Gestern in Berlin, heute in Freiburg. Jetzt in TÜ. So kann das nicht weitergehen. Schön die Fahrt durch den Schwarzwald. Ab Montag Nürnberg, das Gerüst steht jetzt. Am Donnerstag dann abends wieder Berlin, am Sonntag wieder N, vier Tage danach wieder FR und TÜ. Danach wieder acht Tage B. Das Dorf am Waldrand haben sie jetzt zur kompletten Tempo-30-Zone umgewandelt. Dazu gehört auch die Abschaffung der 100 Jahre alten Vorfahrtsregelungen, ich bin sehr auf die ersten Blechschäden gespannt. Man habe auch schon Blitze im Flecken gesehen. Es ist ja immer die Frage, was wichtig ist. Der Kirschkern will kuscheln und ausdrücklich ein Gemütlichwochenende, ganz ohne Freundinnen. Stattdessen Schaukelfußball und ein Beet bepflanzen und Schlafanzugmädchen. Zwischendurch liest sie jetzt Ronjaräubertochter und den DeinSpiegel, den die alte Dame für sie abonniert hat. Morgen findet die Siegerehrung in der Pumpenangelegenheit statt. Ich habe schon mit der Stadtverwaltung telefoniert wegen einer Parkmöglichkeit in der Rathaustiefgarage, da die alte Dame sehr schlecht zu Fuß ist. Wir werden ihren Rollator hinten ins Auto packen. Die Stadtverwaltung meinte, morgen fände ja auch der Mittelaltermarkt statt und, obwohl grundsätzlich die Durchfahrt durch die engen Gassen erlaubt sei, es könne Probleme mit Passanten und Standmietern geben, welche ihrerseits meinen könnten, die Durchfahrt mit dem PKW sei nicht erlaubt. Ich solle mich jedenfalls schon mal darauf einstellen und sie wollte es ja nur gesagt haben. Im Fernsehen moderiert diejenige, die vor knapp zwei Jahren drei Zeichnungen auf einmal gekauft hat. Sie bat mich damals hinauf in ihren großzügigen Lebensbereich und wir haben beraten, wo und wie die Arbeiten zu hängen wären. Ich versuche mir nun vorzustellen, wie und wo sie jetzt wohl lebt und ob und wie diese gerahmten Herzblättchen nun in ihrem Ambiente einen Platz gefunden haben. Der Kirschkern möchte unvermittelt Dänisch lernen, und zwar besser jetzt als später, denn: „He, als Kind lernt man am besten! Haha!“. Das sagt sie und kickt den zugeworfenen Ball (WM 2006) von ihrer Schaukel aus schon wieder ins dichte Gebüsch und lacht. Ich hole den Ball wieder aus dem dichten Gebüsch, na klar. Das ist meine Aufgabe, ich mache das sehr gerne, stundenlang, es ist ja immer die Frage, was wirklich wichtig ist. Den schönen großen Platz letzthin wieder einmal im Oberholz und Mein Haus am See genossen nach einem Besuch in den Schwarzwaldstuben in der Tucholskystraße in blühenden grün-weiß-roten Begleitungen. Es ist eben die Frage, wie viel am Erleben man tragen kann. So kann das jedenfalls nicht weitergehen. Vor allem das mit den Orten. Am letzten Sonntag saß ich einfach so stundenlang in der Sonne in B-Schöneberg in der Crellestraße mit Sonnenbrille und einer schönen Hand mit Adern in der meinigen und wünschte mir meine Scheune mit dem Bänkchen davor dorthin. Alle Lieben sollten dort sein, alle. Aber leider sind sie es nicht. Und hier, am Waldrand, rufen jetzt das Käuzchen und der Kuckuck, man soll dann ja schnell dreimal auf die Geldbörse klopfen und sich heimlich etwas wünschen. Nein, so kann das gewiss nicht weitergehen.
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Schneck beschimpft abermals Bildende Kunst!
(Foto: schneck06)
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Auf der A9 fiel mir heute auf: Wenn man nach dem Tanken im Mund den Geschmack von Smint-Bonbons mit demjenigen von Laugengebäck mischt, dann schmeckt es plötzlich nach Basilikum. Vieles ist ja nicht so meine Art, aber gerne Küssen gehört nicht dazu. Das Wort Blutregen beschäftigte mich erneut auf der A6 bei Ansbach, auf der A81 weiter südwärts die digitale Bohème (in Höhe Backnang). Und erstmals bedankte sich ein großer flotter Horch per Handzeichen dafür, dass ich ihn durch ein kleines wendiges Manöver meinerseits nach rechts überholen ließ. Wir sind jetzt Freunde. Die letzte kleine Etappe dann entlang von blühenden Kirschbäumchen und einer fast mediterranen Luft, noch so ganz ohne Wespen.
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das alte blöde lied, das letzte wort.
Senf/Texas
das wird bestimmt SPITZE!
und heute in einer woche ist dann ja gottlob schon alles gestern gewesen!
mich eben nochmal hingelegt, nackt. im halbschlaf mein körpergewicht gespürt. eine schlafende straffe kampfmasse, die von minute zu minute schwerer wird. ich kann mich nicht hochheben, es ist, als sei ich ein haarloser weißer elefant. ich bin wildhüter mit hut, wie ich mich da so liegen sehe. es fühlt sich alles gut an, auch diese bewegungslosigkeit, die mich allmählich im boden versinken läßt. dann denke ich an allmählichkeitsschäden und an frühling mit bier und schönen interessanten frauen. sodann erwache ich.
