernt man heute noch Vernunft. Und vor allem, wo und wie kann man sie endlich auch einmal vernünftig weiterreichen an unsere Nachkommen, ohne im Kreislauf der zu bedauernden Toten sich ewiglich wiederzufinden und ohne zu denken irgendwann, das ist eben so, ich bin eben so, wir sind eben so, das wäre ja ein Kniefall vor uns, und zudem ein Zurückweichen vor uns und unseren Gegebenheiten und Möglichkeiten, ganz wenige Hunde beissen ja die anderen tot, die wollen ja nur was wissen von dem, der unter ihnen liegt eine Zeit lang. Ich bin immer noch nicht soweit und möchte das wenigstens den Kirschkernen der Welt weitergeben, irgendwas aus dem 20.Jahrhundert, so, wie ich übrigens immer noch fast daran glaubte, dass das Weibliche das alles im Gesamten möglicherweise besser zu bewerkstelligen weiss und wüsste, gewußt hätte, allein wegen der verfügbaren Busen und deren FORM und dem doppelten X. Aber alles scheint auf Kippen und Halden derzeit, selbst dies und eigentlich schon länger wäre dann wohl das letzt Tabu in der niedergerissenen Tabougeschichte der globalen Leute will sagen Menschheit auf Suche nach Sinn und Herkunft, da wären wir dann wieder beim Ötztaler, seiner Morgenlatte und einer Tankstelle mit fosssilem Diesel im mittleren Westen oder im einst fairen Kurdistan. In einer Welt voller Auspuffe. /Verzeihung diese ewigen schnörkelreichen wiederholungen, dazu naiv, die ich seit nunmehr jahren, sie machen mich schlicht augenbrauenhochziehen, da ich anderes erwartete und selbst auch anderes geliefert habe mich bemüht, und gearbeitet an mancher reifung, also meine zeit versuchsweise nutzte, in den letzten zweidrei dekaden und den jahrhunderten davor nicht enden wollender schöner stunden, denn eigentlich bin ich sprachlos und will mir das nun auch -endlich bewahren. dürfen wollen. Meine wertvolle Sprachlosigkeit, daher Plätzchen dies Jahr wie immer: Herzchen mit Pfiff.)

Da helfen eben nur die letzten von einer Priesterin handgemachten Spätzle in Friedenszeiten und ordentlich amerikanische Musik. Das wollte ich wenigstens einmal gesagt haben.

je suis Billy Boy

speiß

In Raum 1.07, dem Vogelzimmer, ist das nun geklärt, der spätere Rauchabzug, der die Decke stört, wurde schon bald nach deren Erstellung geschaffen, oben am Rand habe ich geöffnet, wunderbarer Stuck läuft dahinter weiter, nur teilweise beschädigt durch die spätbarocke Ziegelhochmauerung. Darauf lediglich die erste farbige Deckenfassung, die Profile und Ornamentik dünn weiss gekalkt, dazu Deckenflächen in hellem zarten Rosa, Grün und Gelb, der Mittelspiegel hell Grau, die Höhungen der floralen Ornamente auf ockerfarbenem Anlegemittel blattvergoldet.

Da fällt mir ein, ich muss das Gold noch suchen an den Ornamenten im vom Kamin verdeckten Bereich, bisher habe ich das dort noch nicht gesehen, auch, weil ich dort noch nicht nachsah.

Morgen dies also, dazu nochmals begutachten die gestern ergänzte barocke goldene Schrift am Türfutter* vom Speißgang zum Turmgang sowie die mit Ölfarbe nachmarmorierten und retuschierten angrenzenden Bereiche. Das Türfutter zur Speiß ist fertig, ebenso die marmorierten Fußbodenleisten im Speißgang, wo die Schreiner die verkohlten Bereiche gekonnt ersetzt haben. Heute die neuen Fußbodenleisten mit Erstanstrich Öl versehen, hell-ocker, der Ton ist noch zu gelb, also dann beim zweiten Anstrich nachmischen, anpfeffern, ich bin ja Farbenfuzzi.

Die fußbodige Holzverkleidung der Wandtemperierungsstränge sollen neu maseriert werden, morgen dann hell unterlegen und trockenföhnen, so dass gleich danach die braune Ölfarbe auflasiert werden kann. Das Türfutter vom Wehrgang zum Turmstübchen heute mit Dammar-Bienenwachsfirnis eingelassen, ebenso das bereits fertig marmorierte bzw. retuschierte Türfutter von Raum 1.11 (Himmelbettzimmer) nach Raum 1.10 (Kabinettla). Dort das Türblatt heute fertiggeschliffen, nach Kittungen und Spachteln gestern, ebenso den Türstock, alles ist nun vorbereitet für die Lackierung in hellem Grau (Biedermeier), genauso wie dann die Türen zur Bibliothek bzw. zum Sternchenzimmer (1.08) bzw. wie das Türblatt und Futter von 1.08 zu 1.07.

