es ist gerade immer so ein vorbeigleitschirmen. schnurren der lüfte des lebens. zeitmaschinendinge. hie die kirschkern, dort die afghanen. und am waldrand die alte dame und ihre verwaltung.
die verwaltung der knapp noch minderjährigen kirschkerndinge, die verwaltung der knapp noch minderjährigen jungsdinge, die verwaltung der dinge und belange der alten dame. mitsamt deren betreuungsvorgängen. sämtlich supervisionen. es soll ja alles laufen und allen gut gehen. die tage VERgehen, sie streichen brummelnd übers öde gelbleuchtend langweilige indianerland. und ich gönnte mir einfach abends eine bildproduktionslose sträuselzeit, stattdessen die in neukölln aus dem 2. bombenkeller jüngst geretteten zeitschriften hier am waldrand einfach mal so in ruhe anzusehen.
von 1972, es gibt darin zu sehen vor allem jede menge wesen mit busen dran, ich erinnere, wie ich in den ferien bei meiner geliebten OMI in fuhlsbüttel süchtig war abendlich nach diesen STERNs und im besten falle QUICKs, weil man dort studien betreiben konnte übers aussehen von weibchen. als 11-jähriger. heimlich. und wie rührend diese bilder von damals aus heutiger sicht erscheinen. harmlos, gutmütig. fast schon visionär. dahinter lockte entspannt eine bessere welt, eine art wiese mit streuobst ohne würmer, in der es allen gutginge und im sommer machte man FKK und mochte die menschen, von denen jeder und jede FREI war und entfaltungsnaiv.
die zufriedenen alten schenkten den enkeln 20 mark zu weihnachten und starben mit 65 und das war normal so. der VW-käfer kostete knapp 6000 mark. ein citroen DS um die 12 tausend.
und wie bunt die autos waren, nicht so grauschwarz mattiert und böse dreinschauend wie heute. viel deodorantwerbung mit blümchen und FCKW oben ohne. oder FA-seife. oder schmalfilmkameras. instamatic pocket von kodak zum knipsen. man fotografierte ja damals nicht, sondern knipste. am strand oder gotthard. im hintergrund soziale marktwirtschaft, bildungsdurchlässigkeit und ein häppchen kalter krieg hinter den Koch-Seiten. vor dem kreuzworträtsel.
habe ein problem, wie immer, mit diesem dödelherbst. alle um mich herum raunen anschwellend nun wieder kollektiv uebergluecklich „uargh…, wie warm ist DAS denn, so schön!“.
Nicht ich.
es soll endlich die restblätter wegstürmen und draußen ungemütlich sein. /einuhr-dreissig: insekten in badewanne, gleich vier stück. hier jedenfalls sterben keine. hier sterben mäuse.
Es ist genial, wie du in Bildern über Bilder erzählst, lieber Schneck! Grundsätzlich will ich viel mehr davon!
Danke, Carola. (…)
entfaltungsnaiv, Sträuselzeit…
Findet man bei Ihnen Worte, die dem verkorksten Dödeltag ein paar Rosinen zwischen die Rippen stecken. Wie bei den „Weckmännern“, die es hier zur Sanktmartinszeit gibt. Schön!
Möge sich Ihr Dödeltag entsträuseln, nicht jedoch die Weckmänner, die man ja sogar verspeisen kann! Danke : )