natürlich kommt das oft vor. und jedes dieser ereignisse ist am größten für sich genommen. dennoch spiegelt es sich dann im jeweiligen, das ganz große umfassende ereignis, ein ereignis, das man nicht vergisst, niemals vergessen wird, das die qualität hat, einen zu einem sogenannten anderen menschen zu machen, wie dann die anderen sogenannten menschen (und tiere), zu denen man dann ja selbst geworden ist, es zu formulieren pflegen. wir fuhren los, spätabends an einem sonntag. es war ein jahr voll von schönen neuigkeiten gewesen, ein jahr eingeschenkt mit neuem saftigen leben, einer beinahe neuen stadt, einer gerne geteilten wuchernden vision, einer vielzahl von plänen, geprägt von unglaublicher liebe und dazu noch obendrein finanziell umständehalber behütet. es war ein nest bereitet, wie es nicht schöner hätte sein können, beschützt unter dem sonoren brummen der zehnminütlich schokolade und zuneigung mit allem darum und daran abwerfenden rosinenbomber, und alles durfte in ruhe wachsen, hatte sich in größter geborgenheit entfalten können. wir verließen also die wohnung an jenem sonntag abend nach draußen in den seit tagen eisigen stadtwinter mit einem speziellem schnee, zu zweit. und kehrten dorthin zurück an einem dienstag, gegen abend, über die schwelle ebendieser wohnung, zu dritt. wenig später hatte es dann zu schneien begonnen, im außen und vor dem balkon. das alles fand statt und geschah heute vor neun jahren.
99 – 4
gottfried
gerade eben im adressbuch des mobiltelefones eine nummer gesucht. dabei ‚gott‘ eingegeben und kurz erschrocken. das ist schon ganz schön witzig, wenn man vormittags im adressbuch des mobiltelefones nach der telefonnummer von gott sucht.
lust
Üzglemürg. Ezkglemek! /Polski Jawollski.
Protokoll mit J., Schöneberg, Jansen-Bar, 17.1.09:
-Religion, Schicksal, Schakal, Zufall und wir (Freund von Freundin von Freund von Freund: +mumbai08; Freund und Freundin: +tsunami04, etc.; Religio, Hilflosigkeit, „Religio als Hilflosigkeit“ (*gähn*) etc.?, Scheißthema/Kein Scheißthema/Flugzeugunglücke/Entjungferungen/Vegetarisches Hundefutter.
-quasi verrückt: Opa von J. (ertrunken) muss Waldemar K*b*r (Opa vom Schneck) gekannt haben! (siehe auch hier, Schlachtschiffe ‚Bismarck’/’Hood‘)
-Gedenken der Verstorbenen
-Projekt/Lektorat ‚EINE WOCHE‘, eine Woche (eine Woche)
-Wein schmeckt (Portugieser portugiesisch), Bier aber auch.
-Mukke: Chico Hamilton (Jazz=Schakal?)
-Hitler, Österreicher; Thomas Bernhard, Österreicher; Klinsmann, kein Österreicher. Hohlwelttheorie.
-Fühlen mit ‚Gundbert‘ (female), pipapo und so
-1 Monatsmiete Neukölln/Atelier=smokingschneck/Ofenheizung (abzgl. ‚Verantwortung’/KK)
-Freundschaften redux (Schneck denkt distanziert: Rehabilitierung von Arschlöchern?)
-Monumentenbrücke/Crellestraße (Allee der Kosmonauten)
-Feuerzeug von ‚dildoking‘ („wo kommt das her, wie kanndas sein?“)
-Verabschiedung (Hohlwelttheorie, Rauchen)
-„Die sind echt nett!“ (Fragment/genderfrei)
robbe am waldrand
eine andere robbe bei künzelsau im schneetreiben gegrüßt, die andere robbe bei künzelsau grüßt im schneetreiben umfangreich zurück. wenn man irgendwo in europa eine robbe straßenseitig bemerkt, dann grüßt man jene, zumindest, wenn man selbst in einer sitzt. je weiter weg, desto herzlicher. ich war einmal mit einer robbe in england unterwegs, habe dort aber leider keine weiteren robben getroffen. und je näher man sich wieder an das berlin heranbegibt, desto mehr grüßt man die anderen robben nicht mehr, manchmal verflucht man sie dann dort sogar, wenn sie zu langsam und ungeübt vor einem her fahren im stadtgebiet. aber in der ferne: zucker und heimat! in der filiale prinzenstraße hat man immer das gefühl, hier gibt es noch menschen, denen ihre arbeit richtig spaß macht. ich jedenfalls kenne keine andere so unkomplizierte, günstige und familiäre autovermietung. habe also nun ein drittel meines gesamtoeuvres nach süden an den waldrand gekarrt. „oeuvre“, was für ein knöchernes wort. dieses atelier immerhin acht jahre. viel gelacht, viel gesehnt, viel geliebt. vieles ist größer geworden, manches kleiner, viel getrunken, viel gerannt, viel gedacht und gemacht. viel erfolg, viel einsam- und zweisamkeit, viele bilder, viel verworfen, vieles ein bisschen falschgemacht und einiges vieles richtig. gelebt, getanzt, gekickt. ein atelier zu räumen, das darf man in seiner wirkung nicht unterschätzen, das ist anders als bei einer wohnung. das ist so wie nach amerika aufbrechen mit einem kastenwagen. gegenüber den stufen der kinderladen, daneben vormals das dominastudio, daneben andere seite die bar. ich mag solche mischungen, kann nicht mehr ohne sie, am teilzeitwaldrand habe ich sie noch nicht gefunden. also farewell atelier schöneberg und hello again neukölln. dachte ich ja schon vor zehn jahren, als wir ebendort ankamen: neukölln ist was für in ausbildung oder dann wieder geschieden. nicht unbedingt was zum kinderkriegen. das berichte ich auch der G. in der bar gegenüber. die G. hat immer wieder wunderschöne handgelenke. sie meint mir zu wünschen, wenn ich sage „titten auf den tisch!“, sie wünsche mir stattdessen brüste in der hand, nicht auf dem tisch, zu haben. auf dem weg zur letzten s-bahn, den sie mich sie begleitend als „old-fashioned“ bezeichnet, sprechen wir eingehaktes arabisches englisch. spannungen sind oft schöner als erfüllungen, zumindest einige zeit lang. gut gelaunt schließlich schnell nach hause die paar hundert meter durch die schöne kleine nacht.
sexy
in diesen nächsten nächten…
saumarie, mein bein…
9.2.2009, 2.00 uhr nachts: innerhalb einer nicht ganz unwichtigen bewerbung soeben dieses weblog (mitsamt dem vorgänger) als „performativ wie textlich dialogisch-interaktives projekt/konzept an den rändern der peripherie von zeichnung“ erwähnt. darf ich das so?