Farbton ebendort nach Farbfächer und Absprache mit Besitzerin, Architektin und Denkmalpflege. Im „Sternchenzimmer“ sind die Fensternischen schon seit vergangener Woche fertig gestrichen, gebrochen weiss mit Emulsionsfarbe. Die Decke hatte ich trocken gereinigt, da der letzte weisse Anstrich wasserlöslich ist und hier keine große Maßnahme geplant ist, der jetzige Zustand mitsamt der um 1880 applizierten Makulatur mit von Hand aufgeklebten Bronzesternchen (seitens Urgroßonkel der Besitzerin) soll erhalten bleiben, ebenso die Wandtapete mit Floralmustern aus den frühen 1960er Jahren. Einige Risse an der Decke gekittet und zurückhaltend retuschiert.

Die zweiflügligen Doppelfenster hier ohnehin schon fertig, auch die äußeren Schlagladeneisen, alles in Leinölfirnis bzw. Ölfarbe, ich habe eigens dafür einen „Fensterplan“ angefertigt, damit man den Überblick behält, was noch zu bearbeiten ist. Das Leinöl stammt übrigens noch aus Beständen des Großvaters des Kollegen und ist seit mindestens 35 Jahren im Behältnis gereift. Die gemischten Farben passen, das ist schön. Den Meisen scheint der neue äußere Fensterkitt zu schmecken, überall an den vom Schreiner neu verkitteten Fenstern finden sich Knabberspuren. Hoffentlich ist das Material nicht giftig, was ich jedoch ein bisschen nicht ganz ausschließen würde.

Ich nächtigte in Raum 1.11, vergangene Woche, dem Himmelbettzimmer, auf einer französischen Matratze. Draußen stürmte es, ich war ganz allein im Anwesen, dem Schloß, besser: der Burg. Mit Mauer ringsherum und Wehrgängen. Ein paar Flügel der Fensterläden schlugen, da die Reiber sich querlegten. Trotz allem war da keine weisse Frau. Wobei, durchaus ein wenig unheimlich. Was wohl solch eine weisse Frau mit einem weissen Mann alles anstellen könnte?

Aber es ist ein guter Ort. Man spürt so etwas ja irgendwann. Eine „Versteckburg“, also eine Wehranlage ursprünglich, die sich versteckte, in dem sie nicht als „Höhenburg“ errichtet worden war, sondern in einer jähen und abrupten Senke auf einem Felsen dort gebaut wurde. Dies ggf. ein Datierungshinweis, denn die Erbauung muss vor der Verfügbarkeit von schweren Distanzwaffen, mit denen man hätte von oben nach unten in die Anlage hineinschiessen können, stattgefunden haben. Wahrscheinlich, so meint die Freifrau, sogar die einzige noch erhaltene in Bayern. Also sehr alt, im Internet steht „vor 1231“. Ich spüre aber, alles dort an diesem Platz ist sehr weit älter und von durchaus mystischer Anmut.

So langsam wird es kalt im Innern der Mauern. Morgen also diese Maserierung. In Baumärkten gibt es keine differenziert vorbereitenden Werkstoffe mehr, die eigenes Denken und Verstehen dessen, was man da vorhat, vorraussetzen bzw. gutheissen oder fördern würden. Noch nicht mal für den interessierten Laien. Nur noch Materialsysteme mit absurden Namen, zum Beispiel „Projektweiss“**. Oder „Aussenlasur-Holzterrasse“**. Oder „Pinsel-Rein“**, für Nitroverdünnung. Dagegen von Standöl keine Spur. Ich hätte gute Lust, eine Drogerie mit klar formulierten Angeboten zu eröffnen, die auf die Gebinde geklebte Etikettierung wäre handgeschrieben und die Preise dennoch oder gerade deshalb zivil. Wieso lassen wir uns diese Verblödung eigentlich gefallen – (so könnte man fragen, nebenbei. Wenn es nicht wichtigeres gäbe. Denn immer ja ist das Wichtige wichtiger.)

(vgl. dazu Wertedebatte).

Als belangloses Antipost zur Istzeit (ich mag ja sowas) erwarb ich gestern im Drogeriemarkt mal wieder ein paar bunte lustige Erlebniskondome, um zu überprüfen, wie diese heutzutage wohl aussehen mögen. Die Farbe und das Erlebnis an solchen waren mir immer etwas suspekt gewesen. Aber auch hier, bei farbigen Spaßkondomen („Bunte Vielfalt“), hat sich nichts verändert. Warum auch. Farbe bringt Leben ins Leben.

