
was macht man, wenn man wie ein ‚arschloch‘ aussieht? also, ich sehe ja nicht unbedingt wie ein ‚arschloch‘ aus (behaupte ich jetzt mal…), nein, ich meine, was macht man, wenn man wie ein ‚arschloch‘ aussieht, oder zumindest so ähnlich? ich meine, wenn man so aussieht, wie ein ‚arschloch‘ in der unmittelbaren sozialen umgebung. zum beispiel am derzeitigen arbeitsplatze. da (im falle arbeitsplatze…), da gibt es einen, der ist ein ‚arschloch‘ und er sieht mir verdammt ähnlich. beziehungsweise habe ich gestern (und heute) im spiegel des arbeitsplatz-WC’s festgestellt: „mensch scheiße, schneck, du siehst fast EXACT so aus, wie dieses ‚arschloch‘!“. das kann doch kaum wahr sein, oder? zum VERWECHSELN ähnlich! (…und ich kenn‘ nicht mal seinen namen, und das, obwohl ich sicher weiß (!), dass er ein ‚arschloch‘ ist, ich war sogar schon zwei mal dabei, als er eins war). aha, er hat jetzt nämlich eine brille wie ich, hatte er letztes und vorletztes jahr noch nicht! hat sich wahrscheinlich gedacht, ich besorge mir jetzt eine brille wie der schneck, dann seh‘ ich nicht mehr so aus wie das ‚arschloch‘, das ich bin, sondern wie der schneck, (der ja keins ist, jedenfalls überwiegend…), was also macht man da? und dem nicht genug, es gibt sogar noch ein weiteres ‚arschloch‘, das mir verdammt ähnlich sieht, das fällt mir jetzt erst ein (*kopfklatsch*)! das müssen irgendwie brüder sein? mit mir verwandt sind sie jedenfalls nicht. und dann befand mich gestern beim weinhändler überflüssigerweise noch eine rotgeschminkte hochdruckpatientin kokett der ähnlichkeit mit til schweiger: „du bist der bruder von til schweiger!“ meinte sie, vor versammelter runde und beim zweiten kleinen weißen. witzigerweise (haha…) kenne ich den bruder von til schweiger, hab‘ ihn mal auf einem fest einer guten alten freundin in bad homburg getroffen, aber nichts mit ihm geredet (ist ja auch lange her…). alle beim weinhändler schauten mich nun natürlich erwartungsvoll an: was erwidert der schneck jetzt? mir aber fiel nichts ein, nichts! ich versuche dann in solchen situationen immer zu grinsen, so als abwehr. die hochdruckfrau hingegen witterte und setzte nach und meinte: „ist ja nicht klar, ob das ein kompliment war oder nicht…hrhr…“ und rollte siegesgewiss ihre roten äderchenaugen, während sich die runde natürlich die schenkelchen klopfte. mich überfordert sowas regelmäßig. am liebsten würde ich mich dann in meine kräuterspirale zurückziehen, mit grüner plastikgießkanne und gärtnerhut, endlich memoirenschreibend. stattdessen dachte ich an Q. und an M. sowie an die O., nur, um der vorstellung einer hochdruckkellersauna zu entweichen. ich will sowas nicht. ich mag auch keine tibetanischen windglocken, vor denen man sich ständig ducken muss, wegen dem GONG. ich glaube, das hat auch was mit meiner selbstständigen berufsausübung zu tun, oder eben mit mir als ‚arschloch‘. die falschen farben drängen nach außen, die richtigen umso mehr. hier noch ein witz des bruders des lieblingskollegen, der die eine seiner nieren während eines rikschaunfalls in indien (um ca. 1990) verlor: „was ist gelb und kann nicht schwimmen?“ / „ein bagger!“ / „und warum?“ / „weil der nur einen arm hat!“. der nierenverlustige ist inzwischen ein goafreak und eigentlich ist er immer ganz gut gelaunt, er ist eben kein ‚arschloch‘ und hat stets einen schönen witz auf halde.