9 Glasen Ostern
0. Schimmel (tja)
1. Allmählichkeitsschaden vs. Vergänglichkeitsschaden
2. Der Schimmel über Berlin.
3. Schimmel vs. Karaoke
4. „Kinder mit nem Willen, kriegen eins auf die Brillen!“
5. „Oma, wieso guckst Du mich so blöd an?“
6. 9 Tage Karaoke –> x (vs. Unglaublichkeitsschaden)
7. Merke: Was manchem nicht im Sandkasten gelehrt, das lernt der nimmermehr!
8. Merke zwo: Sieh zu, dass Du an Dein Geld kommst!
9. Brezel, Butter, Diesel
Glück und Sorge.
VIVA!
riesenspaß!
einfach so den anzug anziehen und die neuen blitzeblanken schuhe, sich ins auto setzen und ziellos durch die grünen wiesen fahren mit fenster auf rechts und links, sonnenbrille und kindisch laut bob dylans I want you und gleich danach noch lauter bobby womacks across 110th street, rechts die kinderwagenschieber in den straßengraben verweisen und links die alten mit ihren bunten sportstöcken in die wiese und nirgendwo gehört man dazu und sie drehen sich feiertagsverärgert nach einem um und ich mich aber nicht mehr nach ihnen, so ganz unkindisch und wohlgemut.
Die Wolfschlucht
(kursiv, Soft-Pack)
Ich hab ja mit zwanzig besser gewusst, was wahr ist, als heutzutag. Dachte eigentlich immer, das funktioniert eher andersherum. Und wenn sich nun allmählich Sachen bewahrheiten, die man fast vorrausgedacht hat und man sich nicht mal darüber freuen kann, dass man recht hatte, dann ist das umso weniger lustig. Eben Sorgepflicht, nicht nur Sorgerecht. Wie sich die Frequenz erhöht des Wechsels von Lustigem und Ernstem (das Schöne ja jenseits lustig und ernst und Glück). Einer- und andererseits daher auch mit Glück zu sehen, wie der Kirschkern mitsamt Freundin es genießt, endlich einmal wieder querwaldein zu abenteuerisieren, und nicht nur immer – so wie offensichtlich sonst – auf den geraden Wegen zu laufen (ja, manchmal sind die Bilder eben sehr einfach, das liegt nicht an mir, sondern an den Bildern). Oder den tiefen Bach in der Wolfschlucht vom herbstlichen Laube zu befreien, grad so, wie ichs auch getan habe früher mit meinem Tierarztjugendkumpel, genauso stundenlang und die Zeit vergessend und immer auf Wildschweine achtend im Unterholz und plötzlich läutet die Abendglocke von fern und man muss schnellschnell nach Hause. Und wenn man dann, so wie gestern geschehen, plötzlich ein Knacken hört hangseits, die Kinder herbeiruft aus Obacht, und es sich dann herausstellt, dass jemand anderes (kein Wildschwein) auch diese alten einsamen Wege sucht und dieses dann (ausgerechnet noch und) zufällig jener Jugendkumpel ist, der endlich auch mal wieder in den Staatswald ‚Gewann Wolfenlöchle‘ klettern wollte zusammen mit Frau und Hund, dann ist das schon ein seltsam schönes Erlebnis, so mitten im tiefen Wald (genau so wie diese zehn Euro, die ich neulich abend zufällig/ausgerechnet in Neukölln auf der Straße gefunden habe). Ich hab ihn lange nicht gesehen und wir haben uns dann erst mal ins nasse Laub gesetzt und schweigend geraucht (freilich nicht die Kinder, die haben ja Staudamm gebaut!). Sodann natürlich auch alte Geschichten und Status Quo rundum und die Aussicht auf künftige Jägersitze. Im Wald ist oft vieles dann doch ganz einfach. Es ist ja schon so, erst wenn man das Denken überwunden hat, oder besser: zurück- und zurechtgewiesen hat, dann kann man wieder Tierchen sein. Mal ehrlich, ich glaube nicht, dass man als Denkender Tierchen sein kann, ohne wenigstens zwischendrin zu lachen oder wahlweise sich zu schämen, je nachdem. Dazu bräuchte man dann die Liebe. Und der eine braucht eben zum Sex die Liebe, der andere nicht. Zum Staudamm bauen jedenfalls braucht man viel Liebe und die hernach gewonnenen (scheißdrauf, aufs Bild:) „stillen Wasser sind ja oft (besonders) tief“. /Gibt da ja eine menschmögliche feine Linie zwischen doppeldeutigem Tief und eindeutigem Zweifel, beides ja übrigens Atem. Und dem Rutsch. Und wie man sich selbst sieht und darstellt, denn die eigene Bühne hört ja irgendwann auf (wenn man denkt…), oder besser: sie wird aufgehört, sie wirkt, sie muss! Danach… erst kommt die Lust (am Denken und der Lust, wenn man denkt). /Viel kursiv, und undichte Gummistiefel prägen.
Abends Spinat, ausgesprochen lecker!
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(Knoblauchfressen!)