Beim Abschied in die Winterpause erzählte mir die Freifrau heute, auch sie habe als Kind mit den Geschwistern gerne heimlich Fensterkitt geknabbert, wie diese Meisen letztens. Leckeres Leinöl und Sägespäne, früher. Sie wurden aber nie erwischt. Die Fußleisten sind nun gut geraten, sowohl das hellockerfarbene Weiss, wie auch die Maserierung. Das Maserieren hat großen Spaß gemacht, es war mir Herzensangelegenheit. Nun also können die Schreiner die Böden bearbeiten, ohne dass die Stukkateure oder ich stören. Alles Material ist ordentlich verräumt, die Pinsel gereinigt, die Gebinde und Tuben verschlossen, die Eisen geölt und das weisse Winterkleid kann sich alsbald getrost um die Burg werfen.
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*INTERPONE TUIS INTERDUM GAUDIA CURIS
**da lachen ja die Hühner.

die a.?

aha, eine cousine der französischen freundin der kirschkern war offenbar bei den eagles ODM, so klein ist die welt, sie ist nur leicht verletzt, kirschkern meint lakonisch trocken „glück gehabt!“ und was soll sie auch anderes meinen. was erzählt man den kindern und halberwachsenen jetzt, über die welt und was gibt man ihnen mit und etwas scham auch dabei, sie könnten ja auf die idee kommen und fragen, hey, was für eine welt habt ihr da für uns vorbereitet, warum ist das so, was habt ihr uns da hinterlassen?, (wie macht das frau casino wohl mit ihren drei jungs?), heute wollte die halbe klasse schulorganisiert eigentlich nach clermont-ferrant fahren für eine woche, ein kleiner wochenaustausch mit großer vorfreude, aufgeregte emails am wochenende, nun diskutieren sie erst mal in der schule, ob sie fahren sollen, alle ausserschulischen aktivitäten sind in frankreich wohl abgesagt und untersagt, der ausnahmezustand, verständlich ohnehin, also vielleicht fahren sie morgen dann, ich hoffe das sehr, wir haben uns noch besprochen ein bisschen gestern abend, jetzt erst recht sag ich trotz sorge natürlich, das war ein anschlag auf uns alle, auch auf dich und mich und oma und die köchin, aber alles kann ja überall passieren sowieso, jetzt erst recht also! / je suis heute abend in einem konzert, erzähle das der alten madam, die wieder zuhause ist mit arger schlagseite, und sie meint „oh gott, kind – in einem KONZERT!“, ja in einem konzert mit perverser götzenmusik. die angst hält die alte dame am leben, auch ok. und die köchin wollte mit freunden eigentlich am vergangene freitag nach P gefahren sein, war dann aber in iserlohn, der himmel weiss warum. literatur? / einen neuen zahnriemen habe ich nun für neunhundert euro. literatur? / in den kommenden tagen werde ich in einer alten burg übernachten, auf matratze und ganz alleine, dort soll es angeblich ein gespenst geben, eine weisse frau, die nachts umherwandelt, ich hab jetzt schon angst.

ungelernt / POS.

Jetzt sieht man sie wieder in der noch Dämmerung frühmorgens auf den Baustellen, die Hilfsgipser und Hilfsmaurer und die ganzen Ungelernten, wie sie sich für ihren lächerlichen Mindestlohn die Knochen und die Gesundheit ruinieren in der Kälte, 10 Stunden lang, oder die früh alternden Betonbauer, die sich den ganzen Tag krummlegen für die Investorenmodelle, um dort die Bäder einzuhübschen beispielsweise, in denen dann später die Hochfinanz oder das Mittelkapital in Marmorbadewannen sich aalt oder den Sushischiss ins saarländische Porzellan gleiten lässt aus den mehrfach gesättigten Hinterteilen.

Es kommt ja drauf an, wie man sich positioniert.

Die Tochter berichtet von den unzähligen kleinen Graffitis „ACAB“, die es Mode ist derzeit, sie überall anzubringen, woraufhin ich ihr ein wenig schildere, wie mir das scheint als Polizist, wenn man eigentlich nie mehr recht weiss, ob man abends noch lebend heimkommt für vierzehnhundert Euro.

Die Positionen laufen Hand in Hand und die Ehe läuft gut. Es kommt ja darauf an, wie man läuft.

1.NOV

und ja, es geht wieder weiter. gestern notärztin mit lalü-lala, ohnmacht, nein, bitte nicht schon wieder krankenhaus. heute nun warten auf krankenhauseinweisung. die alte dame sagt, sie hat uns alle so lieb und sie habe so liebe eltern gehabt. und so sachen immer am wochenende. da grinst sie dazu. wenn sie mal die augen aufmacht. alle wollen zu hause sterben, aber 80 prozent sterben im krankenhaus. die kirschkern hat ferien, morgen wollten wir auf tour zum safaripark hodenhagen, nach römö, nach schleswig. im auto pennen. noch einmal die tour wie früher, nur bei 0 grad nachts im wagen. schön, abenteuer. sie, die alte dame, dachte immer, irgendwann wacht sie einfach nicht mehr auf. so habe sie sich das immer vorgestellt. das hat sie mir das ganze jahr über erzählt und sich entschuldigt, dass sie so viel sorgen bereitet. aber nun hat sie ja bewiesen, dass sie kämpfen kann – wieso bleibt ihr wenigstens jetzt ihr wunsch nicht vergönnt?

die zeiten des wartens auf den notdienst. spezielle zeiten, fast schon spirituell. nullzeiten, auszeiten, die uhr bleibt stehen. die gedanken und das adrenalin schweben. man weiss, etwas wird geschehen, etwas ggf. größeres. ein flimmern. wie oft hatte ich das jetzt schon dies jahr. loslassen, zurückholen. abschied nehmen, hoffnung schöpfen. innerliche achterbahnen. alles dabei? vollmacht, patientenverfügung, arztbriefe, medikamentenpläne, unverträglichkeiten?

draußen nebel, der erste november, so richtig zum einigeln.

schnell noch eine rauchen, gleich kommt der notdienst, heute ohne nebelhorn, dann ein fishermans-zitron für guten atem.

maxmoritz

MAX aus pakistan ist 16, hat paar jüngere geschwister, spricht nur Urdu, schreibt kein lateinisch und war fünf jahre in der schule. zuletzt hat er im ländlichen gebiet in der elterlichen landwirtschaft gearbeitet, ist muslimischen glaubens und über den iran und danach in irgendeinem container in einer wohl eher (gottlob) unspektakulären flucht kraft schleppern nach ungefähr vier wochen in karlsruhe gelandet.

max ist fallbeispiel – er ist ein unbegleitet minderjähriger flüchtling. warum das haus und die bewirtschaftungen der familie zerstört wurden, ist unklar. zu seinen eltern hat er derzeit keinen kontakt. sein wunsch kraft dolmetscher: eine berufsausbildung in deutschland.

ein durchaus bewegender abend in einem sehr engagierten landratsamt. mit rollenspiel und erfahrungen, die manche schon zu berichten wissen. da werden die ganzen sachen dann endlich mal konkret. machen und nicht immer nur quatschen. ein schönes exzerp: 14-jährige scheinen überall auf der welt erstmal ziemlich ähnlich zu sein. spaghetti, markenklamotten, häusliche hygiene, ketchup und in reaktion darauf ein gesunder gastelterlicher menschenverstand. (ich hab die kirschkern im kopf.) jenseits von kultureller herkunft oder religionen

beten kein problem, weder auf teppich noch am tisch. auch ganz konkret auf konkrete nachfrage: max würde aufgrund landratsamt sofort eine schule besuchen. zunächst ein jahr lang vor allem sprache und schreiben lernen, mit dem ziel, nach weiteren zwei jahren auf der berufsfachschule den hauptschulabschluß zu erreichen. danach ausbildung oder lehre. sollte der abschluß für ihn nicht zu schaffen sein (wider erfahrungswerte), dann gibt es die möglichkeit des „fachwerkers“, in dessen status man jederzeit aufstocken kann/könnte im (grundsätzlich jederzeit) nach oben offenen bildungs- und fortbildungssystem.

einige anwesende pflegeeltern berichten über die hohe lernbereitschaft und motiviertheit von jugendlichen flüchtlingen. sic! (dachte ich mir so.) und dass dies auch ihren eigenen kindern gewissermaßen ein wenig die verschlafenen augen geöffnet habe.

und auch: bericht über moritz aus mali, der zunächst nie seine kleidung ablegte im endlich sicheren bett. moritz war übers mittelmeer gefahren und hatte offenbar unglaubliches mitbekommen. nach tagen und nächten erst hat er endlich zu weinen begonnen. und schließlich auch mal sein wertvollstes, nämlich sein mobilephone mit adressen, rufnummern und dann auch fotos der eltern, der heimat und der reise seinem gastvater gezeigt. da kann man dann erstmal nur daneben sitzen und hände halten. und eben einfach da sein, egal wer man ist.

darum gehts bei moritz (fallbeispiel) dann vor allem.

das denk ich mir schon. denn darum gehts auch mir, besser uns, auch. aber um zoobesuche sowieso (und um handyspiele) und ums rennen durch den wald und tiere und pflanzen und TV gucken. vielleicht auch ums hecke-schneiden, mädchen oder das außenwasser abstellen, bevor es friert.

der alten dame und ihrer betreuerin hab ich vorsichtig berichtet von diesem abend heute. die alte dame öffnet darüber sogar ihr matschauge und will, dass der fernseher ausgeschaltet wird angesichts meiner berichte. sie denkt sich da rein mit ihren jahren und nimmt teil. sichtlich bewegt, obwohl sie ja gar nichts mehr zutragen kann, in ihrem zustand. ?. die betreuerin (großes herz!) ist zunächst skeptisch. aber das mit osteuropa kriegen wir auch noch hin. verweise da oft sensibel auf christliche grundwerte und die papstkeule hab ich ja auch noch zur not und die vorstellung, ihr wundervollster polnischer käsekuchen würde einst arabienweit bekannt.

alte dame fragt in die runde: WIESO zeigen die nicht mal sowas im fernsehen zur besten sendezeit, wie man denen helfen kann? mehrfach fragt sie das und ich frage mich das dann eben auch. hilfe, kleine hilfe, einfach mal basismenschlich, könnte im grunde so einfach sein. das landratsamt und alle behörden sind – jedenfalls hier – sehr unbürokratisch (so scheints mir) und sehr engagiert. für schwere fälle gibt es eine 24h-dolmetscher hotline jenseits von hand und fuss. und vernetzung scheint auch höchstangestrebt.

das nächste wird nun sein ein hausbesuch. noch ist nichts klar, auch wegen der beruflichen situationen, vor allem der meinigen. bin ich doch so allzuoft unterwegs und nicht vorm ort.

VERGESSEN nun bitte max und moritz, aus datenschutzgründen. aber es müsste doch irgendwie möglich sein, die eigenen angehäuften fähigkeiten und möglichkeiten irgendwie in dieser gesamtsituation zur verfügung zu stellen. stellen sie sich vor, einem geflüchteten max würde dadurch eine beispielsweise landwirtschaftliche ausbildung ermöglicht werden und der kirschkern würde vor augen geführt, dass ihre frei getragenen blonden locken keine selbstverständlichkeit jedenfalls weltweit sind.

oder max würde dereinst (in jahren), alt und grau, in islamabad einem TVsender berichten, wie er (vor jahren) notaufnahme fand und badewanne in einem dörflichen süddeutschen pfarrerinnenhaushalt mit familiären anschluß zu einer alten dame, die noch in lankwitz zu berlin ausgebombt wurde und deren leider viel zu früh verstorbener zweitjüngster bruder (RIP) im alter von vierzig sich als alternativgeschlechtlich – damals noch: schwul – outete. als rechtsanwalt. seine hauptsächlichen kunden waren übrigens arabische teppichhändler aus nahost im zwist in hamburg, freihafen, mit syrischen und afghanischen banden, deren teppichgelder in bordellen am persischen golf investiert wurden, möglicherweise, die heutzutage den IS alimentieren.

ich hatte heute abend den eindruck, dass auch die behörden alles daran tun, die großgeschriebenen verwaltungsbestimmungen zu verkürzen bzw. zu vermenschlichen. ein durchaus positives erlebnis, jenseits von merkel, der „grünen jugend“ oder internet oder intellektueller problemeinordnungsbetrachtung – es gibt da menschen der tat, überall, auch dort, wo man sie gar nicht erwartet hätte. ein ziemlich gutes erlebnis.

ich bin gewiss nicht naiv. aber wir werden sehen. und umso schöner, wenn sich noch mehr leute das einfach mal anschauen würden und sich informieren. ich glaube, man könnte da jede menge menschen einfach mit durchziehen. ganz einfach wie als nachbar, und ohne groß pipapo. wie rasenmähen, stammtisch oder skifahren im februar. oder kehrwoche (übrigens eine sozialistische errungenschaft, sehr zu unrecht geschmäht), eben grundsolide, ohne viele worte, eher in bereichen der tat.

es gibt negative hemdsärmeligkeit, aber eben auch positive (wie die köchin zuletzt sagt). Das Dorf erzieht die Kinder und alles wissen, wie denn alles wohl werden wird, das werden wir sowieso frühestens in zehn Jahren, aber auch das war ja schon immer so.